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Haus der Angst

Haus der Angst

Titel: Haus der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Neggers
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vergnügt. „Barbara, ich bin’s. Madison Swift. Senator Swifts Enkelin.“
    Sie hatte das Mädchen sofort erkannt. Aber sie brauchte ein paar Sekunden, um sich von dem Schock zu erholen. Bestimmt war Madison zu diskret, um zu lauschen – sie konnte unmöglich etwas von der Unterhaltung mit Darren mitbekommen haben. Das Mädchen hüpfte auf die Terrasse. Madison hatte Grasflecken auf den Knien, und ihre Schienbeine waren von Schrammen übersät. Ihr hübsches Gesicht war voller Sommersprossen, und das dunkle kupferfarbene Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. Es wirkte ziemlich zerzaust und war ganz und gar unmodern.
    Sie sieht Colin so ähnlich, dachte Barbara. Wenn sie sauber wäre und eine ordentliche Erziehung bekäme, wäre Madison Swift eine Augenweide für Jack und hätte Colin alle Ehre gemacht.
    So aber war sie nur ein Beweis dafür, dass sie, Barbara, mit ihrem Feldzug gegen Lucy genau das Richtige tat. Das hatte nichts mit ihrer Verbindung zu Darren Mowery oder ihrer Enttäuschung darüber zu tun, dass Jack nichts von ihrer Liebe wissen wollte. Was sie anbetraf, so war es eine Frage der Courage und der Selbstaufopferung. Schließlich musste jemand Lucy die Augen öffnen. Jemand musste sie dazu zwingen, die Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen.
    Barbara lächelte dem aufgeregten Mädchen zu. „Natürlich habe ich dich erkannt, Madison. Senator Swifts Enkelin. Wie geht es dir denn, Schätzchen?“
    „Ich langweile mich zu Tode“, antwortete sie fröhlich. „Aber das ist in Ordnung. Ich bin es ja gewohnt. Kommt Großvater diesen Sommer hier rauf?“
    „Du bist ganz schön pfiffig, Madison. Das sollte doch ein Geheimnis bleiben. Dein Großvater möchte kein Aufsehen erregen – nicht für sich und nicht für deine Mama.“
    „Weiß sie es denn schon?“
    Barbara schüttelte den Kopf. „Er wollte erst sicher sein, auch wirklich ein Haus zu bekommen, ehe er es ihr sagte. Sonst wärt ihr womöglich noch enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte.“ Ihre Worte erzeugten in ihr fast Übelkeit. Madison und J. T. wären enttäuscht gewesen, wenn ihr Großvater seinen Besuch hätte absagen müssen, aber bestimmt nicht Lucy. Der war es doch egal, ob sie ihren Schwiegervater jemals wiedersah. „Trotzdem hätte er es euch sagen sollen.“
    Madison kreuzte die Finger und presste sie gegen ihre Lippen. Ihre blauen Augen funkelten lebhaft. „Von mir erfährt Mama kein Wort.“
    „Wie gefällt dir denn das Haus, das er gemietet hat?“ fragte Barbara mit einer ausladenden Handbewegung. „Ist es nicht wunderschön?“
    „Es gehört zu meinen Lieblingshäusern hier oben.“
    „Eine herrliche Umgebung.“
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Fast alles in Vermont ist herrlich. Ich weiß nicht, wie viel Herrlichkeit ich noch vertragen kann.“
    Barbara lachte. „Na, na, was ist denn das für eine Einstellung?“
    Madison sprang auf das Geländer, ohne dass dessen Höhe ihr etwas ausgemacht hätte. „Mir wäre es lieber gewesen, Großvater in Washington zu besuchen, als dass er herkommt. Ich werde im Herbst für ein langes Wochenende zu ihm fahren, aber das ist ja nicht besonders viel.“
    „Du willst wohl immer alles haben, nicht wahr?“
    „Ja.“ Sie grinste. „Sie etwa nicht?“
    „Natürlich.“ Barbara ließ ihren Blick über die einsame, waldreiche Landschaft schweifen. „Du bist allein? J. T. ist nicht mit dir gekommen?“
    „Nein, ich bin vor ihm geflohen. Er und sein Freund wollten mich zum Angeln mitnehmen, doch ich habe mich geweigert. Ich hasse Würmer. Es war o. k., als ich zwölf war, aber jetzt nicht mehr.“
    „Du bist nicht gerade fürs Landleben geboren, was?“
    Sie schien das als Kompliment zu nehmen. „Es ist nicht so, dass ich Vermont hasse. Aber ich mag die Großstadt nun mal lieber.“ Sie sprang vom Geländer herunter – ein rastloses Energiebündel. „Wie lange bleiben Sie denn hier?“
    „Ein paar Tage. Ich mache ein bisschen Urlaub und kümmere mich darum, dass alles in Ordnung ist, wenn dein Großvater kommt. Ich fülle die Speisekammer auf, lege ihm etwas zu lesen hin – was man eben so machen muss.“
    „Er könnte doch auch bei uns wohnen“, meinte Madison.
    Und so willkommen sein wie eine Kellerassel. Lucy fühlte sich doch gar nicht mehr als ein Mitglied der Familie – das war ganz offensichtlich. Aber ihre Kinder waren echte Swifts, und daran würde sie nichts ändern können, gleichgültig, wie sehr es sie auch ärgern

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