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Haut

Haut

Titel: Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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in diesem Loch hat alles gequält. So hab ich die Situation jedenfalls gesehen.«
    »Hat er je erwähnt, dass er einen Hund mit dem Messer bearbeitet hätte oder so was?«
    »Nein, einen Hund nicht. Anscheinend hassen sie Hunde in Tansania. Halten sie für Ungeziefer und rühren sie nicht an.«
    »Aber er hat in Tansania für eine Bande gearbeitet, die mit gefährdeten Arten handelte.«
    »Aber nicht mit Hunden. Hunde sind keine gefährdete Art.«
    Was hatte Beatrice gesagt? Sozial gestörte Kids aus der Siedlung in Southmead - wenn die einen verirrten Spaniel aufgreifen, sind sie zu so was in der Lage. Ob sie recht hatte? Hatte der Hund wirklich nichts mit diesem Fall zu tun?
    »Warum haben sie dich genommen, Ian? Du bist weiß.«
    »Keine Ahnung. Clement hatte was übrig für Weiße.«
    »Er glaubte, wir hätten größere Macht in uns, stimmt's? Unsere Körper machten besseres muti?«
    »Kann sein.«
    Caffery verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl und tat, als knöpfte er sich die Manschetten zu. »Ich frage dich, wer da noch in der illegalen Wohnung war, Ian, weil ein paar Zeugen ausgesagt haben, sie hätten etwas gesehen, das sie sich nicht erklären konnten.«
    Mallows' Adamsapfel bewegte sich auf und ab, aber er antwortete nicht.
    »Natürlich war ihre Phantasie überreizt, aber sie behaupten, sie hätten ein Monster gesehen. Dein Freund Chipeta sagt, das war er. Verkleidet.«
    »Ach, sagt er das, ja?«
    »Ja. Sagt er die Wahrheit?«
    »Fragen Sie ihn.«
    »Ich frage dich. Noch einmal: War da etwas in dieser Bruchbude, das du dir nicht erklären konntest?« Keine Antwort.
    »War es da, als wir dort eingedrungen sind? Ist es entkommen?«
    Schweigen.
    »Hat es mich gesehen? Mich beobachtet?« Wieder Schweigen.
    »Ian, du hast gesagt, du redest mit mir. Das war die Abmachung.«
    Mallows funkelte ihn wütend an. »Und ich hab Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Wenn Sie mehr wissen wollen, gehen Sie in die City Road. Die City Road kennen Sie, nehme ich an.«
    »Ja.«
    »Dachte ich mir. Versuchen Sie da mit den Nutten zu reden. Da ist eine, 'ne Blonde mit weißer Jacke. Reden Sie mit der. Fragen Sie sie nach ihrer Meinung zum Thema Monster.«
    Caffery hörte auf, an seinen Knöpfen zu nesteln, und starrte Mallows an. Er dachte daran, wie er nachts seinen Wagen in einer Gasse abseits der City Road geparkt hatte und wie da etwas auf seiner Motorhaube landete. Er war mit einer Prostituierten zusammen gewesen - so etwas ließ er sich nicht auf ein T-Shirt drucken, aber es war die Wahrheit. Keelie hatte sie geheißen, und sie war bei ihm im Wagen gewesen. »Weißt du ihren Namen? Wie sie heißt? Diese Hure?«
    »Nee. Eine von Millionen. Sie kennen das doch.«
    Caffery kramte einen Zettel aus seiner Tasche, den er schon seit Tagen mit sich herumtrug. Darauf stand die abgeschaltete Nummer, die mit Ben Jakes' Telefon angerufen worden war. Er hatte sie einmal gewählt, am Dienstapparat in seinem Büro, in dem keine persönlichen Kontakte gespeichert waren. Mit seinem privaten Telefon hatte er es nie versucht. Jetzt gab er die Nummer in sein Handy ein. Nach zwei Sekunden leuchtete auf dem Display die Meldung: »Anruf bei Keelie City Road Mobil«. Jemand - der Tokoloshe? - hatte Jakes Telefon benutzt, um Keelie anzurufen. Die Prostituierte. Eine vage Idee ging ihm durch den Kopf.
    Er stand auf, zog sein Jackett an und knöpfte es zu. »Danke, Ian. Viel Glück, bis zur nächsten Dosis.«
    »Hey!« Mallows richtete sich hastig im Bett auf. »Wo wollen Sie hin? Sie haben mir was versprochen. Sie wollten mir sagen, wo meine Hände sind. Ich muss wissen, dass sie irgendwo sind, wo dieses Schwein, der Onkel, sie nicht kriegen kann. Ich will nicht, dass er sie noch mal anrührt.«
    »Sie sind in Sicherheit.« Caffery blieb an der Tür stehen und legte die Hand auf die Klinke. »Der Rechtsmediziner hat sie untersucht, hat eine kleine Extraobduktion mit ihnen durchgeführt. Und jetzt sind sie hinter Schloss und Riegel, bis der Untersuchungsrichter ihm sagt, was er damit machen soll.«
    »Und wo?« Mallows quollen die Augen aus den Höhlen. In dem weichen Licht, das auf das Bett fiel, sah er aus wie eine Figur in einem frommen Höllengemälde von Bosch oder Goya. »Sie haben versprochen, mir zu sagen, wo sie sind.«
    Caffery öffnete die Tür und blieb noch einen Moment stehen. »Sie sind hier. In der Pathologie im Keller. Und weißt du was?« Er schüttelte den Kopf über die Ironie des Schicksals. »Sie waren die ganze Zeit hier. Von

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