Harry Potter - Der siebte Horkrux
nicht ertragen, dich verletzt zu sehen.«
»Mrs. Weasley.« Harry war gerührt von dieser Bekennung. Sie war für ihn in der Tat, was einer Mutter am nächsten kam. Doch sie musste einsehen, dass sie ihn nicht davon abbringen konnte zu tun, was seine Pflicht war. »Glauben Sie nicht, dass ich es nicht schätze, wie Sie versuchen mich zu beschützen. Das tue ich nämlich. Niemand hat es bisher für mich getan und es bedeutet mir so viel... Aber Sie können mich nicht davor beschützen. Ich bin mehr als nur verwickelt in diesen Kampf... Ich bin dieser Kampf. Es dreht sich mehr um mich, als Sie ahnen – .«
»Ich weiß, dass du mehr als alle anderen unter diesem verdammten Krieg gelitten hast, Harry, aber du bist noch sehr jung – zu jung, um zu kämpfen. Du gehst noch zur Schule.«, sagte Mrs. Weasley verzweifelt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Harry fühlte sich elend bei dem Gedanken, sie nach allem, was sie für ihn getan hatte, zu verletzen. Doch er war schon so weit gekommen. Nun konnte er nicht mehr zurück.
»Es macht keinen Unterschied, Mrs. Weasley. Professor Dumbledore hat mir eine Aufgabe aufgetragen. Wir haben in der Nacht, in der er gestorben ist, daran gearbeitet und ich habe alle Absicht, sie zu beenden.«, sagte Harry fest, während er Ginny einen Blick zuwarf, um ihre Reaktion zu erhaschen.
Ginny hatte den Austausch schweigend und mit einem unlesbaren Ausdruck auf dem Gesicht beobachtet. Sie war im Zimmer geblieben, um ihre bedingungslose Unterstützung anzubieten. Doch Harry war sich bewusst, dass auch sie bald Antworten einfordern würde.
»Was meinst du damit, Dumbledore hat dir eine Aufgabe aufgetragen? Sicherlich hat Albus nicht damit gemeint, dass du dich selbst Gefahren aussetzt.«, erwiderte Mrs. Weasley mit schriller Stimme. Harry beobachtete, wie sie sich vor Empörung aufplusterte, bereit ihre Wut an einem Mann auszulassen, der sie nicht länger empfangen konnte.
»Wir sind alle den Gefahren ausgesetzt, Mrs. Weasley, und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um es aufzuhalten. Ich kann Ihnen im Augenblick nicht mehr verraten, sondern bitte Sie, mir zu vertrauen.«, sagte Harry und blickte Mrs. Weasley tief in ihre wässrigen Augen.
»Ich werde dir nicht sagen, dass ich darüber froh bin, Harry, weil das nicht der Wahrheit entspricht. Aber ich weiß, dass ich dich ohnehin nicht aufhalten kann.« Mrs. Weasley schniefte. »Ginny, geh nach oben und zieh dich um. Ich werde anfangen, das Frühstück zu machen.«
Harry ließ den Kopf hängen, während Mrs. Weasley aus dem Zimmer wuselte. Das war nicht so gut gelaufen, wie er erhofft hatte, und er fragte sich, ob der Rest des Ordens es ähnlich auffassen würde. Ihm grauste vor ihrer Reaktion, wenn sie herausfanden, dass Harry nicht nur nicht mehr zur Schule zurückkehren würde, sondern auch noch Ron und Hermine mitnehmen würde.
Aufmunternd drückte Ginny seine Schulter, bevor sie aus dem Zimmer ging. Harry stand auf und streckte sich. Er musste mit Ron und Hermine reden und beginnen, Pläne bezüglich der Horkruxsuche zu schmieden. Doch im Augenblick war alles, was er wollte, eine heiße Dusche. Er fühlte sich schmutzig und irgendwie missbraucht.
Wie er vermutet hatte, half die Dusche ungemein. Er hatte einen klaren Kopf und fühlte sich bereit dazu, Ron und Hermine mit seinen erschütternden Neuigkeiten zu begegnen. Am vorangegangen Abend war er so tief gesunken, wie er sich in seinem ganzen Leben noch nie gefühlt hatte. Er wollte nicht sterben, aber wenn das der einzige Weg war...
Ron und Hermine würden es nicht gut aufnehmen, aber sie setzten sich ebenso sehr dafür ein, Voldemorts Herrschaft zu beenden, wie er. Sie würden tun, was auch immer es bedurfte. Vielleicht konnten sie ihm sogar helfen, den einfachsten Weg festzustellen, um ... um den siebten Horkrux zu eliminieren.
Harry war in einer besseren Verfassung als zu dem Augenblick, als er Wurmschwanz' Neuigkeiten vernommen hatte. Aber es war noch immer leichter, die Angelegenheit von sich abzuschirmen, selbst in seinem eigenen Geist. Es machte es ohnehin leichter, darüber nachzudenken, was er zu tun hatte. Er würde es zur selben Zeit tun müssen, in der er Voldemort tötete. Vielleicht konnte Hermine ihm helfen, einen Weg zu finden, beide Dinge gleichzeitig zu tun.
Nachdem sein Schock abgeebbt war, war in Harry eine neue Entschlossenheit aufgekommen. Wenn es jemanden treffen musste, dann war es besser, wenn er es war. Er könnte es nicht ertragen, wenn jemand
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