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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Mr. Snodden.«
    Der quirlige Mann drehte sich wieder Sute zu und runzelte die Stirn. »J. G., du siehst nicht gut aus.«
    Sute wankte auf den Füßen. »Ich bin ein wenig unpässlich ...«
    »Von wegen, betrunken bist du!« Snodden lachte. »Genau wie ich! Geh nach Hause und schlaf deinen Rausch aus ...«
    »Ja, ich gehe jetzt ...«
    »... aber vergiss am Montag nicht den Schachklub! Ich werd’ dir den Arsch versohlen.«
    Sute entfernte sich mit unsicheren Schritten. »Nochmals danke, Mr. Collier. Ich hoffe, wir sehen uns noch einmal.«
    »Wiedersehen ...«
    Schließlich ging Sute und stolperte regelrecht zur Tür hinaus.
    »Er ist schon ein echtes Original, Mr. Collier«, flötete der Bürgermeister. »Ich kenne ihn jetzt seit dreißig Jahren, aber ich glaube, so besoffen habe ich ihn noch nie erlebt. Und da wir gerade von besoffen reden, gestatten Sie mir, dass ich Sie auf einen Drink einlade.«
    Der Kerl steht mir ein wenig zu sehr unter Strom, dachte Collier. Außerdem fühlte er sich durch all die Biere schon ziemlich angetrunken. »Danke, Sir, aber ich muss auch los.«
    »Also, falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie einfach im Büro des Bürgermeisters an, sagen, dass Sie ein persönlicher Freund von mir sind, und ich kümmere mich in Nullkommanix darum.«
    »Danke, Sir.«
    Die Augen des dicken Mannes leuchteten. »Ich vermute mal, J. G. hat über seine Bücher geredet.«
    »Ja. Ich habe ein paar gekauft. Aber er hat auch erwähnt, dass eines davon nie ...«
    »... nie veröffentlicht wurde, weil, na ja, weil er kein besonders guter Schriftsteller ist. Darüber also hat er Sie vollgelabert – Harwood Gast und seine berüchtigte Eisenbahn.«
    »Ja, es ist eine ziemlich düstere, aber auch faszinierende Geschichte ...«
    Wieder ein Ellbogen in seinen Rippen. »Und reiner Quatsch, Mr. Collier, aber Sie wissen ja, wie die Südstaatler sind. Sie lieben es, zu fabulieren. Harwood der Schreckliche und Mrs. Pinkel hat man sie genannt.«
    Collier kniff die Augen zusammen. »Mrs. Dinkel? «
    » Pinkel, Mr. Collier, Mrs. Pinkel – das war einer ihrer Spitznamen.«
    »Warum hat man sie so genannt?«
    »Oh, da ist meine Frau, Mr. Collier – ich sollte besser gehen, bevor sie anfängt, mich zur Schnecke zu machen ...« Er drückte Collier eine Visitenkarte in die Hand. »Aber es war ein Vergnügen, Sie kennengelernt zu haben!«
    »Gleichfalls, Sir, aber warten Sie – warum hat man sie so genannt?«
    Snodden eilte zu einer mürrisch dreinblickenden Frau davon, die ein Kleid trug, das wie ein Notzelt mit Blumenmuster anmutete.
    Mrs. Pinkel? Stirnrunzelnd bezahlte Collier die Rechnung. Das war etwas, das Sute bei seiner geschmacklosen Beschreibung von Penelope Gast ausgelassen hatte. Collier brauchte nicht lange, um zwischen den Zeilen eine Vermutung aufzustellen. Eine echte Sexbesessene. Natursekt-Spiele, mutmaßte er. Wahrscheinlich war sie eine dieser durchgeknallten Schnepfen, die darauf stehen, von Männern angepisst zu werden . Von wegen Schutenhut und Mint Juleps auf der Veranda. Offenbar gab es den schönen Schein in jeder Epoche.
    Er schüttelte den Kopf, als er das Restaurant verließ. Sie stand auf Pisse ... Doch plötzlich knotete sich sein Magen zusammen, als ihm einfiel, dass er in seinem Zimmer Urin gerochen zu haben glaubte.
    Der herrliche Tag half ihm, Sutes grausige Geschichte aus dem Kopf zu bekommen. Allerdings ...
    Vielleicht laufe ich noch ein wenig durch die Ortschaft, um diesen Schwips loszuwerden . Er wusste, dass er stocknüchtern sein musste, wenn es Zeit für seine Verabredung mit Dominique wurde.
    Moment mal! , fiel ihm dann ein. Sie wird natürlich nicht in ihrem eigenen Restaurant essen wollen. Ich muss sie woandershin ausführen ... Plötzlich nistete sich eine neue Beklommenheit in seinem Bauch ein. Ich kann die Frau meiner Träume unmöglich in dieser Limone auf Rädern herumkutschieren. Er sah sich nach einer Autovermietung um, doch es überraschte ihn nicht, dass es in einer Kleinstadt wie dieser keine gab. Mit einem Schlag fühlte sich das Problem wie eine ausgewachsene Krise an.
    Ich hätte Sute fragen sollen. Wahrscheinlich hätte er mir seinen Cadillac geliehen . Damit hätte er beim Schachklub prahlen können – dass der Fernsehstar gefragt hatte, ob er sich seinen Wagen borgen könne. Aber Sute war weg und zu unerklärlich aufgelöst, um ihn nun anzurufen. Dann hatte Collier eine neue Idee: Jiff! Ich wette, er hat ein Auto. Und ich bin sicher, er leiht es mir, ohne auch nur zu

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