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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ihr euch bestimmt
    vorstellen.«

    »Ich finde dies al es phänomenal!« entfuhr es Ponder Stibbons.
    »Dadurch eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten!«
    »Das sagen alle, wenn sie zum erstenmal davon hören«, erwiderte der Oberste Hirte. »Aber wenn du so lange Zauberer gewesen bist wie ich,
    mein Junge, dann weißt du: Wenn man etwas entdeckt, das
    bemerkenswerte Möglichkeiten für die Verbesserung der menschlichen
    Lebensbedingungen bietet, so sol te man die Sache am besten sofort
    wieder vergessen.«
    »Aber wenn man ein solches Tor über einem anderen öffnen könnte,
    so daß ein Objekt, das durchs untere Loch fäl t, durchs obere
    zurückkehrt, um dann erneut durchs untere zu fal en… Ein solcher
    Gegenstand könnte auf die Geschwindigkeit eines Meteoriten
    beschleunigt werden. Auf diese Weise ließe sich enorm viel Energie
    erzeugen…«
    »Ein ähnlicher Vorgang spielte sich zwischen Dachkammer und Keller
    ab«, sagte der Dekan und griff nach einem kalten Hähnchenschenkel.
    »Ich sage dazu nur eins: Zum Glück gibt’s die Luftreibung.«
    Ponder streckte die Hand behutsam durchs Fenster und fühlte den
    warmen Sonnenschein.
    »Und niemand hat Untersuchungen angestellt?« fragte er.
    Der Oberste Hirte zuckte mit den Schultern. »Warum denn? Es sind
    einfach nur Löcher. Wenn sich viel Magie an einem Ort sammelt, so fäl t
    sie ebenso durch die Welt wie eine heiße Stahlkugel durch Bratenfett.
    Wenn sie dabei den Rand von etwas erreicht, so fül t sie es
    gewissermaßen auf.«
    »Spannungspunkte im Raum-Zeit-Kontinuinuinuum…«, sagte Ponder.
    »Sicher gibt es Hunderte von Anwendungsmöglichkeiten…«
    »Ha, ja, kein Wunder, daß unser Unerhörter Professor immer
    sonnengebräunt ist«, meinte der Dekan. »Er mogelt, finde ich.
    Geographie sol te schwieriger sein. Es gehört sich nicht, daß man sie
    einfach so im Fenster hat. Man sol te sie nicht entdecken, indem man
    sich nur kurz aus der Universität schleicht.«

    »Nun, von Fortschleichen kann bei ihm eigentlich nicht die Rede sein«,
    warf der Oberste Hirte ein. »Er hat sein Arbeitszimmer nur ein wenig
    erweitert.«
    »Glaubt ihr, das könnte IcksIcksIcksIcks sein?« fragte der Dekan. »Es
    sieht ziemlich fremdartig aus.«
    »Nun, es gibt da ein Meer«, stellte der Oberste Hirte fest. »Aber ich weiß nicht, ob es wirklich etwas umschlingt.«
    »Es… äh… schwappt eher.«
    »Von einem Meer, das etwas umschlingt und es an Kontakten mit dem
    Rest der Welt hindert, sol te man eigentlich erwarten, daß es…
    grimmiger wirkt«, spekulierte der Dozent für neue Runen. »Ich denke
    dabei an donnernde Wel en und dergleichen. Um Fremden die Botschaft
    zu vermitteln, daß das Meer diese Küste umschlingt und deshalb Respekt
    erwartet.«
    »Vielleicht sollten wir das Fenster passieren und uns auf der anderen
    Seite umsehen«, sagte Ponder.
    »In dem Fall geschieht bestimmt irgend etwas Gräßliches«, erwiderte
    der Oberste Hirte finster.
    »Dem Quästor ist nichts passiert«, meinte Ridcul y.
    Die Zauberer drängten sich am Fenster zusammen und beobachteten
    eine Gestalt am Strand. Sie hatte sich den Umhang bis zu den Knien
    hochgerollt. Einige Möwen zogen weiter oben ihre Kreise. Im
    Hintergrund bewegte eine sanfte Brise die fächerförmigen Blätter von
    Palmen.
    »Meine Güte, offenbar ist er auf die andere Seite gewechselt, als wir
    nicht hinsahen«, sagte der Oberste Hirte.
    »Quääästor!« rief Ridcully.
    Die Gestalt drehte sich nicht um.
    »Nun, ich will mich ja nicht beschweren «, sagte der Professor für
    unbestimmte Studien und blickte sehnsüchtig zum sonnigen Strand.
    »Aber in meinem Schlafzimmer ist es eiskalt, und in der letzten Nacht
    bildete sich Rauhreif auf meinem Federbett. Ein kleiner Spaziergang im
    Warmen kann sicher nicht schaden.«

    »Wir sind hier, um dem Bibliothekar zu helfen!« erwiderte Ridcul y
    scharf. Von dem Buch namens Ugh kamen leise, schnarchende
    Geräusche.
    »Genau darum geht’s mir. In den Bäumen würde sich der arme Kerl
    bestimmt viel besser fühlen.«
    »Willst du ihn vielleicht zwischen zwei Zweige klemmen?« fragte der
    Erzkanzler. »Immerhin ist er noch immer Die Geschichte von Ugh. «
    »Du weißt, was ich meine, Mustrum. Ein Tag am Meer wäre besser für ihn als… nun, ein Tag an unserem Meer. Gehen wir nach drüben. Mir ist kalt.«
    »Bist du übergeschnappt? Wir könnten es mit schrecklichen
    Ungeheuern zu tun bekommen! Seht euch nur den armen Kerl an, der da
    im Wasser steht! Bestimmt

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