Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
hinwegrauschte. Die Schiffsschraube zerhackte die Bruchstücke des Jetboots. Er zwang sich, unter Wasser zu bleiben, bis die Propeller weg waren. Erst als seine Lunge nach Luft zu brüllen schienen, tauchte er auf, wobei er Trümmerteile als Deckung nutzte.
Gierig sog er die Luft ein, die Jacht jagte davon. Als sie hinter einer Biegung verschwunden war, blickte er sich um. Carpenter
hatte unter einem überhängenden Ast Deckung gesucht. Er hielt einen Arm um ein Stück Jetboot geschlungen, den anderen um Joey, der eine Platzwunde auf der Stirn hatte, aus der Blut sickerte.
»Das lief nun gar nicht wie geplant«, meinte Carpenter.
»Lausige Arbeit«, gab Shane zurück, in dessen Ohren sich immer noch das Klingeln hielt. »Wir sollten hierbleiben und ein wenig Ordnung machen.«
»Herzlichen Dank, Mr. Dean, dass Sie ein so ausnehmend lausiger Killer sind«, fügte Carpenter hinzu.
»Wir sollten ihm unseren Dank persönlich aussprechen«, sagte Shane.
»Ja, aber lass uns noch ein bisschen warten damit«, ließ sich Carpenter noch einmal vernehmen, während er Joey aufs Ufer zuschob.
»Ja«, sagte Shane und sah in die Richtung, in der Casey Dean verschwunden war. »Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
Als Joey um fünf Uhr immer noch nicht auf der Bildfläche erschienen war, geriet Agnes allmählich in Panik. Die Generalprobe für das Galadiner war für sieben angesetzt, und Garth konnte zwar die Tische aufstellen sowie Teller und Besteck verteilen, während sie sich um die Blumen und Geschenke kümmerte, doch mehr konnte sie wirklich nicht tun. Catering fiel nicht in ihre Domäne. Sie konnte ein wunderbares Essen für ein paar Leute zaubern, doch ein Abendessen für den mächtigsten Clan von Keyes, dafür war sie einfach nicht die richtige Besetzung.
Sie wischte sich die Hände an ihrer Küchenfurienschürze ab und stieg über Rhett hinweg, um im Kühlschrank nochmals den Truthahn zu begutachten, den Joey dort eingelagert hatte. Taylor hatte versprochen, Palmers Lieblingsspeise zu kochen,
Truthahn mit Sauce, und Joey hatte Stein und Bein geschworen, er würde das auch hinbekommen. Aber jetzt war es zu spät, um den Truthahn noch ins Rohr zu schieben, und Palmer hatte sich ohnehin eine spezielle Bratensauce mit Bourbon gewünscht und überhaupt … Sie sah den Truthahn an. Ich bin aufgeschmissen , dachte sie.
Rhett bellte. Von draußen erklang Taylors Stimme: »Agnes?«
Agnes drehte sich um und sah ihn, wie vorhin, in der Küchentür stehen. »Nicht jetzt.« Sie wandte sich wieder dem Kühlschrank zu. Immerhin hatte sie junge Kartöffelchen. Das wäre nicht weiter schwer. Mit einer Buttersauce vielleicht …
»Ich will das mit dir durchsprechen.«
Rhett knurrte.
Agnes schloss die Augen. »Na großartig. Aber: Nein danke. Und jetzt schwing deinen Arsch hier raus, ich bin beschäftigt.«
Pass auf, Agnes .
»Wo ist Joey?«
»Ich weiß nicht«, meinte Agnes.
Sie hörte, wie er näher trat. Rhett knurrte nochmals.
»Er ist noch nicht da?«, fragte Taylor.
»Nein.«
»Soll ich kochen?«
Sie drehte sich zu ihm um. »Verschwinde gefälligst, du verlogener, betrügerischer Bastard …«
Agnes, dummes Huhn. Du brauchst ihn.
»Ich weiß«, meinte Taylor. »Es war falsch.«
Agnes …
Dr. Garvin. Ich hasse ihn.
Gut. Zunächst einmal: Hier spricht nicht Dr. Garvin. Ich bin deine innere Stimme. Und ich rede mit dir. Also reiß dich zusammen.
Zweitens: Du brauchst Hilfe, und er ist dir einiges schuldig.
Drittens: Nutz seine Lage doch einmal zu deinem Vorteil. Wenn du endlich aufhören würdest, den Kopf in den Sand zu stecken und immer nur das zu tun, was dir als Erstes in den Sinn kommt, die Bratpfanne schwingen nämlich, wenn du also aufhören würdest, ewig in deinen Emotionen zu schwelgen und dich hinter deiner ewigen Wut zu verstecken, dann könntest du zur Abwechslung auch mal dein Leben in Ordnung bringen. Leg los. Mach schon.
Ich will sofort Dr. Garvin zurück.
»Was hat Joey denn eingekauft?«, meinte Taylor und öffnete den Kühlschrank. Rhett knurrte, Agnes zögerte einen Moment, dann bückte sie sich, um dem Hund beruhigend auf den Rücken zu klopfen.
»Ist schon in Ordnung, Rhett«, flüsterte sie. Der Hund sah sie an, als wolle er sagen: Feigling. Dann trabte er an seinen Platz unter den Tisch zurück und fiel in Halbschlaf.
»Okay«, meinte Taylor. »Alles klar.« Er begann, einzelne Sachen aus dem Kühlschrank zu holen. »Hol mir ein Tablett, eine Schachtel oder sonst etwas, womit
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