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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sollte. Natürlich hatte ich keine besonders große Lust, meine Eltern bei meinem ersten Date mit James auftauchen zu sehen. Aber ich war trotzdem erleichtert. Bald würden zwei Menschen da sein, die sich wirklich um mich sorgten und auch einige Erfahrung damit hatten.
     
    Nachdem meine Eltern sich bis zu uns durchgekämpft und sich davon überzeugt hatten, dass James und ich unversehrt waren, bekam mein Vater einen Tobsuchtsanfall.
    »Wollen Sie mir damit sagen«, brüllte er den Polizisten an,
der mittlerweile vor dem Büro stand, »dass meine sechzehnjährige Tochter nicht einmal mehr eine ganz normale Verabredung mit ihrem Freund haben kann, ohne von einer Meute Verrückter belästigt zu werden?«
    Ich sah James an.
    Er sah mich an.
    Meine Mutter sah mich an.
    James sah meine Mutter an.
    Meine Mutter sah James an.
    Ich sah meine Mutter an.
    »Ich bin Steuerzahler!«, schrie mein Vater. Das hatte ich ihn schon oft sagen hören, aber normalerweise murmelte er das vor dem Fernseher oder beim Zeitunglesen vor sich hin. Einem Polizisten hatte er es noch nie ins Gesicht gebrüllt. »Und ich erwarte, dass meine Tochter die gleichen Rechte hat wie jede andere Jugendliche hier in dieser Stadt und -«
    »Ich verstehe Ihren Ärger, Sir, aber Ihre Tochter ist zurzeit keine ganz normale Jugendliche und -«
    »Nicht normal?«, fragte ich.
    »Keine ganz normale Jugendliche?«, brüllte mein Vater. »Sie ist so normal wie alle anderen auch!«
    »Na ja, so ganz wie alle anderen dann auch wieder nicht«, sagte ich; schließlich gab es an meiner Schule jede Menge Leute, die so normal waren, wie ich es niemals, niemals sein wollte.
    »Nicht jetzt, Audrey.« Meine Mutter rieb sich die Schläfen, wie sie es immer tut, wenn sie gleich Kopfweh kriegt.
    »Entschuldigung, Mom. Aber kannst du Dad vielleicht dazu bringen, dass er aufhört? Bevor ihm der Polizist eins über die Rübe gibt?«
    Schlimmer hätte es danach kaum kommen können, denn sie folgte meinem Ratschlag tatsächlich und ging vor die Tür, um Dad zu beruhigen. Es dauerte keine drei Sekunden, da war sie selbst mittendrin in der Diskussion und bildete vereint mit meinem Vater eine Front gegen den Polizisten. Ich hörte,
wie der Polizist die beiden zu beschwichtigen versuchte, aber ich wusste, es war sinnlos. »Er macht das falsch«, erklärte ich James. »Glaub mir, wenn meine Eltern mal richtig in Fahrt sind, dann hält sie so schnell keiner mehr auf.«
    »Hört sich ziemlich heftig an«, sagte James. Er war blass geworden, als mein Vater zu brüllen angefangen hatte, und noch blasser, als meine Mutter sich dann auch noch einmischte.
    »Sie haben sich bei einer Demo in Berkeley kennengelernt«, sagte ich seufzend. »Für soziale Gerechtigkeit kämpfen sie immer bis aufs Blut.«
    »Aha.«
    »Willst du immer noch mit mir zusammen sein?«
    »Glaubst du immer noch, dass dein Dad mich nicht umbringen wird?«
    »Wird er nicht.«
    »Okay, dann ja.« James schwieg einen Augenblick. »Bist du dir wirklich sicher, dass er mich nicht umbringen wird?«
    »Sie kämpfen für soziale Gerechtigkeit , hab ich doch schon gesagt.«
    Dann fing draußen das Gebrülle wieder an, wir stöhnten beide und ließen uns gegen die Rückenlehnen unserer Stühle fallen. »Ich bin schon so gut wie tot«, sagte James.
    Es ging noch eine ganze Weile so weiter. Schließlich postierten sich die Polizisten vor der Eingangstür des Ladens und riefen der Menge zu: »ZURÜCKTRETEN! BITTE ALLE ZURÜCKTRETEN!« Erst dann konnten wir das Geschäft verlassen.
    Als wir durch die Tür kamen, setzte das Blitzlichtgewitter erneut ein, und Mom versuchte, mich unter ihrem Pullover zu verstecken, aber das führte nur dazu, dass ich an den Synthetikfasern fast erstickte und rückwärts taumelte, wobei ich James so auf den Fuß trat, dass er aus seinen Vans rausschlappte und beinahe hingefallen wäre. Ich hätte wirklich rasend gerne seine Hand gehalten, damit ich spürte, dass er da
war, und damit er spürte, dass ich da war, aber das war total unmöglich. Nicht vor all den Fotoapparaten. Außerdem gab es da auch noch ein paar Autogrammjäger, die mir die Zeitschriften der vergangenen Woche unter die Nase hielten und wollten, dass ich meinen Namen unter den Artikel über mich und Simon schrieb. Ich schob sie mitsamt ihren Filzstiften alle beiseite und folgte den anderen zum Parkplatz.
    »Kopf nach unten und immer einen Fuß vor den anderen«, sagte einer der Polizisten, als wir uns zwischen den Autos hindurchzwängten.
    Das

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