Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
Vom Netzwerk:
nichts anfangen. Ich hatte selbst auch noch keine solche Beziehung. Was ich hatte, waren kurze, schnelle Bekanntschaften, die sich nach ein paar Stunden aufgelöst haben. Es ist auch für mich neu, so viel von mir preiszugeben.“
„Von dir preiszugeben? William, du gibst überhaupt nichts von dir preis. Deshalb fühle ich mich auch, als werde ich nur benutzt, um deinen Durst zu stillen.“
Zart berührt er meine Schulter. Ich weiß, dass er so viel Distanz wie möglich wahren will. „Ich möchte auf gar keinen Fall, dass du dir benutzt vorkommst, denn das wirst du nicht. Rose, was immer es auch ist, ich kann es nicht sagen, doch ich brauche dich. Diese Woche war der Horror und das sicher nicht nur für mich.“
Ihn so dicht vor mir zu sehen, verdammt, ich rieche ihn bereits wieder, hat eine verheerende Wirkung auf mich. Mein Atem beschleunigt sich, mein Puls rast, meine Wangen glühen … ich möchte ihn so gerne berühren. Über diese feste Brust unter seinem makellosen Hemd streichen, ihn küssen. Es treibt mir den Schweiß auf die Stirn, dagegen anzukämpfen. Doch was will er wirklich? Dies macht mich ebenso wahnsinnig. Meine Lippen spannen, das typische Zeichen, dass sie geküsst werden wollen … von ihm. Einen kurzen Moment drängt sich der Gedanke auf, dass ich vielleicht überreagiert habe. Immerhin muss ihm wirklich etwas an mir liegen, weshalb er nicht aufgibt.
„Du hast mich einfach in deinen Bann gezogen“, flüstert er und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es ist einfach …“
„Ich möchte diese Zweisamkeit ja ungern stören“, ertönt eine vertraute Stimme und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren, „aber die Leute fragen sich schon langsam, wo du bist.“
William nimmt die Hand von meinem Gesicht und dreht sich zu seinem Vater um. Nun habe auch ich freie Sicht auf ihn – und er auf mich. Charles Bennet hat mich nie abgekanzelt, doch diesmal erdolchen mich seine Augen. Die Enttäuschung und der Vertrauensbruch hängen wie eine schwarze Wolke im Raum.
„Rose, Sie sollten vielleicht besser ins Hotel zurückfahren. Für heute haben Sie schon genügend Aufmerksamkeit erregt.“
Unwillkürlich zucke ich zusammen und suche hinter Williams Schultern Schutz. Er wirft mich raus. Gerade dachte ich noch, ich hätte mit diesem Mann vor mir eine Zukunft. Eigentlich kompletter Wahnsinn. Denn niemals würde mich seine Familie akzeptieren. Es liegt doch auf der Hand, dass ich nicht gut genug für ihn bin. Eine Angestellte. Eine unbedeutende Arbeitsbiene. Wie konnte ich annehmen, jemals in dieses Märchenschloss zu passen?
Die Tränen brennen in meinen Augen, doch ich zwinge mich, sie zurückzuhalten. Eine lange, einsame Nacht liegt vor mir, in der ich genug Zeit habe, um mich zu quälen.
„Du wirfst sie raus?“, faucht William seinen Vater an, der sogleich die Tür schließt und auf uns zukommt.
„Nein, ich appelliere an ihren Verstand“, kontert er im üblichen Befehlston. „Zwei Wochen und du schaffst es nicht, die Finger von ihr zu lassen. Und Rose, ich hätte Ihnen wirklich mehr Verstand zugetraut, als dass Sie sich von ihm einlullen lassen.“
„Das geht dich einen verdammten Scheißdreck an“, spuckt William ihn förmlich an.
„Es ist aber mein Unternehmen, das du wegen deines Schwanzes an die Wand fährst.“
Ich senke den Kopf und möchte mich am liebsten wegdenken. Ich möchte nicht mehr hier sein und Zeugin dieser Auseinandersetzung werden. Ich sehe William an, wie ihn die Worte seines Vaters treffen. Mich treffen sie auch, wobei ich in diesem Stück doch nur eine Nebenrolle spiele.
William schüttelt den Kopf und sieht kurz zu mir, als sei mein Gemütszustand von Bedeutung. „Genau. Wie immer denkst du an das Wichtigste in deinem Leben – die Firma.“
Dieser Tonfall macht mich verrückt. Er klingt nicht mehr wie der William, der mit mir schreit, der mich berührt, der mit mir geschlafen hat – er klingt wie ein Mann, der vollends enttäuscht und zurückgewiesen wurde. Er steht vor seinem Vater, doch da ist nichts. Keine Liebe, keine Zuneigung. Sie sehen sich eher wie Rivalen an, die einander ausschalten wollen. Meine Übelkeit verstärkt sich. Das Rot der Küche droht mich zu erdrücken.
„Die ich gegründet und aufgebaut habe. Was hast du schon erreicht? Nichts. Dein Leben ist ein einziges Sammelsurium von Unverantwortlichkeiten. Wie stolz ich auf dich sein kann!“, spottet er und macht eine wegwerfende Handbewegung.
Mir bleibt der Mund offen

Weitere Kostenlose Bücher