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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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nicht glauben, dass sie uns hiergelassen haben«, sagte Claire betäubt, als sie die Tür anstarrte. Eve trat so kräftig dagegen, dass sie eine schwarze Spur auf dem Holz hinterließ. Dann stapfte sie ins Wohnzimmer. Sie stand am Fenster, bis der Streifenwagen, der am Bordstein parkte, losfuhr und in die Nacht hinausglitt. Dann wandte sie sich zu Claire um.
    Sie lächelte.
    »Was?«, fragte Claire verwirrt, als Eve noch breiter grinste. »Sollen wir uns jetzt etwa freuen, dass wir zu Hause bleiben müssen?«
    »Ja, wir freuen uns. Weil ich jetzt weiß, wohin sie fahren«, sagte Eve und griff in ihre Tasche. Sie zog einen zweiten Schlüsselbund heraus und schüttelte ihn mit einem heiteren, metallischen Klimpern. »Und ich habe Ersatzschlüssel. Los, retten wir ihren Arsch.«
    ***
    Es war gut, dass die Polizeikräfte von Morganville anderweitig beschäftig waren, denn Claire dachte, dass Eve so ungefähr alle bestehenden Verkehrsregeln brach. Wahrscheinlich doppelt so viele. Sie schaffte es nicht, die ganze Zeit die Augen offen zu halten – nur einen kurzen Blick alle paar Blocks –, aber es kam ihr vor, als würden sie sehr, sehr schnell fahren und die Kurven bei Geschwindigkeiten nehmen, bei denen jeder Fahrlehrer einen Herzinfarkt bekommen würde. Glücklicherweise gab es in dieser Dunkelheit kurz vor der Dämmerung nicht viel Verkehr. Wenigstens etwas, dachte Claire. Sie hing in ihrem steifen, gebrauchten Sicherheitsgurt, als Eve den großen schwarzen Cadillac mit quietschenden Reifen nach rechts durch eine Haarnadelkurve steuerte, danach durch eine weitere und dann in einen der Regenkanaltunnels.
    »Oh Gott«, wisperte Claire. Sie war vorher schon Gefahr gelaufen, seekrank zu werden, aber im Tunnel war alles noch zehnmal schlimmer. Sie kniff die Augen zu und versuchte zu atmen. Die Dunkelheit, die Panik und der geschlossene Raum trugen nicht unbedingt zum Rettungsversuch bei.
    »Wir sind gleich da«, sagte Eve, aber Claire glaubte, dass sie das eher zu sich selbst sagte. Eve hatte auch nicht gerade die Ruhe weg. Das war... nicht gerade beruhigend. »Gleich geht’s nach links...«
    »Hier kann man nicht abbiegen!«, schrie Claire und stützte sich am Armaturenbrett ab, als Eve auf die Bremse stieg, das große Auto ins Schleudern geriet und das seichte Wasser aufspritzte, als sie hineinfuhren. »Das ist eine Sackgasse!«
    »Nee, man kann hier abbiegen«. Eve keuchte, kämpfte mit dem Lenkrad und schaffte es irgendwie – Claire hatte keine Ahnung, wie –, den Wagen um diese unmögliche Ecke zu lenken und nur ein wenig gegen die Betonwand zu stoßen und an ihr vorbeizuschrammen. »Autsch. Das gibt eine Delle.« Und sie lachte schrill und wild und gab erneut Gas. »Festhalten, Claire-Bär! Nächster Halt ist Crazytown!«
    Claire dachte eigentlich, dort wären sie schon.
    Sie verlor die Orientierung auf dieser übelkeiterregenden, kurvenreichen Strecke. Außerdem hatte sie den Verdacht, dass Eve gar nicht wusste, wo sie hinfuhr, und einfach nur irgendwo abbog in der Hoffnung, einen Ausgang zu finden. Aber dann endete der Tunnel plötzlich, es ging nach oben und sie schossen in die dunkle Nacht hinaus.
    »Bond Street«, verkündete Eve. »Exklusive Shopping-Möglichkeiten für Vampire, edle Restaurants und... oh, Shit!«
    Sie bremste und brachte sie schnell vollständig zum Stehen, wobei Claire brutal in ihren Gurt gepresst wurde. Nicht dass Claire das überhaupt bemerkt hätte, denn wie Eve war sie so ziemlich schockiert über das, was sie vor sich sah.
    »Sag mir, dass das nicht das Gebäude ist«, sagte sie.
    Das Gebäude stand nämlich in Brand.
    Richard Morrells Streifenwagen stand vor dem schmiedeeisernen Tor, die Türen waren offen. Die Typen waren wohl schnell hinausgestürzt. Eve fuhr ihren Caddy näher heran, stellte den Motor ab und die beiden Mädchen schauten mit wachsendem Entsetzen auf die Flammen, die aus den Fenstern und aus dem Dach des großen Steinklotzes schlugen.
    »Wo ist die Feuerwehr?«, fragte Claire. »Wo sind die Cops?«
    »Ich weiß nicht, aber wir können nicht mit Hilfe rechnen. Nicht heute Nacht.« Eve öffnete die Tür auf ihrer Seite und stieg aus. »Siehst du sie irgendwo?«
    »Nein!« Claire zuckte zusammen, als eines der oberen Fenster zerbarst. »Du?«
    »Wir müssen hinein!«
    »Da rein?« Claire wollte gerade hinzufügen, wie irrsinnig das war, aber dann sah sie jenseits des Tores jemanden still daliegen. »Eve!« Sie rannte zum Tor und rüttelte daran, aber es war fest

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