Harry Potter - Der siebte Horkrux
sagte Harry fest. Er war sich bewusst, dass Ginny sich halb wünschte, auf ihre Familie zu treffen. »Wenn wir den Horkrux bekommen haben – wenn denn einer dort ist – werden wir zum Grimmauldplatz zurückgehen. Wir werden uns mit dem Nachspiel unseres Verschwindens auseinandersetzen, wenn wir dort ankommen, aber wir können es nicht riskieren, dass jemand uns auf dem Weg zum Museum über den Weg läuft.«
»Was ist, wenn wir keinen Horkrux finden?«, fragte Ginny, ihren Blick unverwandt auf ihn gerichtet.
Harry schluckte. Er hatte mehrere Tage lang über diese Möglichkeit nachgedacht, obwohl ihm etwas wiederholt sagte, dass er dort etwas finden würde.
»Ich weiß es nicht.«, sagte er seufzend. »Ich will nicht zum Hauptquartier zurückgehen, ohne irgendeinen Fortschritt vorweisen zu können – ohne etwas zu haben, das die Reise sinnvoll gemacht hat.«
»Aber du hast immer noch nicht vor, sie in die Horkruxe einzuweihen?«, erkundigte sich Hermine.
»Nein.«, bestätigte Harry. »Ich habe das Gefühl, dass uns sehr viele Diskussionen erwarten, wenn wir zurückgehen, aber wir tun das Richtige. Einen gefunden zu haben, wird es mir einfach angenehmer machen, mich ihnen entgegenzustellen.«
»Mum dreht wahrscheinlich gerade durch. Sie wird bestimmt versuchen, uns in Ketten zu legen.«, sagte Ginny stöhnend.
»Ich weiß.«, antwortete Harry und drückte ihre Hand. »Aber wir sind die ganze Zeit weg gewesen und haben alles richtig gemacht. Du wirst es am schwersten haben. Wir sind alle volljährig, deshalb kann sie bei uns nicht wirklich etwas tun, aber bei dir – .«
»Es macht keinen Unterschied.«, unterbrach Ginny und hob ihr Kinn. »Ich bin kein kleines Mädchen mehr und ich lasse mich auch nicht wie eins behandeln. Ich liebe meine Mutter von ganzem Herzen, aber ich bin ihre Tochter durch und durch. Ich kann so dickköpfig sein wie sie.«
Harry lächelte zärtlich und strich mit dem Finger an ihrem Unterarm entlang. In letzter Zeit verspürte er das ständige Verlangen, sie zu berühren, wann immer sie in seiner Nähe war. Er hatte bemerkt, dass sie das gleiche ihm gegenüber empfand. Nur kleine Liebkosungen, Händchenhalten, eine winzige Berührung, wann immer sie miteinander sprachen. Er war nie jemand gewesen, der sich nach körperlichem Kontakt sehnte, deshalb war er nicht sicher, was mit ihm geschah oder warum er ihre Berührung so beruhigend fand. Doch er tat es.
»Ich glaube nicht, dass Mum so strikt dagegen sein wird, dass ich euch begleite, sobald sie die Gelegenheit gehabt hat sich abzuregen.«, sagte Ginny, während sie Zucker in ihren Kaffee rührte.
Die anderen beiden blickten sie zweifelnd an und Hermine zog ihre Augenbrauen so hoch, dass sie in ihrem Haaransatz verschwanden.
»Ginny, wir sprechen hier von deiner Mutter, richtig?«, fragte Hermine. »Derselben Frau, die dem Orden nicht erlauben wollte, in unserer Hörweite auch nur vom Wetter zu reden?«
Ginny schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht mehr so streng wie beim letzten Mal, als wir am Grimmauldplatz gewohnt haben. Nach dem, was im Ministerium geschehen ist, ist sie ... ich weiß nicht ... hat sie sich verändert. Sie hat sich damit abgefunden, dass sie uns nicht aus dem Krieg heraushalten kann, egal was sie unternimmt. Direkt danach hat sie den Zwillingen erlaubt, voll in den Orden einzutreten. Es mag ihr vielleicht nicht gefallen, aber sie akzeptiert es. Sie wird uns am Anfang zusammenstauchen, dann wird sie sich abregen. Glaubt mir.«
»Wenn du meinst.«, sagte Harry, noch immer zweifelnd. Er konnte sich lebhaft an Mrs. Weasleys Verzweiflung erinnern, als Sirius ihm gestattet hatte, Fragen bezüglich der Aktivitäten des Ordens zu stellen. Sie hatte Ginny sogar aus dem Zimmer geschleppt und zu Bett geschickt, damit sie nichts hören würde, was sie selbst als unangebracht empfand.
»Ihr müsst die Veränderung in ihr doch bemerkt haben.«, sagte Ginny. »Im Krankenflügel in der Nacht, in der Dumbledore gestorben ist, hat sie nicht versucht, uns aus dem Raum zu schicken. Sie war nicht einmal überrascht, dass wir alle in den Kampf verstrickt waren.«
Hermines Augen weiteten sich. »Du hast Recht.«, sagte sie. »Ron hat mir erzählt, dass sie ihn in der Nacht, in der der Fuchsbau angegriffen worden, ebenfalls nach draußen geschickt hat, um seinen Patronus einzusetzen.«
»Ganz genau. Ich habe viel über sie nachgedacht, seit wir hier sind.«, sagte Ginny. Ihr Blick senkte sich auf den Tisch.
Harry nahm ihre Hand, wissend, dass sie
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