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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Wir streiten uns hier wegen deinem Ex-Freund, und dich beschäftigt nur, was die anderen von dir denken.«
    »Wo willst du hin?«, fragte ich, als er sein Geschichtsbuch in die Tasche stopfte.
    »Nach Hause. Pierce kann mich später mitnehmen. Oder Jonah. Oder irgendwer. Egal. Ich will nur hier raus.«
    Ich sah ihm zu, wie er ausstieg und die Tür zuknallte und dann zwischen den Eukalyptusbäumen hindurch eine Abkürzung nahm. Es gab immer noch Leute, die auf mein Auto
zeigten, deshalb ließ ich schnell den Motor an und fuhr nach Hause, bevor irgendjemand anfing, Fotos zu machen.
    Dass ich mich bei James entschuldigte, kam diesmal nicht in Frage. Der Streit wegen Sharon Eggleston war allein meine Schuld gewesen, das hatte ich später auch zugegeben, und ich hatte mich echt bemüht, alles wieder einzurenken. Aber diesmal war James dran. Er hatte total übertrieben reagiert. Er musste mich anrufen.
    Aber mein Handy klingelte nicht.
    Die nächsten beiden Tage war die Schule für mich der schrecklichste Ort, an dem ich jemals gewesen war (das eine Mal vor zwei Jahren im Sommer ausgenommen, als ich aus Versehen beim Warped Festival in einen Circle Pit geriet und nicht mehr rauskam). Victoria und ich hatten uns immer noch nicht versöhnt, James behandelte mich wie Luft, und mit dem Wissen durch die Schultür zu gehen, dass wahrscheinlich den ganzen Tag niemand mit mir reden würde, war der pure Horror.
    Natürlich liefen wir uns alle über den Weg. Ich begegnete James und Victoria in der Eingangshalle, aber wir sahen uns nur kurz an, mehr nicht. Jedes Mal war Jonah bei Victoria, und sie beachteten mich beide nicht. Aber einmal, als Victoria irgendwas aus ihrem Schließfach holte, winkte er heimlich und nickte mir aufmunternd zu. So in der Art: »Hey, Kopf hoch!« Aber statt mich danach besser zu fühlen, hätte ich erst recht losheulen können. Noch nicht mal das durfte ich, denn wenn das irgendjemand gehört oder gesehen hätte, wäre innerhalb kürzester Zeit online darüber gelästert worden.
    Am Donnerstag, einen Tag vor meinem Abflug nach New York, rechnete ich gerade das dritte Mal hintereinander eine Mathematikprüfungsaufgabe fürs College und schaffte es immer noch nicht, auf die richtige Lösung zu kommen, als ich spürte, dass jemand mich beobachtete. Ich drehte mich um und sah Tizzy mit einem Geschenk in der Hand dastehen. Sie
blickte mich mit glänzenden Augen an. »Hallo«, sagte sie laut flüsternd. »Kannst du sprechen?«
    Ich machte eine ausholende Handbewegung. »Niemand da. Du brauchst nicht zu flüstern.«
    »Oh. Ach ja. Stimmt«, sagte sie mit ihrer normalen Stimme. »Ich hab James gerade gesehen. Er ist ja so süß, Aud! Du hast echt so viel Glück!«
    Offensichtlich hatte sie von unserem Streit noch nichts mitgekriegt. Es war ja auch ganz normal, dass James und ich in der Schule getrennte Wege gingen, schließlich war ich ja von allen abgesondert, nicht nur von meinem Freund. »Jaja«, sagte ich mit einem gequälten Lachen, »so ist es. Ich hab einfach viel Glück. Total viel Glück.«
    »Ach, ich beneide dich so.« Sie lächelte und reichte mir das Geschenk. »Hier. Das ist für dich.«
    »Für mich?«, fragte ich. Das Geschenk war wunderschön eingepackt, richtig professionell. »Tizzy, das muss doch echt nicht sein - sag mal, ist das Weihnachtspapier?«
    »Ähm, ja. Ich wollte es dir ja schon vor Weihnachten geben, aber dann hab ich eine schlimme Erkältung gehabt und … na ja, jetzt hab ich gehört, dass du nach New York fliegst, und da hab ich mir gedacht, Mensch, höchste Zeit, es dir endlich zu geben, vielleicht gefällt es dir dort ja so gut, dass du nicht mehr zurückkommst!« Sie lächelte übers ganze Gesicht. »Frohe Weihnachten! Zwei Monate zu spät!«
    Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich war wirklich der schlechteste Mensch auf der Welt. Ich versuchte, schnell zu verdrängen, wie oft ich mich über Tizzy lustig gemacht oder ihre naive Begeisterung einfach weggewischt hatte. »Ähm, Tizzy, tut mir echt leid, aber ich hab kein Geschenk für dich.«
    »Ach, das macht nichts! Wirklich nicht! Es ist auch nichts Großes!«
    Aber plötzlich fühlte es sich sehr groß an.
    »Kann ich es jetzt gleich aufmachen?«, fragte ich. Es war mir egal, was es war. Und wenn mir aus der Schachtel ein
Halloween-Kürbis entgegengegrinst hätte, für mich wäre es das schönste Geschenk der Welt gewesen.
    »Nein!«, sagte sie. »Auf keinen Fall! Das macht mich nur ganz verlegen und dann wird mir

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