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Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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ich ausgerechnet jetzt daran denken muss. Damals habe ich mir jedenfalls geschworen, nicht so bald wieder einen Kerl in mich eindringen zu lassen. Jahre später, im Hier und Jetzt, sieht die Welt ein wenig anders aus.
    Ilka reißt mich aus mein en Erinnerungen, indem sie mir ihr weiteres Vorgehen in Bezug auf Parker auseinandersetzt. „Nein, haben wir nicht. Was auch gut ist. Ich streite nicht ab, dass ich nicht bereit dazu wäre. Doch es soll anders werden.“
    „Wie? Hast du schon einmal von einem wütenden großen Bruder gehört, der dem Mann, der das Herz seiner kleinen Schwester stiehlt, einen Pfeil in die Brust jagt? Bei einem Wildfremden wäre man vielleicht entsetzt, beim besten Freund des großen Bruders würde man daneben sitzen und zustimmend mit dem Kopf nicken.“
    „Ja , ja. Daniil soll sich gefälligst um seine eigene Scheiße kümmern. Wenn ich mich bereit fühle und Parker mich nicht verarscht, soll er zu seinen Pussys gehen und mich in Ruhe lassen.“
    Beinahe hätte ich mich verschluckt. Nur bei nahe. Denn in dem Moment kommt Daniil zur Tür herein. Er mustert uns beide von oben bis unten, sieht die leeren Teller und die Krümel auf seiner weißen Couch und hat wahrscheinlich auch einiges von unserem Gespräch mitbekommen. Das Kameradenschwein, das ich bin, geht in Gedanken schnell das Gesagte durch. Wenigstens bin ich die Gute, die sich gegen die Verbindung seiner Schwester ausgesprochen hat. Das wird mich wohl vor dem Tod bewahren.
    „Daniil?“ Kerzengerade richtet sich Ilka auf und fegt die Krümel von der Couch, was alles noch schlimmer macht.
    Daniil verzieht keine Miene, steht noc h immer im Türrahmen und betrachtet nicht länger seine Schwester, sondern mich. Ich zerschmelze unter seinen Blicken, kann mir aber vorstellen, dass ich die letzte Person bin, die er um diese Uhrzeit in seinem Wohnzimmer vorfinden möchte. Doch ich halte seinem Blick tapfer stand.
    Langsam stößt er sich vom Türrahmen ab, kommt auf u ns zu und nimmt auf dem chromfarbenen, mit weißen Polstern bezogenen Relaxsessel Platz. Seine Beine sind weit gespreizt, während seine Arme entspannt auf seinen Oberschenkeln ruhen.
    „Du bist zurück?“, fragt Ilka töricht .
    D och er fixiert mich weiterhin. Mich! Die Person, deren Gehirn die brennende Maschine verlassen hat. Mein Verstand schwebt am Fallschirm hängend nach unten zur sicheren Erde, wo Daniil mich bereitwillig in Empfang nimmt. Ilka ist zur Nebenfigur degradiert. Ihre Worte dringen nicht zu uns durch. Ich habe keine Ahnung, was mich dermaßen an ihm fasziniert. Sein Äußeres wäre die einfachste Erklärung. Doch bei unserer letzten Begegnung hat er mir einen winzigen Einblick in sein Inneres gewährt. Außen hui, innen …
    Ich weiß nicht einmal, was er von mir hält. Was er denkt. Was er fühlt. Ob er überhaupt in der Lage ist zu fühlen. Ich rede von menschlichen Gefühlen. Nicht von den sadistischen, mit denen er sich gerne brüstet. Sadistisch trifft es ziemlich gut. Teuflisch. Der Teufel höchstpersönlich. So sieht er aus. So wirkt er. Die dunklen Haare wie immer zerwühlt, als hätte er eine Rauferei hinter sich. Er trägt ein weißes Hemd, das ihm hervorragend steht. Die Ärmel sind bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Diese Arme. Ich starre wie hypnotisiert auf diese Arme. Feine, dunkle Haare, die so männlich wirken, Stärke demonstrieren, mich um den Verstand bringen, kräuseln sich darauf.
    Mein Mund wird trocken. Staubtrocken. Doch i ch halte mich zurück und befeuchte die Lippen nicht mit meiner Zunge. Das wäre eine zu offensichtliche, Sex vermittelnde Geste, die ich zu vermeiden gedenke.
    Endlich scheint sich Daniil der Existenz se iner Schwester bewusst zu werden. Augenblicklich erlischt das dunkle Leuchten in seinen Augen. Sein Blick wird weicher, liebevoller. „Alles unter Dach und Fach.“
    „Freut mich für dich.“
    Ich lausche Daniils Ausführungen über den Verlauf des Abends, wo auch immer er gewesen sein mag. Zum ersten Mal scheine ich den echten Mann hinter der kalten Fassade zu sehen. Es schwingt eindeutig Liebe in seinen Worten mit. Er vergöttert seine Schwester. Die Familie bedeutet ihm wohl alles. Ich bin erleichtert, dass Ilka doch nicht das erwartete Monster zum Bruder hat.
    Doch dieser Zustand hält nicht lange an. Gleich darauf klingelt Ilkas Telefon. Ihre Augen leuchten und mir ist klar, wer der Anrufer ist. Bedauernd zuckt sie mit den Schultern und eilt aus dem Zimmer. Ich bleibe mit Daniil zurück.
    Wie

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