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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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ungeweinte Tränen.
    Verstand sie ihn doch? Ach, wen interessierte das schon! Wenn sie diesen Besitz so liebte, hätte ihr Vater ihn ihr überlassen sollen. Sie war einfach nur eine gute Schauspielerin!
    Felix seufzte. „Ich habe getan, was ich konnte, und Aloysius versprochen, dass das Mädchen das Land nicht verliert. Denn bei einer Heirat hätte es natürlich auch ihr gehört, genau wie dir. Aber es hat wohl nicht sollen sein.“
    Lucas rieb sich mit der Hand über das Gesicht. „Großvater …“
    „Ich kann dich nicht zwingen, ich weiß. Natürlich enttäuscht es mich, dass ich das Versprechen an einen verstorbenen Freund nicht erfüllen kann, aber …“
    „Es muss eine andere Lösung geben.“
    „Nein, die gibt es nicht. Aber das macht nichts, Lucas. Das Mädchen soll dich nicht kümmern. Der Anwalt wird das übernehmen und ihr helfen, da bin ich sicher. Du hast ihn doch kennengelernt, oder? Klein, dick, schwitzt viel? Aloysius meinte, Norton habe … nun, ein tiefer gehendes Interesse an dem Mädchen. Du weißt schon, was ich meine.“
    Grundgütiger! Wie konnte sich etwas so Simples so kompliziert entwickeln!
    „Norton will die Frau für sich?“ Lucas sprach noch immer spanisch, sah Alyssa noch immer an. Färbten sich ihre Wangen etwa dunkler? Nein, er musste sich getäuscht haben.
    „Genau. Und das halte ich auch für die perfekte Lösung. Wir zahlen nichts mehr, du heiratest nicht, und das Mädchen ist versorgt.“
    „Hör zu, Großvater, wir sind diesen Vertrag in gutem Glauben eingegangen …“
    „Ich, nicht wir.“
    „Die Reyes Corporation“, stellte Lucas fest. „Warum zerreiße ich ihn nicht einfach und gebe dem Anwalt oder der Frau, wem auch immer, das benötigte Geld? Wir nennen es ein Geschenk, im Andenken an einen alten Freund, und sie kann die Ranch behalten.“
    „Nein.“
    „Nein?“ Lucas hob unwillkürlich eine Augenbraue.
    „Aloysius und ich haben zu seinen Lebzeiten eine Abmachung getroffen.“
    „Das verstehe ich, aber … wir können es uns leisten, ihnen das Geld zu schenken, als eine Geste der Wohltätigkeit sozusagen.“
    „Ich will Ihre Almosen nicht!“, rief Alyssa McDonough wütend.
    Lucas starrte sie an. Hatte sie etwa das ganze Gespräch verstanden?
    Aus dem Telefon erklang plötzlich ein trockenes Husten, dann noch eines und noch eines.
    „Großvater?“, rief Lucas besorgt. „Großvater!“
    Eine andere Stimme meldete sich. „Tut mir sehr leid, Prinz Lucas, aber Ihr Großvater kann dieses Gespräch jetzt nicht fortsetzen.“
    „Was heißt das?“, brüllte er. „Was ist mit ihm? Wer sind Sie?“
    „Seine Krankenschwester, Sir, und … um Gottes willen! Maria, rufen Sie den Notarzt!“
    Lucas lauschte noch auf die aufgeregten Stimmen am anderen Ende, dann wurde die Leitung unterbrochen. Er kämpfte einen Moment um Fassung und wirbelte zu Alyssa herum.
    „Ich habe alles mitgehört, jedes Wort“, fauchte sie ihn an. „Ich spreche Ihre Sprache. Sind Sie zu eingebildet, um zu glauben, dass ich spanisch verstehe? Und ich brauche Ihre Almosen nicht, ich will sie nicht. Von Ihnen will ich gar nichts!“
    „Ich muss sofort nach Spanien zurück.“
    „Umso besser!“
    „Sie kommen mit.“
    „Machen Sie sich doch nicht lächerlich.“
    „Ich habe jetzt weder Zeit noch Lust, mich mit Ihnen zu streiten. Es gibt hier noch Dinge zu regeln, aber ich kann jetzt nicht bleiben.“
    „Nun hören Sie mir einmal genau zu, Sie Schande der Menschheit, Sie …“
    Lucas kannte diese Frau erst ein paar Stunden. Aber eines wusste er bereits über sie.
    Nämlich wie er sie zum Schweigen bringen konnte. Also tat er es, zog sie in seine Arme, presste sie an sich und nahm ihren Mund in Besitz.
    Alyssa wehrte sich. Damit hatte er gerechnet.
    Doch dann stöhnte sie auf, seufzte leise – das hieß, sie ergab sich – und stellte sich auf die Zehenspitzen, um den Kuss zu erwidern.
    Für eine Sekunde erlaubte er es sich, dieses süße Gefühl auszukosten. Anschließend umklammerte er mit den Fingern hart ihre Schultern und sah ihr in die Augen.
    „Kommen Sie freiwillig mit, oder muss ich Sie tragen?“
    „Das können Sie nicht tun!“
    Lucas lachte nur auf, hob sie auf die Arme und trug sie zum Haus hinaus.

6. KAPITEL
    Wieso dachten Männer eigentlich, sie hätten das Recht, sich in das Leben einer Frau zu drängen und die Führung zu übernehmen!
    Gab es etwa einen Genstrang, der entschied: „autoritärer Trottel“? Hatte die Wissenschaft das all die Jahre

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