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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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übersehen?
    Vermutlich.
    Das erklärte wahrscheinlich auch, warum ihr Vater – ihr Adoptivvater – ihre Mutter so schlecht behandelt hatte. Und sie – sich einzubilden, er könnte sie verkaufen!
    Und jetzt zerrte ein fremder Mann sie weg, der uneingeladen in das Haus gestürmt war, das nach menschlichem Ermessen ihr gehörte.
    Die Kraft, mit der seine Arme ihren Körper hielten, ließ Alyssa erst einmal erstarren, doch nicht lange. Dann wandelte sich der Schock in maßlose Wut.
    „He! Was glauben Sie eigentlich, was Sie da tun!“
    Der Gebieter über das Universum ließ sich nicht dazu herab zu antworten, sondern ging weiter auf die Haustür zu. Die alte Tür knarrte, als er sie aufzog. Wohin brachte er sie? Panik überwältigte Alyssa.
    Er trug sie zu Thaddeus’ altem Cadillac.
    O nein, das würde er nicht tun!
    Sie trat ihn. Sie fluchte. Sie trommelte gegen seine Schultern. Eine Mücke hätte die gleiche Reaktion erreicht.
    „Verdammt, das können Sie nicht machen!“, kreischte sie.
    Vor dem Wagen stellte der Prinz sie auf die Füße. „Norton, geben Sie mir Ihren Schlüssel.“
    Eine Hand streckte er fordernd aus, mit der anderen hielt er Alyssa in eisernem Griff an seiner Seite. Alyssa warf einen flehenden Blick auf den Anwalt, der das Drama mit offenem Mund verfolgte.
    „Thaddeus, so tun Sie doch etwas!“, rief sie.
    Erst starrte er sie an, dann räusperte er sich nervös. „Hoheit, Euer Majestät, ich denke nicht …“
    „Genau da liegt Ihr Problem“, fiel Lucas ihm kalt ins Wort. „Hätten Sie gedacht, hätten Sie die Finger von diesem Vertrag gelassen.“
    „Ich sagte doch schon, dass ich nichts damit zu tun habe, Sir. Er stammt von den Anwälten Ihres Großvaters, Madeira, Vasquez, Sterling und Goldberg, mit Vertretungen in …“
    „Ersparen Sie mir das, ich weiß, wo sie sitzen. Geben Sie mir jetzt Ihren Schlüssel.“
    „Hören Sie nicht auf ihn, Thaddeus!“
    „Wissen Sie, Sir, sie hat recht. Vom gesetzlichen Standpunkt aus bin ich mir nicht sicher, ob Sie legal handeln. Um genau zu sein …“
    „Der Mann ist völlig inkompetent“, sagte Lucas zu Alyssa. „Ansonsten steckten Sie jetzt nicht in dieser Patsche. Sein Rat nützt Ihnen am allerwenigsten.“
    „Sie wollen nur, dass ich die Ranch verliere!“
    „Die haben Sie schon verloren, Alyssa. Sie ist verkauft worden. Sie haben jeden Anspruch darauf verloren.“
    „Es sei denn, ich heirate Sie“, konterte sie prompt.
    „Niemals“, erwiderte er scharf. „Sosehr Sie es auch darauf anlegen mögen.“
    „Träumen Sie weiter!“
    Lucas grinste. „Ach amada, Sie sagen das mit solcher Überzeugung.“
    „Gehen Sie! Gehen Sie einfach, und vergessen Sie, dass Sie je hier waren!“
    „Würde ich ja, liebend gern sogar. Aber die Anwälte meines Großvaters haben diese Klausel in den Vertrag gesetzt, weil er es so wollte. Und jetzt …“ Seine Stimme klang plötzlich rau. „Er ist krank und könnte sterben. Und er hat ein Versprechen gegeben, das ihm wichtig ist. Das darf ich nicht ignorieren. Aber ich kann versuchen, einen Ausweg zu finden, den er akzeptiert.“
    „Dafür muss ich doch nicht mit.“
    „Leider doch. Ich habe erklärt, warum.“
    „Sie haben gar nichts erklärt!“
    „Das hier ist reine Zeitverschwendung“, knurrte Lucas. „Norton, geben Sie mir endlich den Schlüssel. Oder möchten Sie Ihre Mitwirkung an diesem Schlamassel lieber vor dem Rechtsanwaltsverband erläutern?“
    Er bluffte. Was sollte der arme Kerl schon erklären, außer dass er seinem sterbenden Klienten diesen Unsinn nicht hatte ausreden können? Doch der Bluff wirkte. Norton erblasste und Alyssa auch.
    „Thaddeus, erklären Sie diesem Irren, dass er das nicht darf!“
    „Dieser Irre“, meinte Lucas leicht amüsiert, „ist Ihre einzige Hoffnung.“
    „Hoffnung?!“ Sie lachte bitter. „Lieber verliere ich alles, bevor ich Sie heirate.“
    „Sie haben nicht zugehört. Ich sagte bereits, eine Heirat steht außer Frage. Ich lasse mich nicht als Schlachtopfer zum Altar führen.“
    „Sie – ein Opfer? Und was ist mit mir? Dieser Plan, den Ihr schrecklicher alter Großvater sich ausgedacht hat …“
    Lucas packte sie bei den Schultern. „Achten Sie auf Ihre Worte! Und denken Sie immer daran, dass es um El Rancho Grande geht.“
    „Sie scheren sich doch keinen Deut um die Ranch!“
    „Richtig, aber Sie. Und meinem Großvater liegt daran, das Versprechen an einen alten Freund zu halten. Was wiederum bedeutet, dass ich eine Lösung finden

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