Harry Potter - Der siebte Horkrux
seinen Zauberstab. »Lumos.«, murmelte er, worauf die Spitze aufleuchtete. »Wer ist da? Zeige dich oder begegne dem Zorn des Dunklen Lord.«
Rons Augen weiteten sich, als der Mann die Gasse hereinlief.
Harry umklammerte seinen Zauberstab, wissend, dass es keinen Ausweg gab. Er wünschte, er wüsste, wo Ginny und Hermine waren, bevor er so große Aufmerksamkeit auf sie zog. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er war noch nie gut in wortlosen Zaubern gewesen, doch es war sicherlich einen Versuch wert und er hatte sich unter Druck stets behauptet.
Sowohl Ron als auch sich selbst mit seinem Zauberstab deckend, führte Harry einen Desillusionierungszauber aus, gerade als der blonde Todesser ihr Versteck erreichte. Er spürte ein kaltes Tröpfeln an seinem Rücken, der ihn in Kenntnis setzte, dass er erfolgreich war. Er wartete einige Augenblicke, ließ den Mann ein wenig mehr hineinlaufen, bevor er Rons unsichtbaren Arm nahm und ihn aus der Gasse zog.
Sobald sie das Gasthaus erreicht hatten, hob Harry den Zauber auf.
»Harry, das war genial. Wo hast du das gelernt? Ich dachte, du hättest noch Schwierigkeiten mit wortloser Magie.«, sagte Ron. »Fühlt sich aber ein bisschen seltsam an, nicht wahr?«
Harry zuckte die Achseln. »Übung. Lass uns nach oben gehen und nachsehen, ob die Mädchen da sind. Ich hoffe, sie sind nicht in Schwierigkeiten geraten.«
Beide Mädchen befanden sich jedoch schon in ihrem Zimmer und aus ihren besorgten, wütenden Mienen zu schließen, nahm Harry an, dass sie schon eine ganze Zeit gewartet hatten.
»Wo habt ihr gesteckt?«, verlangte Ginny zu wissen und stampfte mit einer verblüffenden Ähnlichkeit zu ihrer Mutter mit ihrem Fuß auf.
»Wir waren krank vor Sorge.«, keifte Hermine, die Hände auf den Hüften. Harry fand, sie leistete ebenfalls gute Arbeit darin, Mrs. Weasley nachzuahmen. »Von jetzt an müssen wir Zeiten festlegen, wann wir uns austauschen, damit wir wissen, wann wir uns Sorgen zu machen haben.«
»Ja, unsere Sorge zeitlich einplanen. Das sollte ganz hoch auf unserer Prioritätenliste stehen.«, sagte Ron, die Augen verdrehend.
Harry verzog das Gesicht. Er wusste, dass Ron in Schwierigkeiten steckte. Manchmal wusste sein Freund einfach nicht, wann er seine Zunge im Zaum halten musste.
Hermines Gesicht wurde rot. »Es ist eine hohe Priorität, da wir keine Ahnung hatten, ob ihr in Gefahr stecktet oder nicht, oder ob wir Hilfe holen sollten. Wie hätte es dir gefallen, wenn Ginny und ich verschwunden wären?«
»Wir hätten uns einfach auf die Suche nach euch gemacht.«, erwiderte Ron ungläubig.
»Schon gut, schon gut.«, beschwichtigte Ginny und stellte sich zwischen sie. »Das reicht. Ihr beide könnt später weiterstreiten. Ich will wissen, was geschehen ist.«
»Wir sind um Haaresbreite einem Todesser in der Nähe des Museums entkommen. Ich glaube nicht, dass er wusste, dass wir es waren, aber er hat definitiv jemanden bemerkt.«, sagte Harry. »Die Gegend hier steht offensichtlich unter Beobachtung.«
»Was ein gutes Zeichen ist, richtig? Wenn Voldemort sich sorgt, dass du hier etwas finden wirst, ist es vielleicht etwas von Ravenclaw, das wir suchen.«, sagte Hermine, ihr Kinn reibend.
»Vielleicht.«, erwiderte Harry. » Ron und ich haben den ganzen Tag im Museum verbracht und nichts gefunden. Ich glaube eher nicht, dass wir hier Fortschritte erzielen werden. «
»Das sehe ich nicht so.«, sagte Hermine.
»Warum? Habt ihr etwas gefunden?«, fragte Ron, noch immer mürrisch aussehend.
»Nichts Bestimmtes, aber in allen Portraits oder Beschreibungen, die wir gefunden haben, trägt sie immer irgendwelchen Schmuck. Schmuck kann leicht weitergegeben werden und ist stark genug, die Jahre hindurch zu überleben. Wenn es noch Ravenclaw-Relikte gibt, wette ich, sind es Schmuckstücke.«, sagte Hermine.
Harry kratzte sich am Kopf. Das klang sinnvoll, doch es half ihnen nicht viel weiter. »Ich denke immer noch, wir sind besser dran, wenn wir die mit Voldemort verbundenen Orte suchen, die Dumbledore mir gezeigt hat. Sobald wir den Ort festgestellt haben, können wir nach Schmuck Ausschau halten.«
»Gib mir noch einen Tag hier, Harry.«, bat Hermine. »Es gibt noch ein paar Läden mehr, in die ich gerne gehen möchte. Und wenn wir unsere Suche einengen können, würde es sicherlich helfen.«
»In Ordnung.«, willigte Harry ein. »Ich werde mit Mr. Weasley in Kontakt treten und ihn bitten, der Presse einen Hinweis zu geben, dass ich in zwei Tagen in der Winkelgasse auftauchen werde.
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