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Heirate nie einen Italiener

Heirate nie einen Italiener

Titel: Heirate nie einen Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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großes Schlafzimmer, in dem zwei riesige Betten mit Baldachinen standen. Guido, der Chauffeur, hatte ihr Gepäck bereits gebracht, und Sara, das Hausmädchen, räumte es gerade in die Schränke.
    Unvermittelt stand Angie im Zimmer und führte Helen auf die Terrasse. “Ist das nicht traumhaft?”, fragte sie und ließ den Blick über den paradiesischen Garten und das dahinter liegende Binnenland schweifen, das am Horizont mit den nebelverhangenen Berggipfeln zu verschmelzen schien.
    Etwas Vergleichbares hatte Helen nie zuvor in ihrem Leben gesehen. “Es ist atemberaubend”, sagte sie leise. “Solange ich denken kann, haben mir meine Eltern erzählt, wie schön Sizilien ist, aber dass es so schön ist, hätte ich mir nicht träumen lassen. Genau wie dieses Zimmer”, setzte sie hinzu und verließ die Terrasse wieder, um sich nicht zu lange der glühenden Hitze auszusetzen. “Es ist wie im Märchen.”
    “Das Gleiche habe ich damals zu Angie gesagt”, erwiderte Heather. “Wir haben auch hier geschlafen, als ich herkam, um …”
    Unerklärlichweise unterbrach sie sich plötzlich und warf Angie einen ratlosen Blick zu. Doch ebenso schnell hatte sie sich wieder gefangen. “Du willst dich sicherlich ein wenig ausruhen”, wandte sie sich erneut an Helen. “Sara, bitte lass die Signorina jetzt allein”, ordnete sie an.
    Nachdem das Hausmädchen gegangen war, verabschiedeten sich auch die beiden Schwägerinnen. Was habe ich nur getan?, fragte sich Helen, nachdem sie sich aufs Bett gelegt hatte. Sie hatte sich doch geschworen, sich nie mit einem Sizilianer einzulassen. Und nun lag sie in seinem Elternhaus und gehörte fast schon zur Familie.
    Ihr einziger Trost war, dass sie Lorenzo noch nicht gekannt hatte, als sie den Schwur geleistet hatte. Nichts und niemand hätte sie davon abhalten können, ihm zu folgen – selbst nach Sizilien. Und noch beim Einschlafen empfand sie diese unstillbare Sehnsucht nach ihm.
    Ein zärtlicher Kuss weckte sie aus ihrem traumlosen Schlaf, und als sie die Augen öffnete, blickte sie in Lorenzos Gesicht.
    “Wie soll ich dir nur danken?”, sagte er leise. “Ohne dich wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen.”
    “Zum Glück war die Erkrankung deiner Mutter nicht so schlimm wie befürchtet”, erwiderte Helen einfühlsam. “In wenigen Tagen kann sie das Krankenhaus sicherlich verlassen. Und mich brauchst du dann auch nicht mehr.”
    “Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher”, entgegnete er, und in seinen Augen blitzte der Schalk auf. “Schließlich gibt es da etwas, was wir zwar angefangen, aber nicht zu Ende gebracht haben. Vorher lasse ich dich auf keinen Fall gehen.”
    “Und hinterher?”, fragte sie provozierend. “Brauchst du mich dann auch noch?”
    “Ich werde dich immer brauchen,
cara
, mein ganzes Leben lang”, erwiderte er, und seinem Gesicht war deutlich anzusehen, wie ernst es ihm damit war.
    Er zog Helen an sich und küsste sie mit einer Leidenschaft, die sich augenblicklich auf Helen übertrug. Und auch wenn sie sich weiterhin standhaft weigerte, dem Gefühl, das sie für ihn empfand, einen Namen zu geben, wusste sie, dass sie ihn genauso brauchte wie er sie. Ihn je wieder zu verlassen würde ihr niemals in den Sinn kommen.
    Unter Aufbringung aller Kräfte gelang es Lorenzo schließlich, sich von Helen loszureißen. “Eigentlich bin ich gekommen, um dir zu sagen, dass wir in einer halben Stunde essen können.”
    “Dann werde ich rasch duschen.”
    “Ich hole dich ab”, rief er ihr im Hinausgehen zu. “Sonst verläufst du dich noch.”
    Helen hatte gerade ein dunkelblaues Sommerkleid angezogen, als sie Schritte auf dem Korridor hörte. Sie öffnete die Zimmertür, um Lorenzo zu begrüßen. Doch zu ihrem Schrecken sah sie, dass er nicht allein war. Er hatte den Arm um Heather gelegt und unterhielt sich angeregt mit ihr.
    “Wir wollten dich abholen”, sagte Heather, als sie Helen sah, und lächelte freundlich. Lorenzo zog seinen Arm zurück und folgte den beiden Frauen schweigend ins Esszimmer.
    Die übrige Familie war bereits vollzählig versammelt, doch zum Zeichen, dass Helen zur Familie gehörte, hatten sie mit dem Essen auf sie gewartet.
    Wenn sie noch Zweifel daran gehabt haben sollte, räumte Renato sie kurze Zeit später mit einer kleinen Bemerkung aus. Er hatte Lorenzo erzählt, dass ein aufgebrachter Dagwood Baxter angerufen und die Bestellung im Wert von einer Million Dollar storniert hatte. “Kannst du mir das

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