Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Motor knatterte und erstarb. Claire stieg aus und öffnete die hintere Tür, als Eve Michael in ihre Richtung drängte. Michael stürzte in den Wagen und Claire schlug die Tür hinter ihm zu. Eve hatte recht gehabt – die Fenster waren stark getönt, wahrscheinlich um Vampir-Cops vor der Sonne zu schützen. Es musste für ihn dort drin auszuhalten sein.
    Das hoffte Claire jedenfalls.
    »Was ist mit den anderen?«, brüllte sie Eve zu, die den Kopf schüttelte. Sie wandten sich beide um, um das Lagerhaus anzuschauen, das nun vollständig brannte. Sechs bis neun Meter hohe Flammen schlugen in den Morgenhimmel. »Oh Gott. Oh Gott! Wir müssen etwas unternehmen!«
    Gerade da kamen zwei Gestalten aus der Seitentür gewankt, sie waren in schwarzen Rauch gehüllt und brachen auf dem Pflaster zusammen. Eve und Claire flitzten zu ihnen. Einen Moment lang wusste Claire nicht einmal, wer sie waren, so geschwärzt waren sie vom Rauch, und dann erkannte sie Joe Hess unter dem Ruß.
    Der andere war Travis Lowe. Beide husteten und würgten schwarzes Zeug heraus.
    »Steht auf!«, befahl Eve und packte den Arm von Hess, um ihn vom Gebäude wegzuziehen. »Los, steh schon auf!«
    Er gehorchte und torkelte dabei stark. Claire konnte auch Lowe zum Aufstehen bewegen. Sie schafften etwa den halben Weg zum Polizeiauto, dann setzte sich Lowe auf dem freien Parkplatz auf den Boden und hustete sich keuchend die Lunge heraus. Claire kauerte sich neben ihm nieder und wünschte, sie könnte etwas für ihn tun, wünschte, die verdammte Feuerwehr würde endlich kommen, wünschte...
    »Wir kommen zu spät«, sagte Eve. Sie beobachtete, wie die Sonne über den Horizont kletterte. »Es wird hell. Wir kommen zu spät.«
    Hess keuchte. »Nein. Noch nicht. Richard...er hatte Monica...«
    »Was? Wo?« Claire wirbelte herum und schaute ihn an. Hess war fast so schlimm dran wie sein Partner, aber er brachte wenigstens Worte heraus. »Sind sie noch am Leben?«
    »Eigentlich sollten sie direkt hinter uns sein«, schnaufte Lowe.
    Claire überlegte es sich nicht zweimal. Wenn sie sich Zeit gelassen hätte, hätte sie es sich selbst ausgeredet, aber ihr Gehirn hatte aufgehört zu denken und sie handelte nur noch instinktiv. Nicht nur, weil es noch immer Hoffnung für Shane gab. Sie konnte niemanden auf diese Weise umkommen lassen.
    Sie konnte es einfach nicht.
    Sie hörte, wie Eve ihren Namen brüllte, aber sie hielt nicht an, konnte nicht anhalten. Sie rannte, bis sie von Rauch umgeben war, dann fiel sie auf die Knie und kroch in die heiße, stickige Dunkelheit. Sie schlug um sich und versuchte, etwas zu finden, irgendetwas, und hielt die Augen fest geschlossen. Sie konnte kaum atmen, selbst dicht am Boden nicht, und die wenige Atemluft war verschmutzt und giftig und richtete mehr Schaden an, als dass er nutzte.
    Okay, das war eine echt schlechte Idee.
    Sie wagte es nicht, zu weit zu kriechen, denn in dem Chaos und der Dunkelheit würde sie nie wieder hinausfinden. Neben ihr fiel etwas mit einem lauten Krachen zu Boden und über ihr toste das Feuer. Claire legte sich flach auf den Boden und rollte sich zu einem Knäuel zusammen, dann – als sie weder geröstet noch zermalmt wurde – zwang sie sich selbst, sich zu bewegen. Eine Minute. Eine Minute noch und dann nichts wie raus hier.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie noch eine Minute hier drin überleben würde. Ihre suchenden Finger berührten Stoff. Claire öffnete die Augen und bereute es sofort, weil der Rauch brannte und stach und sie trotzdem nichts sehen konnte. Aber ihre Hand lag auf Stoff und, ja, da war ein Bein, ein Hosenbein...
    Und das war eine Hand, die sich umdrehte und ihre ergriff. Eine unkenntliche, krächzende Stimme sagte: »Bring Monica raus!«
    Ein erneuter Ausbruch von Feuer erhellte die Dunkelheit und sie sah Richard Morrell dort liegen, er hatte sich um seine Schwester zusammengerollt. Er schützte sie. Monica sah auf und blankes Entsetzen stand ihr im Gesicht. Sie streckte blind ihre Hände aus. Claire nahm sie und zog sie auf dem Weg, auf dem sie hereingekommen war, zurück. Sie fühlte die Zugluft von der Tür her, was ihr half, den Weg zu finden. »Nimm deinen Bruder an die Hand!«, schrie sie. Monica nahm Richards Hand, Claire zog mit aller Kraft und schleppte sie hinter sich her.
    Sie schaffte es nicht. Sie war sich nicht sicher, wie es genau passierte...sie zog an der Hand und im nächsten Moment lag sie am Boden und konnte nicht atmen, konnte nicht aufhören zu husten. Oh

Weitere Kostenlose Bücher