Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
gleich jetzt?«, fügte sie lockend hinzu.
Nicholas warf einen kurzen Blick auf Jody und sah, dass sie verärgert war. Plötzlich fühlte er sich unbehaglich. Er wünschte sich, Carla wäre nicht aufgetaucht.
»Heute geht es leider nicht mehr, Carla«, sagte er bedauernd. »Meine Eltern wollen noch Verschiedenes mit mir besprechen, und gerade habe ich Onkel Sam versprochen, dass ich ihn heute Abend besuchen werde. Außerdem ... außerdem wollten Jody und ich noch etwas unternehmen.«
Jody freute sich darüber, dass Nicholas sie so offen vorzog. Dabei hatten sie noch gar nichts Konkretes für den Rest des Tages ausgemacht.
»Ah, so. Na, dann eben nicht«, hörte sie Carla deutlich verschnupft sagen. »Ich habe Zimmer 212, falls du es dir noch anders überlegen solltest.«
»Ich melde mich morgen bei dir, Carla«, versprach Nicholas mit einem charmanten Lächeln. »Viel Spaß noch.«
Carla sprang wieder ins Wasser, und Nicholas zog Jody an der Hand weiter.
Jody wollte ihn gerade fragen, was er denn für heute noch alles geplant hatte, als plötzlich Nicholas' Eltern vor ihnen auf tauchten. Jody wurde ganz starr vor Schreck.
»Oh, hier bist du, Nicholas«, sagte Doris Belvedere nach einem missbilligenden Blick auf Jody. »Würdest du bitte gleich einmal mit uns kommen? Papa und ich möchten gern mit dir sprechen.«
»Sofort, Mom.« Nicholas ließ Jodys Hand los. »Jody kennst du ja bereits, nicht wahr?« Er wandte sich an seinen Vater, der Jody mit ihrer Kriegsbemalung kühl und ein wenig spöttisch muster te. »Dad, das hier ist Jody Hollander aus Calgary, unsere neue Manager-Assistentin. Jody, mein Vater Philip Belvedere.«
Als Jody dem Hotelbesitzer die Hand reichte, zuckte dieser erst vor dem Luftballon an ihrem Handgelenk zurück, bevor er ihr flüchtig die Fingerspitzen drückte. Jody kam sich vor wie ein grünes Kamel und musste gleichzeitig gegen einen Lachanfall ankämpfen. Was für eine verrückte Situation!
»Ich sehe, Sie kommen geradewegs von unserem Clown, Miss Hollander«, bemerkte Mr. Belvedere. »Nichts gegen seine Späßchen, aber er sollte sie auf die Kinder beschränken und nicht Erwachsene damit lächerlich machen.«
»Mein Mann hat Recht«, warf Nicholas' Mutter mit einem kühlen Blick auf Jody ein. »Entfernen Sie dieses alberne Ding von Ihrer Hand und waschen Sie sich das Gesicht, Miss Hollan der. Sie gehören jetzt zum Hotelpersonal, und ich muss einwand freies Benehmen von Ihnen erwarten.«
»Selbstverständlich, Mrs. Belvedere«, presste Jody hervor.
Die blonde Frau nickte Jody kühl zu und wandte sich dann an ihren Sohn. »Bitte komm jetzt, Nicholas. Papa und ich haben nicht viel Zeit.«
Nicholas sah Jody bedauernd an. »Bis später, Jody. Ich werde dich schon irgendwo wieder finden.« Dann ging er mit seinen Eltern davon.
4.
Es tat Jody wirklich leid, den farbenfrohen Regenbogen und das Einhorn von ihren Wangen wieder abwaschen zu müs sen, aber sie sah natürlich die Notwendigkeit ein. Auch mit dem Luftballon am Handgelenk konnte sie nicht ewig herum laufen. Sie hatte ihn abgemacht und an den Fenstergriff gebunden.
Zu dumm, dass sie Nicholas' Eltern hatte in die Arme laufen müssen, noch dazu Hand in Hand mit deren Sohn! Und dann diese Bemalung ... Jody sah sich schon wieder auf dem Rückweg nach Calgary. Doris und Philip Belvedere machten nicht den Eindruck, als würde sie viel Humor besitzen. Nicholas schien da zum Glück anders zu sein. Er und sein Onkel Sam waren offenbar aus der Art geschlagen.
Nachdem Jody sich gewaschen und die Haare gebürstet hatte, setzte sie sich auf die Bettkante und seufzte. Ihr war nicht ganz klar, was sie jetzt tun sollte. Sich das Hotel weiter ansehen? Zu Jocelyn an die Rezeption gehen, auch wenn ihr Dienst erst morgen früh begann? Und erwartete die Hotel managerin von ihr, dass sie auch das Abendessen mit ihr zu sammen einnahm?
Jody fragte sich, was Nicholas vorgehabt hatte und wann er zu ihr kam. Oder würden seine Eltern dafür sorgen, dass sie sich so schnell nicht wieder trafen? Jody schnitt dieser Gedanke ins Herz, aber möglich war alles.
Und dann war da auch noch dieses halbnackte rothaarige Wesen namens Carla! Eine gute Freundin, hatte Nicholas gesagt, was immer das bedeuten mochte. Jody war schreck lich eifersüchtig auf sie, auch wenn Nicholas ihre Gesellschaft ganz offen vorgezogen hatte. Aber sie konnte sich vorstellen, dass diese Carla seinen Eltern sicher
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