Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
an die absolute Erfüllung denken.
Ben ist kein Meister in Sachen Sex. Es wäre übertrieben , dies zu behaupten. Würde ich nicht ein klein wenig nachhelfen oder so sehr nach dem nächsten Orgasmus lechzen, ich wäre seit Wochen unbefriedigt. Sicher gibt es andere Männer neben ihm. Monogamie und Zweisamkeit sind nicht mein Ding. Möglicherweise hängt das mit der verkorksten Beziehung meiner Eltern zusammen. Ein schlechtes Vorbild und obendrein die Angst, mich auf etwas einzulassen, das Kontrolle über mich gewinnt. Ich möchte auf gar keinen Fall so enden wie meine Mutter – auch wenn ich sie mehr liebe als alles andere auf der Welt. Das muss ich an dieser Stelle einfach loswerden.
Aber eigentlich sollte ich im Moment weder an meine Mutter noch an eine feste Beziehung mit Ben oder irgendeinem anderen Typen denken. Es geht nur um Sex. Wie gesagt: Schnell, hart und befriedigend. So wie ich es will. Und Ben ist gerade dabei, mich der Befriedigung ein Stück näher zu bringen, denn er hat meinen Slip zur Seite geschoben und dringt in mich ein.
Er ist nicht der Typ, der lange um den heißen Brei herumredet. Er lässt lieber Ta ten sprechen. Und in den Genuss solcher komme ich gerade ausgiebig, denn er stößt immer härter zu. Mein Po rutscht auf der steinernen Fensterbank hin und her, während ich an Bens Schultern Halt suche. Ich stöhne erregt, presse meine Beine um seine Hüften und sehne jeden Stoß herbei, als wäre er die Luft, die ich dringend zum Atmen benötige. Ich habe mit den verschiedensten Kerlen geschlafen. Wilde Burschen, die dich wie den letzten Dreck behandeln. Weicheier, die sich an dich klammern, kaum dass sie gekommen sind, und Normalos, wie ich sie einfach einmal nennen möchte. Eine Spezies, zu der ich Ben zähle. Sie können mit dem Ding in ihrer Hose umgehen, wissen auch so einigermaßen, was eine Frau braucht, jedoch möchte ich mich nicht mein ganzes Leben lang von ihnen vögeln lassen, da es schnell langweilig wird. Würde es da draußen einen Mann geben, der alle Eigenschaften in sich vereint – wild ist, wenn ich es brauche, leidenschaftlich küsst, mich hält, wenn mir nach seiner Wärme ist –, wäre er gekauft. Ich würde mich auf der Stelle an ihn ketten. Natürlich mit festen, unbezwingbaren Eisenketten, die ich niemals mehr ablegen würde. Heute muss ich allerdings mit Ben vorliebnehmen – dem Normalo, der mich mit geschlossenen Augen hält und mich mit dem nächsten Stoß zum Vergessen zwingt.
Es hilft nichts. Auch wenn ich dagegen ankämpfe, weiß ich, dass ich jeden Augenblick kommen werde. So schnell ist der Akt zwischen uns beiden noch nie zu Ende gewesen. Wie immer, wenn ich kurz davor stehe, diese Welt zu verlassen und in eine schrill schallende einzutauchen, lege ich den Kopf in den Nacken, kneife die Augen zusammen und bin nur mehr ein röchelnder Schatten meiner selbst.
Es ist Wahnsinn, als es mich überrollt. Die Wut, die Verärgerung und der Frust la ssen nach und ebben in einer brausenden Welle ab. Ich lasse mich vollkommen gehen, achte nicht mehr darauf, wie laut ich bin, wo wir sind und ob wir noch immer allein sind. Es zählen nur mehr die Spitze, der Kick, der freie Fall.
Ben folgt mir, wie ich an seiner Atmung merke. So gut kenne ich ihn also schon, wie ich wütend feststellen muss. Warum zur Hölle ist er mir dermaßen vertraut, dass ich jede Veränderung in seinen Atemzügen sofort registriere und zu deuten verstehe?
Es ist ermüdend und lächerlich zugleich.
Ein letztes Aufbäumen, dann presst er mich an die Glasscheibe. Sein Atem streicht über meine Schläfe, die sich feucht und verschwitzt anfühlt. Eine Dusche wäre nötig. Nicht nur, um den Schweiß abzuwaschen, sondern um mich reinzuwaschen. Ich bin ein kaltschnäuziges Miststück, schimpfe ich mich selbst, während ich über Bens Haar streiche.
„Wow“, flüstere ich anerkennend.
B en lächelt zufrieden, küsst meine Stirn und zieht seine Hose nach oben. „Die anderen warten.“
„Ich bleibe hier. Lass mich zurück.“
Im Moment bin ich nicht einmal in der Lage, meine Augen zu öffnen. Alles fühlt sich schlapp und wackelig an. Meine Beine tragen mich im Leben nicht bis ins Restaurant auf der anderen Straßenseite. Außerdem hat mein Körper längst vergessen, was Hunger ist. Fleischlichen Appetit kennt er noch, aber auf die Lust nach Essbarem könnte er glatt verzichten.
Bedächtig bringe ich meine Kleidung in Ordnung .
„Du kommst doch heute Abend zu Steve und Tony?“, möchte
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