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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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wollte doch sowieso nicht lange bleiben.
    Merrie hasste mich jetzt erst richtig und würde mir wahrscheinlich Brennnesseln, Würmer und tote Mäuse ins Bett legen. Oder, wenn sie es herausfand, Spinnen! Und Ken sah in mir ein verzogenes, nerviges Einzelkind. Na, bestens!

6
    Ritter Kens Umzug
    »Jetzt steh bitte nicht immer mitten im Durchgang, Jannah!« Meine Mutter schob sich mit unserem Palmentopf an mir vorbei. »Ein Schritt zurück macht’s für alle leichter!«
    Ich trat nach hinten, trotzdem piekste mich ein Palmblatt ins Gesicht.
    »Aua!«
    »Dann geh doch zur Seite!«
    »Bin ich doch!«
    Die Palme verschwand mit wippendem Geäst im Wohnzimmer, die Tür schlug augenblicklich zu, und meine Mutter quietschte.
    »Basti!« Hinter der Tür rumpelte es verdächtig. Bloß weg hier!
    Ich lief zurück ins Treppenhaus und drückte mich gleich an die nächste Wand, weil Manu, Dings und Bums unser rotes Sofa die Treppe hochtrugen. Ihre Namen hatte ich sofort vergessen, nachdem Sepp uns seine Freunde vorgestellt hatte.
    Im Vorgarten kamen mir Viola und Rezzo mit Stühlen entgegen. Freunde meiner Mutter.
    Merrie hatte sich vor dem LKW in einen Sessel gesetzt. Als Manu aus der Haustür kam, hob sie mit beiden Händen ihre vollen Locken aus dem Nacken. »Boah, ist mir warm!«
    Manu lachte freundlich, sprang auf die Ladefläche und reichte mir eine Kiste. Ken trat neben mich, und Manu gab ihm einen großen Lampenschirm und einzelne Metallstangen.
    Ich beeilte mich, um nicht direkt vor ihm gehen zu müssen, aber er kam sofort hinterher. Nicht zum ersten Mal bereute ich es, heute meine engste Jeans angezogen zu haben. Ich blieb auf dem Absatz stehen und machte Ken Platz, so dass er vorbeikonnte. Dabei verhakte sich eine der Stangen in meinem Shirt und zog es mir fast von der Schulter. Vor Schreck entfuhr mir ein schräges Kieksen.
    »Oh, sorry!« In der Eile, von mir wegzukommen, stieß er mit dem Lampenschirm gegen den Türrahmen.
    »Spinnst du? Pass doch auf!«, zeterte ich, um meine eigene Verlegenheit zu überspielen.
    »Ken!«, schrie Sepp aus dem Flur. »Das ist kein Sperrmüll, Junge!«
    »Ist ja gut!« Ken verschwand in einem der Räume und warf die Tür hinter sich zu.
    Ich glaubte mich für einen Moment allein im Treppenhaus, sank mit der Kiste auf eine Stufe und schloss schaudernd die Augen. Das war knapp! Beinahe wäre es richtig peinlich geworden. Beinahe.
    »Jannah, weißt du zufällig, wo der Kellerschlüssel ist?« Wie aus dem Boden gewachsen, stand Sepp vor mir. »Vorhin lag er noch auf der Fensterbank.«
    Mit hochrotem Kopf fuhr ich hoch. »N… nein, grad nicht!«
    Hatte er uns etwa gesehen? Ich betete, dass er nichts gesehen hatte.
    »Basti, weißt du zufällig, wofür das Schlüsselbord im Flur ist?«, grinste meine Mutter, die neben ihn getreten war.
    »Das ist was für Faulpelze«, grinste Sepp zurück. »Ich überrasche mich lieber selbst mit kreativen Lösungen!«
    »Okay«, lachte meine Mutter. »Nur bitte nimm nie meinen Schlüssel, ja?« Sie reichte mir ihre Hand und zog mich hoch. »Zeit für eine Pause, Jannah. Komm.«

    Stunden später starrte ich im Licht meiner Nachtlampe an die Decke. Das ganze Zimmer war lila gestrichen, nur der Stuck leuchtete weiß.
    Der Umzug war vorbei. Unsere Möbel und die von Sepp, Ken und Merrie standen nun hier in unserer neuen Wohnung. Rund um mich stapelten sich Kartons, nur eine schmale Schneise war dazwischen. An den Wänden lehnten Regalbretter und Möbelteile. Die Betten und Schränke würden wir erst in den nächsten Tagen aufbauen. Ich hatte es damit nicht eilig. Ich schlief gern auf meiner Matratze am Boden, ganz flach und gemütlich, zumal ich wusste, dass Ken genauso auf seiner Matratze lag. Direkt nebenan, auf der anderen Seite der Wand. Keine dreißig Zentimeter von mir entfernt.
    Mit der Aufteilung der Zimmer hatte es zwischen Merrie und ihm noch einmal Streit gegeben, weil beide unbedingt das größere Zimmer neben meinem haben wollten. Nach einigem Hin und Her verzichteten meine Mutter und Sepp dann zugunsten von Merrie auf ihr Schlafzimmer mit eigenem Balkon, so dass sie das andere Ken überließ.
    Ich griff nach meinem Tagebuch und zog das neue Lesezeichen heraus. Es war ein Foto von Ken, das beim Umzug aus einer Kiste gefallen und im Flur gelandet war. Obwohl es ihn nur als kleinen Jungen beim Fasching zeigte, hatte ich es aufgehoben und eingesteckt.
    Er trug eine Ritterrüstung und hielt sein Schwert kriegerisch erhoben. Seine zusammengekniffenen

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