Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
mehr als sonst. „Wenn du ihr das Herz brichst, kannst du dich mit hundertprozentiger Sicherheit darauf einstellen, dass dir ihr Bruder den Schädel einschlagen wird. Ich rate dir, die Finger von ihr zu lassen.“
„Ich kann Daniil verstehen“, mischt sich Adwin ein, „immerhin ist sie heiß. Andererseits gibt es da draußen jede Menge andere heiße, aber weniger gefährliche Frauen.“
„Ich zittere vor An gst“, spotte ich. Als hätte ich mir nicht schon mehr als einmal ein frühzeitiges, ziemlich schmerzhaftes Ende meines Lebens ausgemalt! Ich kenne William flüchtig. Er wird mir nicht nur einfach den Schädel einschlagen, er wird sich an meinem Leid ergötzen. „Worauf möchtest du eigentlich hinaus? Willst du sie mir ausreden?“
Parker schüttelt den Kopf und blickt sinnierend ins Feuer. „Ich habe dir nur gesagt, was ich denke.“
Dafür bin ich ihm auch dankbar. Ehrli chkeit ist etwas, das nur die wenigsten Menschen auszeichnet. Parker und Adwin zählen dazu. Ihnen würde ich blind vertrauen. „Dieses Date, Mann“, Parker zieht ein Schnute, „das passt so gar nicht zu dir. Warst nicht du derjenige von uns, der solche Abende gemieden hat wie der Teufel das Weihwasser?“
„Mens chen ändern sich“, gebe ich kleinlaut zurück.
„Du? Selbst du?“
„Selbst ich.“
„Warum dann gerade die beste Freundin deiner Schwester?“
„Warum nicht?“
Unser Gespräch gleicht einem Pistolenduell . Wir feuern und bringen unser Gegenüber dazu, immer mutiger zu werden. Früher abzudrücken, um vielleicht den tödlichen Treffer zu landen.
„Du wirst bald wieder verschwinden. Weiß sie davon?“
„Sie ist selbst nicht auf der Suche nach dem Mann fürs Leben.“ Wenigstens das stimmt.
Parker finde t meinen Einwand jedoch lächerlich. „Ich bitte dich, Daniil. Hat dich New York dumm gemacht? Sagen sie das nicht alle, wenn sie mit dir ein paar Runden in der Kiste drehen wollen? Keine will Hochzeiten, Kinder und Treueschwüre. Sie schwören dir zu gehen, sobald die Lust vergeht. Adwin, ich glaube, wir werden unseren lieben Freund an eine verwöhnte Tussi verlieren, die ihm Ketten anlegt.“
Adwins Lachen trifft mich unvorbereitet. Ich zucke zusammen und unterdrücke den Drang , beide zu erwürgen.
„Üblicherweise sind Frauen doch das Haustier reicher Männer. In diesem Fall ist es wohl umgekehrt un d Daniil wird zum Toyboy“, gibt Adwin laut prustend von sich.
Parker steht ihm in nichts nach und klopft sich mit beiden Händen auf die Schenkel. „Die Leine ist bereits in Auftrag gegeben, damit er ihr brav hinterhertrottet und ihr Kätzchen regelmäßig zum Schnurren bringt.“
Ich lasse sie einfach stehe n und trage den übrig gebliebenen Kuchen in den Kühlraum. Wut ist mein ständiger Begleiter. Eigentlich bin ich kein jähzorniger Mensch. Doch die beiden Vollpfosten da draußen schaffen es, mich zur Weißglut zu bringen. Ob dieses Saatkorn, das sie ausgestreut haben, bereits Früchte trägt und damit schuld an der Misere ist?
Ich muss mich auf andere, wichtigere Dinge konzentrieren. Adwin s und Parkers Fantasien stehen mir dabei nur im Weg.
Schweigend gehen wir zum Auto. Es macht mir nichts aus, dass sie denken, ich wäre eingeschnappt. Sie sollen ruhig für eine Nacht in ihrem eigenen Saft schmoren.
Gemächlich fahre ich nach Hause. Gedanken quälen mich, während ich versuche, mich auf den nächtlichen Verkehr zu konzentrieren. Ich will Gaby haben, egal, was oder wen ich dafür in Kauf nehmen muss. Spätestens nach diesem Kuss kann ich nicht mehr zurück.
Sie ist zu verlockend, zu aufreizend und zu verboten, als dass ich meine Finger von ihr lassen könnte. Es ist ein Spiel, ich weiß, ein dummes Spiel, welches keiner von uns gewinnen kann. Die Regeln sind uns beiden nicht bekannt, es gibt keinen Schiedsrichter, kein Aus, kein Foul, es gibt nur uns und ich möchte verdammt sein, wenn ich mich heraushalten würde. Wenn ich den Versuch unterließe, eine Frau wie Abigail zu bekommen, sie zu dominieren, sie zu fordern und aus ihrem zarten Mund dieses wundervolle Betteln zu hören.
Ich muss si e haben, pocht es in meinem Hirn. Gleichzeitig macht sich darin ein Bild von mir als jammerndes Weichei, das vor ihren Füßen kniet und um Liebe fleht, breit. Es droht mich zu erdrücken und der Geschmack wird bitter, als ich daran denke, dass ich ohnehin bald nach New York zurückkehre.
Flucht, das ist meine Strategie, wenn es brenzlig wird. Aber da ist auch noch Ilka. Da Abigail ihre Freundin
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