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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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dunkelhaarigen, umwerfend aussehenden Fremden …
    Der spanische Prinz. Der von nichts wusste und wirklich glaubte, er sei gekommen, um sich eine Stute anzusehen.
    Eine Zuchtstute, laut Aloysius.
    Hatte Aloysius sie seit ihrem sechzehnten Geburtstag nicht immer mit seiner Pferdezüchterterminologie beschrieben? Sie stamme von einer guten Linie ab. Edles Blut. Rasse. Sie gäbe eine gute Ehefrau ab.
    Für jemanden, der Geld besaß und der Ranch eine Finanzspritze verabreichen konnte, meinte er damit.
    Ein paar Monate später schickte er sie in ein Internat, dann aufs College. Alyssa kam nach Hause, als ihre Mutter erkrankte, nach deren Tod zog sie wieder nach Osten. Und dann kehrte sie ein letztes Mal zurück, als Aloysius im Sterben lag. Dazu fühlte sie sich verpflichtet.
    Und jetzt saß sie hier und beobachtete den Mann, dem sie zur „Zucht“ versprochen war.
    Den Mann, der sie von Aloysius gekauft hatte.
    So viel zu Anstand und Menschenwürde.
    Na schön, Lucas Reyes hatte sie nicht gekauft. Er wusste ja nicht einmal von dem Deal. Trotzdem war es erniedrigend. Als George ihr erzählte, um wen es sich bei dem Neuankömmling handelte, rief sie sofort Thaddeus an und verlangte, dass er umgehend herüberkommen und die Dinge in die Hand nehmen sollte.
    Doch der gute Thaddeus erwies sich als Feigling und redete um den heißen Brei herum. Also blieb ihr nichts anderes, als Lucas Reyes selbst den Grund seines Besuchs zu erklären. Wie demütigend und entwürdigend und unmöglich und …
    Man brauchte sich Seine Allmächtigkeit ja nur anzusehen! Der Mann war völlig konsterniert. Fassungslos. Seine Hoheit, der Prinz von Fassungslosigkeit! Aber das kam nicht einmal annähernd an das heran, was sie durchmachte.
    Dennoch empfand Alyssa seine Reaktion als kleinen Triumph. Zumindest verdiente er das.
    Schließlich hatte er sie heute Nachmittag auch verwirrt. Indem er sich in ihre Privatsphäre drängte und ganz bewusst eine Konfrontation herbeiführte. Und dann küsste er sie auch noch, als hätte er das gottgegebene Recht dazu. Wahrscheinlich dachte er das sogar. Ein Prinz, hineingeboren in Reichtum und Macht. Okay, er sah gut aus.
    Warum nicht ehrlich sein? Lucas Reyes war verboten attraktiv. Schwarze Haare, grünbraune Augen, markante Züge. Und diese kleine Furche in seiner Nase erhöhte nur seinen Sex-Appeal.
    Ob er sie sich irgendwann mal gebrochen hatte? Vielleicht bei einem Reitunfall? Oder einem Unfall mit einer Frau? Eigentlich eine hübsche Vorstellung, dass irgendeine Frau sich nicht alles von dem Prinzen gefallen ließ.
    Der Rest von ihm konnte sich ebenfalls sehen lassen. Groß, schlank, durchtrainiert. Bei dem Kuss hatte sie seine Muskeln gefühlt und die Kraft, die in seinem Körper steckte. Grundgütiger, bei dem Kuss …
    Alyssa blinzelte und sah auf. Lucas betrachtete sie mit der Konzentration einer Klapperschlange, die einer Maus auflauerte. Es verängstigte sie, aber eher würde sie sterben, als ihm das zu zeigen. Sie besaß nicht viel Erfahrung mit Männern, doch was sie bei ihrer Mutter und Aloysius gesehen hatte, reichte ihr. Dafür wusste sie alles über Pferde. Zeigte man einem Hengst, dass man sich vor ihm fürchtete, war man verloren.
    Also stählte sie sich für die unweigerlich folgenden Fragen des spanischen Prinzen und erinnerte sich daran, dass sie für diese absurde Situation keinerlei Verantwortung trug. Je eher er das verstand, desto besser.
    „Erklären Sie mir das.“
    Zum letzten Mal hatte jemand ihr gegenüber diesen Ton in der sechsten Klasse benutzt. Miss Ellison, die wissen wollte, warum sie Ted Marsden eins auf die Nase gegeben hatte.
    „Weil er geglaubt hat, mich in den Hintern kneifen zu können und ungeschoren davonzukommen“, antwortete sie damals, und Miss Ellison hatte sich nur mit Mühe das Lachen verkniffen.
    Jetzt allerdings lachte niemand.
    Alyssa reckte die Schultern. „Wie bitte?“
    „Ich sagte …“
    „Ich weiß, was Sie gesagt haben. Mir gefällt nur Ihr Ton nicht.“
    Lucas machte einen Schritt vor. Sie wich nicht zurück.
    „Es war ein langer Tag, amada“, sagte er leise. „Ich bin müde und gereizt. Außerdem habe ich seit heute Morgen nichts mehr gegessen und bin absolut nicht in der Stimmung für Belanglosigkeiten.“
    „Tut mir leid, dass Sie unsere Gastfreundschaft vermissen.“ Ihr kühler Ton strafte ihre Worte Lügen. „Aber ich bin ebenfalls müde und gereizt, und dank Ihrer Anwesenheit ist mir der Appetit gründlich vergangen.“
    Sie schnappte

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