Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
die Schulden noch vergrößert hatte, Sie haben mich geküßt und damit meinen Ruf zerstört, mein Verlobter hat mich wegen des von Ihnen ausgelösten Skandals verlassen, und mein Onkel will mich verkaufen!“
    Elizabeths Augen sprühten grünes Feuer. „Ich finde, Männer sind ausgezeichnete Tanzpartner, aber darüber hinaus habe ich für sie keine Verwendung.“
    „Dummerweise sind Männer aber Ihre einzige Alternative. Genauer gesagt, ich bin Ihre einzige Alternative. Ihr Onkel und ich haben den Verlobungskontrakt unterschrieben, und das Geld hat bereits den Besitzer gewechselt. Ich bin jedoch bereit, mit Ihnen um die Vertragsbedingungen zu feilschen.“
    „Warum wollen Sie das tun?“
    Ian überlegte sich seine Antwort ganz genau. „Weshalb feilscht man? Natürlich tut man das, weil der andere etwas hat, das man selbst gern haben will.“ In dem aufrichtigen Bestreben, ihr das Gefühl zu geben, daß sie nicht mit leeren Händen dastand, fügte er hinzu: „Und ich will es, Elizabeth. Dringend.“
    „Was ist es, was Sie wollen?“ fragte sie argwöhnisch.
    „Dies“, flüsterte er. Er zog sie zu sich heran, neigte den Kopf und senkte seinen Mund zu einem sanften, aber gefühlvollen Kuß auf ihre weichen Lippen.
    Obwohl sich Elizabeth hartnäckig weigerte, darauf zu reagieren, spürte Ian doch, daß die Starre des Zorns ihren Körper verließ, und sogleich zeigte er ihr, wie dringend er „es“ tatsächlich brauchte. Er umarmte sie und küßte sie heiß und hungrig. Dann ließ er die Hände an ihrem Rücken hinabgleiten und zog ihre Hüften fest an seine, um ihr auf diese Weise noch deutlicher zu beweisen, wie sehr er sie begehrte.
    Schließlich hob er den Kopf und schaute ihr ins Gesicht. Er sah die verräterische Röte ihrer Wangen und die Verwirrung, die sich in ihren grünen Augen spiegelte. Mit der einen Hand hielt er Elizabeth weiterhin an seinen Körper gepreßt, und mit der anderen streichelte er sanft ihre Wange.
    „Für dieses Privileg und für alle weiteren, die ihm folgen, würde ich allen einigermaßen vernünftigen Bedingungen zustimmen, die Sie festsetzen. Und ich darf hinzufügen, daß ich weder ein geiziger noch ein armer Mann bin“, fügte er mit einem Lächeln hinzu.
    Elizabeth schluckte. Ian sollte ihrer Stimme die Auswirkungen des Kusses nicht anhören. „Welche weiteren Privilegien?“ fragte sie mißtrauisch.
    Diese Frage brachte Ian sekundenlang aus dem Konzept.
    „Nun, zum Beispiel die, welche etwas mit... mit der Erzeugung von Kindern zu tun haben“, antwortete er zögernd. „Ich wünsche mir mehrere Kinder - selbstverständlich mit Ihrer uneingeschränkten Mitarbeit“, fügte er hinzu und unterdrückte sein Lächeln.
    „Selbstverständlich“, erwiderte sie sofort. „Ich mag Kinder auch gern. Sehr sogar.“
    Ian verfolgte diesen Punkt lieber nicht weiter. Offenkundig hatte Elizabeth eine recht ungehemmte Einstellung zu ehelichem Verkehr — eine sehr ungewöhnliche Haltung für ein wohlerzogenes, behütetes englisches Mädchen.
    „Wie lauten nun Ihre Bedingungen?“ fragte er, und um sie zu ermutigen, sagte er noch: „Ich bin ja wohl kaum in der Lage, darum lange zu feilschen oder sie gar abzulehnen.“ „Ich verlange die Erlaubnis, mich ohne Einschränkung und Kritik um Havenhurst kümmern zu dürfen“, erklärte sie nach kurzem Überlegen.
    „Genehmigt“, bestätigte er feierlich, obwohl er sich vor Erleichterung und Entzücken kaum fassen konnte.
    „Und ich verlange einen noch festzusetzenden Betrag, der mir jährlich zu diesem Zweck zufließt. Als Gegenleistung wird Ihnen das Gut, nachdem ich für eine ordentliche Bewässerungsanlage gesorgt habe, Ihren vorgestreckten Kredit dafür mit Zinsen zurückzahlen.“
    „Einverstanden.“
    Elizabeth fragte sich im stillen, ob er sich eine solche Zusage denn überhaupt leisten konnte. „Ich werde die Kosten natürlich so niedrig halten wie nur irgend möglich“, versicherte sie rasch.
    Er lächelte. „Wenn man ein Zugeständnis erlangt hat, darf man sich niemals schwankend zeigen. Das gibt dem Gegner Munition für die nächste Runde.“
    Elizabeth wurde mißtrauisch. Ian stimmte allem viel zu schnell zu. „Außerdem will ich, daß alles schriftlich festgelegt wird“, erklärte sie mit Entschiedenheit, „und zwar vor Zeugen. Und dann soll es einen Bestandteil des ursprünglichen Abkommens bilden.“
    Soviel Umsicht konnte Ian nur aufrichtig bewundern. „Hätte ich Sie vor Jahren als Geschäftspartnerin gehabt —

Weitere Kostenlose Bücher