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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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aufzuwachen – war zugleich schmerzlich wie süß. Das Leben war nicht gerade sanft mit ihm umgesprungen, doch irgendwie war der Gedanke daran, diese neu entdeckte Zufriedenheit aufzugeben, mehr, als er ertragen konnte.
Als hätte sie seinen inneren Aufruhr gespürt, rollte sich Ginny im Schlaf herum und kuschelte sich an ihn, die Nase an seine Brust gedrückt. Harry schlang seine Arme um sie, zog sie eng an sich und ließ seine Spannung abebben. Professor Dumbledore hatte ihm gesagt, dass seine größte Stärke Liebe war. Harry verstand nicht wirklich, wie es ihm helfen würde, Voldemort zu besiegen, doch er wusste, dass sie ihm ein so gutes Gefühl verlieh, wie er es nie empfunden hatte. Vielleicht würde dieses Gefühl – dieses starke Verlangen zu leben – ihm am Ende helfen.
Er wusste, dass Voldemort den Tod fürchtete. Er wollte einfach leben, weil er die Alternative fürchtete, nicht weil das Leben ihm etwas Erträgliches einbrachte. Harry spürte ein kurzes Aufflackern von Mitleid für Tom Riddle, der niemals die außerordentliche Erfüllung erfahren hatte, die Ginny ihm gewährte.
Dennoch, selbst wenn das Harry helfen würde, Voldemort am Ende zu besiegen, löste es nicht das Problem, dass das Stück von Voldemorts Seele immer noch in ihm wohnte. Er wusste, dass Hermine Recht hatte – die Objekte, die Voldemorts Seele enthielten, konnten heil gelassen werden, nachdem der Horkrux zerstört worden war. Er besaß noch die Artefakte, um dies zu beweisen, außer dem Medaillon. Dieses war mit dem Inferius, um dessen Nacken er es geschlungen hatte, auf den Grund des Sees gesunken. Dennoch, hatte Harry gesehen, dass es ganz geblieben war.
Also hatten die Artefakte überlebt, zerschlagen und ramponiert, doch er konnte keine Möglichkeit erkennen, wie er einen Horkrux aus ihm herausbekam, ohne sein eigenes Leben auszulöschen. Er zog an dem Armband an seinem Handgelenk. Der Aquamarin darin lag warm und tröstend an seiner Haut.
Harry seufzte, als das Bild des Schleiers, der ihm Sirius genommen hatte, in seinem Geist aufflackerte. Er fragte sich, ob es schmerzlos vonstattengegangen war. Die Idee, den Schleier zu benutzen, suchte ihn heim, doch der Gedanke daran, Ron, Hermine und vor allem Ginny mit denselben lebhaften Alpträumen zurückzulassen, die ihn bei dem Verlust von Sirius verfolgt hatten, hielt ihn zurück.
Er blickte zu Ron und Hermine hinüber, die im anderen Bett tief schlummerten. Ron hatte seine Arme weit ausgebreitet und nahm sehr viel mehr als die Hälfte des Bettes ein. Hermine, das blaue Handtuch um den Kopf geschlungen, welches sie immer noch in der Nacht trug, war an ihn geschmiegt, seinen Arm als Kopfkissen benutzend. Jeden Morgen sah Harry, wie Hermine beim Aufwachen blind nach ihrer roten Perücke tastete, wie Harry es mit seiner Brille tat.
Während die Zeit vorbeiglitt, hatte Harry das Gefühl, er sollte jedem von ihnen einen Abschiedsbrief schreiben und ihnen darin erklären, wie viel sie ihm bedeuteten. Es war etwas, das er gerne von Sirius gehört hätte. Doch er wusste, dass er seine Gefühle für sie niemals in Worte fassen könnte. Dennoch, seine Gedanken niederzuschreiben, würde die ganze Angelegenheit sehr viel realer und ... näher machen.
Er schauderte unwillkürlich, worauf Ginnys Augen aufflatterten. Sie blinzelte ein paar Mal, um sich zu orientieren, bevor sie mit schläfrigen Augen zu ihm aufblickte.
»Morgen.«, sagte sie und vergrub sich in die Wärme seines Körpers.
»Morgen.«, erwiderte Harry und küsste sie auf den Scheitel. »Hast du gut geschlafen?«
»Hmm. Ich mag es, mit dir zusammen zu schlafen.«, sagte sie.
Harry spürte, wie eine Wärme sich in seiner Brust ausbreitete. »Ich mag es auch – auch wenn wir wirklich geschlafen haben.«, bemerkte er frech.
Er fühlte Ginnys Körper beben, während sie kicherte. »Lass es bloß nicht Ron hören. Sonst springt er auf dieses Bett und legt sich zwischen uns.«
»Uähh.«, machte Harry und verzog das Gesicht. »Jetzt hast du meine Fantasievorstellung ruiniert.«
»Fantasievorstellung.«, sagte Ginny lachend. »Ich komme in deinen Fantasien vor, Harry?«
»Du hast schon die Hauptrolle in meinen Fantasien gespielt, bevor wir überhaupt angefangen haben, miteinander zu gehen.«, erwiderte Harry. Er gluckste bei der Erinnerung, während er stark hoffte, dass er nicht im Schlaf vor sich hin gemurmelt hatte, als er mit Ron einen Schlafsaal geteilt hatte.
»Hmm.«, machte Ginny. Sie wirkte ausgesprochen erfreut.

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