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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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wissen lassen, daß wir Sie wohl nicht davon würden abhalten können.« Fen blickte erbost. »Ich nehme an, die haben die Caxton’s-Folly-Geschichte von vor dem Krieg noch in guter Erinnerung.«
    »Ah«, warf Fen selbstgefällig ein. »Caxton’s Folly. Das war ein Fall, wenn Sie so wollen.« Plötzlich beunruhigte ihn ein Gedanke. »Scotland Yard?« fügte er unvermittelt hinzu. »Sie haben den Fall doch wohl nicht denen übergeben?«
    Der Inspektor seufzte. »Wir selbst haben kaum Fortschritte gemacht, Sir. Und der Tod von Brooks heute nachmittag hat alles noch schlimmer gemacht, nicht besser. Oh, wir haben jeden aus Brooks’ Umfeld vernommen, da können Sie sicher sein – allerdings natürlich kein zweites Mal, seit Brooks ermordet wurde. Das steht noch aus.« Er nickte düster, wie ein General, der ein ausgesprochen ungeeignetes Gelände vor der Schlacht in Augenschein nimmt. »Aber was bringt das? Wir wissen nicht einmal, was für Fragen wir stellen sollen. Brooks hatte auf der ganzen Welt keine Feinde – unser einziger Anhaltspunkt ist, daß er irgend etwas gesehen haben muß, obwohl wir keine Ahnung haben, was. Also – der Chief Constable hat sich mit dem Yard in Verbindung gesetzt. Soviel ich weiß, wollen die einen ihrer besten Leute herschicken – einen gewissen Appleby –«
    »Appleby! Appleby!« brüllte Fen aufgebracht. »Was wollen die denn mit Appleby, wenn ich hier bin?« Er beruhigte sich wieder etwas. »Ich gebe zu«, sagte er, »daß er gut ist – sehr gut«, schloß er gedrückt. »Aber ich weiß nicht –«
    Mühsam beugte Geoffrey sich vor und hoffte, dadurch eindringlicher zu wirken. »Mein guter Gervase: In einer so ernsten Angelegenheit wie Mord ist jeder , der irgendwie zur Lösung betragen kann –«
    »Halten Sie mir keine Vorträge«, sagte Fen unwillig.
    »Nun, wir haben noch ein, zwei Tage freie Hand«, fuhr der Inspektor ungeachtet der Unterbrechungen fort. »Wenn wir bis dahin nichts herausgefunden haben, dann ist der Yard am Zug.«
    »Natürlich können wir etwas herausfinden«, sagte Fen großspurig. Dann hielt er einigermaßen verblüfft inne. »Aber was? Die Sache läßt sich in drei Probleme aufteilen, nicht wahr? Erstens wären da die Angriffe auf Geoffrey; zweitens der Angriff auf Brooks in der Kathedrale; und drittens der Mord an Brooks. Es kann nicht schaden, wenn wir sie einzeln betrachten und sehen, was dabei herauskommt.« Er überlegte. »Sie, Geoffrey, wurden von drei verschiedenen Leuten angegriffen – sehr wahrscheinlich alles gedungene Schläger. Ich frage mich, was aus dem Burschen im Kaufhaus geworden ist? Meinen Sie, der könnte entwischt sein?« Er wandte sich an den Inspektor. »Sie haben wohl nicht zufällig etwas gehört?«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Die Kollegen in London hatten keinen Grund, einen Zusammenhang mit der Geschichte hier herzustellen. Aber ich kann anrufen und nachfragen.« Er machte sich auf einem schmuddeligen Briefumschlag eine Notiz.
    »Das wäre das«, sagte Fen. »Es ist wohl müßig, Näheres über die anderen beiden Männer herausfinden zu wollen. Was ist aus dem Koffer geworden, der auf Sie geworfen wurde, Geoffrey?«
    »Der ist im Zug geblieben, denke ich. Ja, ich bin ganz sicher.«
    »Es könnten Fingerabdrücke darauf sein«, sagte der Inspektor. »Der Mann, der Sie erledigen wollte, ist wahrscheinlich ein alter Knastbruder, der bei uns aktenkundig ist. Ich denke allerdings nicht, daß es uns groß weiterbringen würde, wenn wir ihn schnappen. Er wird bestimmt nicht viel wissen. Aber ich werde versuchen, den Koffer ausfindig zu machen. ›Die Polizei verfügt vielleicht nicht über den Elan und die Brillanz eines Amateurdetektivs, doch allein durch ihre geduldige und methodische Untersuchung der kleinsten Details hat der Kriminelle et cetera, et cetera, et cetera.‹« Er fischte seinen Briefumschlag hervor und machte sich wieder eine Notiz. »Der Zug, der hier um 17.43 Uhr ankommt, nicht wahr?«
    »Dann wären da noch die Drohbriefe«, fuhr Fen fort. »Haben Sie eine Ahnung, warum irgend jemand Sie daran hindern wollte herzukommen?«
    »Ich vermute«, sagte Geoffrey unverfroren plagiierend, »das Ganze sollte von dem wahren Grund für den Angriff auf Brooks ablenken – damit wir denken, es ginge um Angriffe auf Organisten –«
    »Unsinn«, fiel Fen ihm barsch ins Wort. »Niemand macht so einen großen Aufwand, nur um ein Ablenkungsmanöver zu inszenieren. Warum bleiben wir nicht bei der nächstliegenden

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