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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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schwächer und weniger drahtig als Geoffrey. Schließlich fiel Savernake hin, prallte mit dem Kopf gegen die Fußleiste und blieb benommen und stöhnend liegen.
    Geoffrey vergewisserte sich jedoch nicht, ob sein Gegner außer Gefecht war; dazu war keine Zeit, denn der Gasgeruch aus dem hinteren Zimmer war einfach zu stark geworden. Er stürzte hinein, stellte das Gas ab, riß Fielding das Klebeband von Mund und Nase und versuchte alle möglichen Erste-Hilfe-Maßnahmen, die ihm einfielen. Fielding atmete noch. Irgendwo unten hörte Geoffrey einen Wagen anspringen und davonfahren. Gleich darauf fuhren andere Wagen vor, und die Polizei war auf der Treppe. Geoffrey zog Fielding in das vordere Zimmer. Er sah, daß Savernake verschwunden war, und fragte sich einen Moment lang, ob er wohl in dem Wagen gesessen hatte, der eben abgefahren war. Aber nein; er hätte nicht genügend Zeit gehabt, nach unten und aus dem Haus zu gelangen.
    Der Inspektor hatte einen Arzt mitgebracht, der sich sofort daran machte, Fielding zu stabilisieren und ihm die Wunde zu verbinden. Geoffrey erzählte das wenige, was er wußte.
    »Savernake!« rief der Inspektor aus. »Das war es also. Obwohl ich immer noch nicht begreife …« Er bremste sich. »Das spielt jetzt keine Rolle. Wir kriegen ihn.«
    »Ich glaube, James ist mit einem Auto davongefahren.«
    »Den schnappen wir auch. Ich werde die Bezirkspolizei anrufen und die Militärbehörden, und wir lassen die Straßen weiträumig abriegeln.« Blitzschnell war er aus dem Raum.
    »Er kommt zu sich«, sagte der Arzt. Er bettete Fieldings Kopf auf seinen Arm. »Jemand soll einen Rettungswagen rufen.«
    Fielding schlug die Augen auf und mußte sich heftig übergeben. Er stöhnte und wollte etwas sagen.
    »Ganz ruhig«, sagte der Arzt. »Sie werden wieder gesund. Ich glaube nicht, daß die Schußverletzung gefährlich ist«, fügte er, an Geoffrey gewandt, hinzu. »Die Kugel hat den rechten Lungenflügel vermutlich knapp verfehlt.«
    »… James … Savernake …« sagte Fielding. Er sprach langsam, unterbrochen von langen, keuchenden Würgeanfällen, und sein Gesicht und seine Finger waren blau von Zyanose. »Fen … Gas … in … in …« Seine Stimme wurde unverständlich. Geoffrey beugte sich vor.
    »Ja?« sagte er. »Ja?« Sein ganzer Körper fieberte vor Ungeduld.
    Fielding versuchte es erneut, konnte aber nur Luft herauswürgen. Dann sank er zurück, die Augen geschlossen.
    »Um Himmels willen«, sagte Geoffrey zu dem Arzt. »Um Himmels willen, versuchen Sie, ihn irgendwie wieder wach zu bekommen. Er weiß, wo Fen ist … Fens Leben hängt davon ab … Sie müssen ihn wachbekommen.«
    »Mein guter Mann«, sagte der Arzt leicht gereizt, »Sie verlangen das Unmögliche. Das ist … Nun ja, ich könnte es versuchen, aber es wäre höllisch gefährlich. Es würde ihn wahrscheinlich umbringen.«
    »Er würde wollen, daß Sie es tun.«
    »Mag sein«, sagte der Arzt trocken, »aber das ist nicht entscheidend.«
    »Ich würde sagen, es ist alles entscheidend.«
    Der Arzt blickte Geoffrey einen Moment lang ruhig an. Dann sagte er:
    »Also gut. Ich werde meine Zulassung verlieren und wahrscheinlich noch dazu wegen Totschlags angeklagt werden. Meine Frau und meine Kinder werden verhungern. Aber ich werde es versuchen. Geben Sie mir meine Tasche.«
    Fen war aus einem Traum erwacht, in dem er von einer riesigen Gottesanbeterin eine steile Gleisböschung hinab verfolgt wurde, und merkte nun, daß er in ein großes weißes Etwas eingeschnürt war, das er nur allmählich als Zwangsjacke erkannte. Nachdem er einen Moment lang versucht hatte, die Bedeutung dieser ungewöhnlichen Situation zu ergründen, ging er dazu über, sich dezent zu übergeben. Als er wieder aufblickte, sah er Savernake und James, die ruhig dastanden und ihn beobachteten.
    »Hallo«, sagte er so wohlgemut wie nur eben möglich. »Sie sehen ziemlich albern aus.«
    Savernake schnaubte. »Nicht so albern wie Sie, das kann ich Ihnen versichern. Irgendwie paßt die Umgebung hier zu Ihnen, finden Sie nicht? Es ist nämlich die alte Irrenanstalt.«
    »Was Sie nicht sagen«, entgegnete Fen knapp. Er versuchte, seine Gliedmaßen zu bewegen, und stellte fest, daß auch seine Beine gefesselt waren.
    »Versuchen Sie gar nicht erst, sich zu befreien«, sagte Savernake. »Das wäre reine Energieverschwendung.«
    »Wieso haben Sie mich entführt?«
    »Um Sie leise und problemlos töten zu können.«
    »Herzlichen Dank … Entschuldigen Sie bitte,

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