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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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und scheinbar konzentriert mitschrieb. Leise seufzend richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Samuel. Er hatte viele interessante und witzige Anekdoten aus der Heimatstadt seiner Eltern gesammelt und brachte sie gut rüber. Es machte Spaß ihm zuzuhören, so dass ich für einen Moment die ganzen Baustellen um mich herum vergaß. Als es zur Pause klingelte, erwartete ich Gemecker von Herrn Borke, weil er sonst immer meckerte, wenn einer zu spät kam. Doch er sagte nichts, stopfte nur seine Papiere in die speckige Ledertasche und lief aus dem Klassenraum.
    »Hey!« Behutsam legte ich meinen Arm um Lou. »Alles okay, beste Freundin?«
    »Nee«, schnaubte sie. »Gar nichts ist okay!«
    »Was ist denn los?«
    Lou hob den Kopf und sah sich um. Jarush war mit ein paar anderen Jungs draußen auf dem Flur. Carmen beugte sich neugierig zu uns rüber. »Hast du geweint?«
    Lou wischte vorsichtig mit dem Jackenärmel unter ihren Augen entlang. »Quatsch!«
    »Lass uns bitte mal kurz, ja?«, sagte ich, und Carmen gesellte sich enttäuscht zu Frida und May, denen Lous Zustand ebenfalls nicht entgangen war.
    »Was ist passiert?«, flüsterte ich.
    Lou kamen sofort wieder die Tränen. Sie drehte den anderen den Rücken zu und rückte nah an mich heran.
    »Ich halte es einfach nicht mehr aus, Jannah«, flüsterte sie mir ins Ohr. »Es tut so verdammt weh! Der Scheißkerl fehlt mir so. Ich fühle mich wie amputiert. So, als würde mir ein wichtiger Körperteil fehlen.«
    Ich legte erneut meine Arme um sie.
    »Weißt du«, wisperte sie und fingerte ein Taschentuch aus ihrem Beutel, »ich hab ihn gestern angerufen, weil ich mit ihm sprechen wollte und … nein, weil ich mich mit ihm treffen und dann sprechen wollte. Er hat einfach nein gesagt, verstehst du? Er sagt nein! Er sagt, er will sich nicht mit mir treffen!«
    Ich schüttelte den Kopf. Verstehen konnte ich Jarush nicht. Oder doch? Ich wusste es nicht mehr.
    »Und dann«, fuhr Lou leise fort, »dann sitzen wir hier im Unterricht, in einem Raum, und er … er guckt mich nicht mal an!«
    Ich nickte.
    »Das ist doch totale Scheiße, so! Ich halte das nicht mehr aus! Was soll ich nur machen, Jannah? Sag mir, was ich machen soll!«
    »Komm, wir gehen mal ein bisschen an die frische Luft.« Ich nahm Lou am Arm, und sie ließ sich bereitwillig von mir mitziehen. Unsere Jungs standen vor der Tür wie lebende Fragezeichen und tuschelten. Jarush wandte sich ab. Lou und ich gingen zur Tischlerwerkstatt rüber, obwohl es gerade zur nächsten Stunde klingelte. Tante Bonnèt war mir jetzt schnurzpiepe. Wir setzten uns auf einen umgestürzten Baumstamm, Lou lehnte sich an meine Schulter und weinte.
    Vor uns bauten sich dunkle Wolken auf. Die Sonne hatte sich heute noch nicht blicken lassen. Dafür flog ein Schwarm Wildgänse über uns hinweg, als Zeichen für den nahenden Winter. Wenn die Wildgänse in den Süden flogen, würde es kalt werden. Ich lauschte ihrem typischen Geschnatter und sah der V-Formation nach, bis auch die letzten Pünktchen verschwunden waren. Und dann fiel mir etwas ein.
    »Sag mal«, begann ich, »wollen wir einen Liebeszauber machen?«
    »Was?«
    »Na, Jarush zurückholen, mit ein bisschen Zauberei?«
    »Ach Jannah!«, stöhnte Lou. »Das bringt doch nichts! Ich glaub nicht an den Unsinn.«
    »Na gut. War ja auch nur eine Idee.«
    Schweigend saßen wir nebeneinander. Es begann zu nieseln, und wir fröstelten ohne unsere Jacken.
    »Wie …«, fragte sie zaghaft, »wie geht denn der Zauber?«
    Ich grinste. »In der Not frisst der Teufel Fliegen, was?!«
    »Was soll ich machen?« Lou grinste auch. »Er lässt mir ja keine andere Wahl!«
    »Okay!«, sagte ich. »Dann werden wir Jarush mal heimleuchten!«
    »Aber bitte nichts Gruseliges, ja?«, bat Lou. »Keine Geisterbeschwörung, oder so was!«
    »Ach was, Louise!«, sagte ich. »Du hast nicht die blasseste Ahnung! Liebeszauber werden nur mit Liebe gemacht!«
    »Na, dann ist ja gut«, lächelte Lou erleichtert. »Wann machen wir’s?«
    »Weiß ich noch nicht«, sagte ich und stand auf. »Ich denke, wir sollten erst mal wieder reingehen, oder?«
    Lou nickte und zeigte auf den Fleck an meiner Bluse, den ihre Schminke verursacht hatte. »Tut mir leid!«
    »Da kannst du mal sehen, was ich für Opfer bringe! Ich lasse dich sogar meine Lieblingsbluse einsauen!«
    »Das ist die Bluse, die du nur dann trägst, wenn deine guten Sachen in der Wäsche sind, Jannah! Außerdem ist sie hässlich!«
    »Findest du?«
    »Allerdings,

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