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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sagen,
    schloß ihn jedoch wieder, bevor er das erste Wort hervorbringen konnte.
    Erneut sah er sich um. »Ihr alle wißt doch, daß ich es seit einer Ewigkeit hatte, oder?« fragte er.
    »Na klar.«
    »Seit einer Ewigkeit.«
    »Hab’s von einem Burschen gewonnen.«
    »Ja. Genau. Kein Zweifel. Du hast es gewonnen.«

    Frau Allesweiß saß auf einem Felsen und kämmte ihr Haar. Einem
    nahen Busch waren genau zum richtigen Zeitpunkt mehrere Zweige mit
    stumpfen, dicht nebeneinander sitzenden Dornen gewachsen.
    Dick, rosarot und sehr sauber, entspannte sie sich am Wasser wie eine
    aufgeblasene Sirene. Vögel zwitscherten in den Bäumen. Schimmernde
    Insekten schwirrten über den Tümpel.
    Wäre der Oberste Hirte zugegen gewesen, hätte man ihn aufsammeln
    und in einem Eimer forttragen können.
    Frau Allesweiß fühlte sich in keiner Weise bedroht. Immerhin
    befanden sich Zauberer in der Nähe. Mit vager Besorgnis dachte sie

    daran, daß die Mädchen während ihrer Abwesenheit faulenzten, aber sie
    tröstete sich mit der Vorstel ung, daß sie ihnen ordentlich Dampf
    machte, sobald sie zurückkehrte. Für die Möglichkeit, daß es vielleicht
    gar keine Rückkehr gab, war in ihrem Denken kein Platz.
    Auch für viele andere Dinge gab es in Frau Allesweiß’ Denken keinen
    Platz. Schon vor einer ganzen Weile war sie zu dem Schluß gekommen,
    daß es sich auf diese Weise viel angenehmer leben ließ.
    Sie vertrat einen recht einfachen Standpunkt in Hinsicht auf fremde
    Länder, besser gesagt: in bezug auf al es, was weiter entfernt war als das Haus ihrer Schwester in Quirm, wo sie jedes Jahr im Sommer einen
    einwöchigen Urlaub verbrachte. In diesen Regionen wohnten Leute, die
    vor al em Mitleid verdienten und gegen die man keine Vorwürfe erheben
    durfte, weil sie wie Kinder* waren.
    Und sie verhielten sich wie Wilde**.
    Andererseits war die Umgebung recht nett, das Wetter gut, und nichts
    roch schlecht. Unter solchen Umständen ließ es sich gut aushalten, fand
    sie.
    Frau Al esweiß hatte sich die Freiheit genommen, auf ihr Korsett zu
    verzichten.

    Jenes Ding, das der Oberste Hirte immer wieder als »Kürbisboot«
    bezeichnete, war sehr beeindruckend, wie selbst der Dekan zugeben
    mußte.
    Unter Deck gab es einen großen Raum mit dunklen, von Adern
    durchzogenen Wänden, an denen gewölbte schwarze Tafeln hingen, wie
    riesige Sonnenblumensamen.

    * Mit anderen Worten: Frau Allesweiß hielt sie für gemein, selbstsüchtig und nicht vertrauenswürdig.
    ** Wenn Personen wie Frau Al esweiß diesen Ausdruck verwenden, so wollen
    sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht etwa betonen, daß die
    betreffenden Leute eine reiche verbale Tradition haben, ein komplexes System aus Stammesrechten und großen Respekt vor den Geistern ihrer Vorfahren.
    Statt dessen meinen sie jene Art von Verhalten, das man von Leuten, die
    gleiche Kleidung mit ähnlichen Abzeichen tragen, erwarten darf.

    »Schiffssamen«, sagte der Erzkanzler. »Geben wahrscheinlich einen
    guten Bal ast ab. Oberster Hirte, würdest du bitte darauf verzichten, die
    Wand zu essen?«
    »Ich dachte, wir könnten viel eicht mehr Kajütenplatz gebrauchen«,
    sagte der Oberste Hirte.
    »Aber nicht auf Kosten des Schiffes«, erwiderte der Erzkanzler und
    kehrte nach oben zurück.
    »Ahoi, Seemann, festhieven!« rief der Dekan. Er warf ein Bündel
    Bananen an Bord und kletterte dann aufs Deck.
    »Wie du meinst. Auf welche Weise steuern wir dieses Gemüse,
    Dekan?«
    »Oh, Ponder Stibbons kennt sich mit solchen Dingen aus.«
    »Und wo ist er?«
    »Ging er nicht fort, um Bananen zu holen?«
    Sie blickten über den Strand und beobachteten den Quästor, der Tang
    aufhäufte.
    »Er schien ein bißchen… erregt zu sein«, sagte Ridcully.
    »Weiß überhaupt nicht, warum.«
    Der Erzkanzler sah zum Berg in der Inselmitte. Die Nachmittagssonne
    ließ ihn erglühen.
    »Er würde doch nichts Dummes anstellen, oder?« fragte er.
    »Ich bitte dich«, entgegnete der Dekan. »Ponder Stibbons ist ein vol
    ausgebildeter Zauberer!«
    »Danke für diese sehr präzise und klare Antwort, Dekan«, sagte
    Ridcully. Er beugte sich vor und blickte nach unten. »Oberster Hirte!
    Wir brechen auf, um Stibbons zu suchen. Und wir sol ten auch Frau
    Allesweiß holen.«
    Unter Deck kreischte jemand. »Frau Allesweiß! Wie konnten wir sie
    nur vergessen!«
    »In deinem Fal wäre ein sehr kaltes Bad dazu nötig, Oberster Hirte.«

    Dieses Pferd war nicht besonders schnel . Es bewegte sich in

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