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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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war beste Ratschlag, den ich an diesem Abend hörte.

26
    By protecting my heeart truly, I got lost in the sounds…
    Regina Spektor, »Fidelity«
     
    Am nächsten Morgen fühlte ich mich müde, verwirrt und wütend, nicht unbedingt die beste Mischung nach dem ersten Date mit einem Jungen, den man wirklich mag. Ich hatte die ganze Nacht kaum geschlafen, die Paparazzi mit ihren Blitzlichtgewittern trieben in meinem Kopf ihr Unwesen; immer wenn ich die Augen zumachte, tauchten sie - plopp! - sofort wieder auf. Und so wie meine Eltern heute aussahen, war es ihnen genauso ergangen wie mir.
    »Willst du was frühstücken?«, fragte meine Mutter. »Vielleicht ein Rührei oder irgendwas anderes?« Sie musste riesengroßes Mitleid mit mir haben, denn in unserer Familie gilt seit jeher die Do-it-yourself-Regel, was das Frühstück betrifft. Ich hab mir schon mit drei Jahren meine Cornflakes selbst in die Schüssel geschüttet und hatte es echt raus, wie ich das Regal hochklettern konnte, um die Schachtel runterzuholen. Auch Eier waren in unserer Familie ein totaler Fremdkörper, jedenfalls zum Frühstück.
    »Ich werd auf dem Weg zur Schule schnell was essen«, sagte ich. Es war ein grauer Morgen, alles bewölkt, total trübselige Stimmung. Ich schnappte mir eine Packung Cheerios und eine Banane. »In der Zeitung morgen kannst du dann bestimmt ein Foto sehen, wie ich hinter dem Lenkrad sitze und Cheerios direkt aus der Schachtel mampfe«, sagte ich. »So richtig schmeichelhaft.«
    »Schätzchen, du kannst das nicht alles -«
    »Mom«, unterbrach ich sie. »Ich will nicht darüber reden. Nicht jetzt.«
    Sie holte tief Luft, und ich merkte, wie sie überlegte, ob sie
trotzdem an dem Thema dranbleiben sollte oder nicht. »Okay«, sagte sie schließlich. »Ich wünsch dir einen schönen Tag. Viel Spaß in der Schule!«
    »Viel Spaß? Wann? Wenn ich allein im Vorzimmer des Direktors sitze und vor Einsamkeit sterbe? Das wird bestimmt wieder supertoll! Oder wenn alle anfangen, mich auszufragen, wie es denn zwischen James und mir so steht, weil sie an Infos rankommen wollen, die sie dann den Reportern verkaufen können? Das wird auch ein echtes Highlight sein! Ganz sicher!«
    Und dann ging ich schnell raus, bevor ich ein schlechtes Gewissen haben musste, weil ich sie verletzt hatte.
    Ich habe bestimmt einen ziemlich wirren Eindruck gemacht, wie ich mit meiner Familienpackung Cheerios unter dem Arm in die Schule gestapft bin, die Haare so gut wie ungekämmt und mit verquollenen Augen. Von der Decke in der Eingangshalle hing ein neues Transparent, und es war so ausgerichtet, dass es auf mein Schließfach zeigte. Ich guckte hoch, um zu lesen, was darauf stand. »›AUDREY, WAIT!‹ IST AUF PLATZ 10!«, stand da. Und dann: »DO-GOODERS! IHR SCHAFFT ES AUF PLATZ 1!«
    »Hallo, Superstar!«, sagte jemand hinter mir, und ich zeigte ihm sofort den Stinkefinger, ohne mich darum zu kümmern, wer es überhaupt war.
    »Hey, Audrey! War doch nur ein Spaß! Warte!«
    Ich drehte mich um und sah Jonah hinter mir herlaufen. »War echt nur ein blöder Scherz«, sagte er, als er mich eingeholt hatte. »Bitte bring mich deswegen jetzt nicht um!«
    »Schon gut. Tut mir leid«, sagte ich. »Ich bin nur gerade in einer so beschissenen Stimmung, wie sie beschissener gar nicht sein könnte.«
    »Ja, ich hab schon von deinem Date gestern Abend gehört.«
    »Von wem?«
    »Victoria. Von wem denn sonst?«

    »Aber ich hab ihr doch noch überhaupt nichts davon erzählt!«
    »Sie hat die Fotos im Internet gesehen.«
    »Ist sie schon da?«
    »Ja, sie muss sich hier irgendwo rumtreiben.« Jonah blickte sich in der Eingangshalle um. »Sie kommt bestimmt gleich zu dir, da bin ich mir ganz sicher. Sie ist ganz aufgeregt wegen irgend so einer Reality-Show-Sache. Weißt du, worum es da genau geht? Ich hab nämlich keine Ahnung.«
    »Da kannst du dich glücklich schätzen.«
    »Willst du in einer Reality-Show auftreten?«
    »Würdest du dir das angucken, wenn es so wäre?«
    »Nicht nur angucken, ich würd’s sogar aufnehmen!« Er boxte mich in die Seite. »Wo ist denn James?«
    »Wahrscheinlich versteckt er sich irgendwo, um nicht mehr mit mir zusammen gesehen zu werden.« Trotz sämtlicher Versicherungen von James am Abend vorher war ich davon überzeugt, dass unser erstes Date viel zu dramatisch gewesen war. Und um ehrlich zu sein, brauchte ich diese Art von Aufregung auch nicht. Ich wollte etwas anderes. Ich wollte das aufregende Kribbeln wie damals im Kühlraum

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