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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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schwang mich ins Auto und fuhr in östlicher Richtung zu Wades Garage, die sich auf dem Domingo in der Nähe des Abzweigs zum Burbank-Flughafen befand. Die Garage gehörte eigentlich Wades Bruder und Schwägerin, aber der Junge hatte sie requiriert, als er sein eigenes Unternehmen auf die Beine stellte, einen Foto-Entwicklungsdienst. Ausnahmsweise döste Wade mal nicht in seiner mexikanischen Hängematte, die er neben seiner Werkstatt aufgehängt hatte, er war tatsächlich drinnen und arbeitete. Statt seiner lag sein neues Labrador-Hündchen in der Hängematte. Ich klopfte an die Garagentür, die sich einen Augenblick später einen Spaltbreit öffnete. Wades dünnes blasses Gesicht mit dem Ziegenbart spähte hindurch. Es leuchtete nicht gerade, als er sah, wer da war.
    »Ach, du bist es bloß .«
    »So ist es«, sagte ich. »Hast du Annie Leibovitz erwartet ?«
    »Willst du einen Kaffee ?« fragte er.
    »Immer«, sagte ich. Wir schlurften den Pfad zur Küche entlang und gingen hinein. Eine Katze, die geduldig auf der Terrasse gewartet hatte, schloß sich uns an. Während Wade den großen Emaillekessel anheizte, der auf dem Herd stand, und der Katze eine Handvoll trockener Fresserchen gab, erzählte ich ihm, was ich brauchte.
    »Geht klar«, sagte er.
    »Nebenbei gefragt, wieso hältst du dir hier eigentlich dieses gottverdammte gruselige Ding ?« fragte ich ihn. Ich bezog mich auf eine riesige Tarantel in einem großen abgeschlossenen Glasbehälter, der direkt über dem Küchentisch an der Wand hing.
    »Meinst du Maria ?« sagte er. »Na, weil das die wärmste Stelle im Haus ist, darum.«
    »Wieso hältst du dir überhaupt dieses gottverdammte Ding ?«
    »Frag nicht mich, Mann«, sagte er und schenkte Kaffee ein. »Sie gehört Cissy. Frag sie. Ich füttere sie nur hin und wieder, wenn Cissy nicht da ist .«
    »Ich will auch gar nicht wissen, womit«, sagte ich. Wir nahmen unseren Kaffee in die Werkstatt mit, die Katze folgte uns nach. Wade nahm eine Kameratasche von einem Regalbrett und reichte sie mir.
    »Was ist das ?« fragte er mich.
    Ich machte die Tasche auf und entnahm ihr eine Kamera, die etwa so groß wie eine Leica war.
    »Das ist eine Kamera«, sagte ich.
    »Und was macht sie ?«
    »Wahrscheinlich macht sie Fotos«, meinte ich. »Wie du weißt, besitze ich eine Kamera, eine Canon, und die macht auch Fotos .«
    »Ja, aber was für eine Art Fotos macht diese hier ?« Er strich belustigt über sein schmächtiges Bärtchen.
    »Jetzt ist mal gut, Wade«, sagte ich. »Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, es gibt Leute, die auch arbeiten müssen .« Ich schaute mir die Kamera genauer an.
    »Aha«, sagte ich. »Kann diese Kamera um die Ecke fotografieren ?«
    »Und wie«, sagte er. »Im rechten Winkel, wenn du’s genau wissen willst.« Er zeigte mir, wie das Ding funktionierte; es war nicht besonders schwierig. Entweder mit Hilfe eines Spiegels oder eines Prismas blickte man, wenn man durch den Sucher schaute, noch durch eine zweite, versteckte Linse, und zwar genau auf alles, was links von einem war.
    »Die waren eine Zeitlang ein ganz schöner Renner«, sagte er selbstgefällig. »Henri Cartier-Bresson und der ganze Kram, der entscheidende Augenblick, mach die Aufnahme, wenn keiner hinsieht, und sieh zu, daß du lebendig wieder rauskommst. Sie werden immer noch hergestellt. Ich hab sie letztes Jahr in Zahlung genommen .«
    »Kann ich sie mir für einen Tag ausleihen ?«
    »Bitte sehr«, sagte er. Er wühlte in einer Schublade neben seinem Farbentwickler herum, holte einen Film heraus und legte ihn in der halben Zeit ein, die ich dafür gebraucht hätte. » Voilà .«
    Während ich mich bei ihm bedankte, ging irgendein Wecker los, was bedeutete, daß er zu arbeiten hatte, darum verabschiedete ich mich und fuhr in meinen Teil der Stadt zurück. Ich war mir nicht ganz sicher, ob unser Hirni Sara in der Lage wäre, mit der Kamera umzugehen, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich sah zu sehr nach Muskelpaket aus, der Arbeitswillige Junge war zwar eine Möglichkeit, wenn er Zeit hätte, aber er wurde allmählich teuer, der Geizkragen, und mein Kumpel und gelegentlicher Komplize Benny stand an einem Samstagmorgen grundsätzlich nie früh auf, selbst wenn er eine Verabredung mit Bo Derek an einem Oben-Ohne-Strand gehabt hätte.
    Auf dem Nachhauseweg machte ich einen kleinen Umweg und parkte einen halben Straßenblock von den Palmettos-Apartments entfernt, wo die Donovans wohnten, nur um mal so zu schauen. Ich gab ihnen

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