Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
und Carla also gar nicht zusammen. Vermut lich brauchte man sich deshalb gar nicht so viele Gedanken um die beiden zu machen.
»Wie stehst du zu Carla?«, wollte Jody trotzdem wissen.
Nicholas küsste sie auf die Nasenspitze. »Jedenfalls nicht so, dass du eifersüchtig werden müsstest, Sweetheart.«
»Das würde mir auch gar nicht zustehen. Schließlich kennen wir uns erst seit gestern.«
»Du brauchst trotzdem nicht eifersüchtig zu sein«, betonte Nicholas. »Carla und ich kennen uns schon seit unserer Highschool-Zeit und sind nur gute Freunde, weiter nichts.«
»Sie scheint aber trotzdem ganz schön verknallt in dich zu sein, habe ich festgestellt.«
»Das ist ihre Sache«, wehrte Nicholas ab. »Ich habe mit ihr nie etwas gehabt.«
Was nicht ist, kann ja noch werden, dachte Jody bei sich. Aber dann beschloss sie, das Thema fallen zu lassen und sich von dieser Carla nicht den Abend mit Nicholas verderben zu lassen.
»Okay, dann fahren wir, wenn du fertig bist«, sagte sie deshalb ablenkend.
»Ich bin fertig, Darling. Aber was ist mit dir? Willst du dich mit deinen weißen Klamotten ins Kanu setzen?«
Jody sah an sich hinunter. »Oh! Nein, natürlich nicht. War te, ich ziehe mir rasch etwas anderes an.«
Sie öffnete ihren Koffer, den sie immer noch nicht ausge packt hatte, und holte Shorts und ein buntes Top heraus.
»Wie sieht es mit Abendessen aus?«, rief sie aus dem Bad, während sie sich umzog.
»Hab' mich schon um alles gekümmert«, rief Nicholas zurück. »Gegrilltes Hähnchen, Kartoffelsalat und Apfel-Pie sind bereits in einer Kühlbox in Onkel Sams Bronco verstaut. Dazu ein paar Knabbersachen und Fruchtsaft. Oder hättest du lieber Wein gewollt? Ich trinke nämlich keinen Alkohol.«
»Ich auch nur ganz selten«, erwiderte Jody, die gerade wie der aus dem Bad kam. »Aber wie hast du das alles so schnell organisiert?«
»Beziehungen zur Küche«, meinte Nicholas augenzwin kernd.
»Ich dachte, deine Eltern würden dich gar nicht so rasch fortlassen. Es geht mich natürlich nichts an, was sie von dir wollten, aber für mich sah es nach einer längeren Bespre chung aus.«
Nicholas zog eine Grimasse. »Ach, sie wollten nur wieder das Übliche. Mich zu einem soliden Leben überreden und mich daran erinnern, beizeiten eine Familie zu gründen. Dafür winkten sie natürlich wieder mit ihren Millionen, aber die lassen mich immer noch kalt. Ich denke nicht daran, die Bedingungen meiner Eltern zu erfüllen.«
»Ich würde es an deiner Stelle wahrscheinlich auch nicht tun«, sagte Jody nachdenklich. »Haben sie noch etwas über mich gesagt?«
Nicholas' Grinsen fiel reichlich schief aus. »Meine Mutter meinte, dass sich da offenbar zwei Verrückte gesucht und gefunden hätten, und dass wir zusammen mit Onkel Sam sicher ein prächtiges Gespann ergäben. Aber wir sollten doch alle drei nicht vergessen, dass wir uns nicht auf dem Rummel platz, sondern in einem Luxushotel befinden.«
»Oh!« Jody wusste nicht recht, ob sie belustigt oder gekränkt sein sollte. »Sind deine Eltern tatsächlich solche nüchternen, todernsten Menschen?«
»Im Grunde ja. So richtig lustig ist es bei ihnen noch nie zugegangen. Das macht wohl ihre Erziehung, nehme ich an. Lachen und Späße treiben ist eben nicht vornehm.«
»Ich verstehe.« Jody stand auf und suchte ihre Autoschlüs sel hervor, damit sie ihr Angelzeug in Onkel Sams Bronco umladen konnte. »Gehen wir?«
Auch Nicholas erhob sich. »Von mir aus gern. Ich bin fertig.«
Gemeinsam fuhren sie im Lift nach unten und durchquer ten die Empfangshalle. Als sie Carla bei Jocelyn Hickerson an der Rezeption stehen sahen, winkte Nicholas den beiden Frauen flüchtig zu.
»Jody und ich unternehmen einen Kanutrip«, erklärte er im Vorbeigehen. »Bis morgen dann.«
Jody bemerkte, wie Carla und Jocelyn ihnen gleichermaßen missmutig nachblickten.
»Das hättest du ihnen nicht auf die Nase zu binden brau chen, Nicholas«, sagte Jody leise, als sie durch das Eingangs portal ins Freie traten.
»Warum nicht? Was ist dabei?«, fragte Nicholas un schuldig.
»Sie könnten es deinen Eltern erzählen, und die erinnern mich dann nur wieder daran, dass ich zum Hotelpersonal gehöre.«
»Sorry«, sagte er. »In Zukunft werde ich nicht mehr so gedankenlos sein. Ich möchte ja nicht, dass du Unannehm lichkeiten bekommst.«
Damit streichelte er liebevoll ihren hübschen Po, und Jody hoffte nur, dass es niemand gesehen hatte.
Wenig später waren sie in Onkel Sams Bronco zum
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