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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
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Selbst wenn, durfte sie ihm nicht trauen.
    „Es hat mich gefreut, deinen Bruder bei den Feierlichkeiten kennenzulernen“, log sie lächelnd. Denn der Mann hatte ihr klar zu verstehen gegeben, dass sie es nicht wert war, mit ihm in einem Raum zu sitzen. „Wird er uns heute besuchen?“
    „Nein, Rashid ist bereits zum Palast zurückgekehrt. Er hat sein Bedauern ausgedrückt.“
    Natürlich bedauerte Rashid. Aber wohl eher, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, dass sie in die Familie eingeheiratet hatte. „Hast du noch mehr Brüder oder Schwestern?“
    „Nein, meine Mutter ist bei Rashids Geburt gestorben. Es gibt nur mich, meinen Bruder und meinen Vater.“
    „Wird dein Vater an der letzten Zeremonie teilnehmen?“
    Nadir schüttelte den Kopf. „Mein Vater ist nicht in der Lage zu reisen.“
    „Das tut mir leid. Wann werde ich ihn denn kennenlernen?“ Zoe runzelte die Stirn, als Nadir zögerte.
    „Das ist schwer zu sagen.“ Nadir wich ihrem Blick aus. „Der Sultan fühlt sich nicht wohl und empfängt derzeit keine Besucher.“
    Zoe verengte die Augen. Nadir wollte vielleicht nicht, dass sie seinen Vater kennenlernte. Schämte er sich ihrer? Der Gedanke tat weh.
    „Ich habe ganz vergessen, dich zu fragen“, sagte sie hastig, um das Thema zu wechseln, „wo wir unsere Flitterwochen verbringen werden.“
    Er wandte sich wieder seinem Frühstück zu. „In meinem Haus in den Bergen.“
    Ihre Finger krampften sich um ihre Kaffeetasse. „Ach“, brachte sie nur heraus.
    Sie würden Jazaar nicht verlassen? Oh nein! So hatte sie das nicht geplant.
    Er hielt ihr noch ein Stück Brot mit Hammel hin und musterte sie eindringlich. „Bist du enttäuscht?“
    „Es ist sicher ein schönes Haus“, beeilte sie sich zu sagen, denn sie durfte ihn nicht beleidigen. „Ich hatte nur gedacht, wir würden ins Ausland fahren, weil du so oft verreist.“
    „Das gehört zu meiner Arbeit, nicht zu meinem Privatleben.“ Er hielt ihr den Bissen an die Lippen. „Ich würde meine Frau nie mit auf eine Geschäftsreise nehmen.“
    „Aha.“ Vorsichtig nahm sie den Bissen an, während sie fieberhaft überlegte. Mit seiner Entscheidung ruinierte er alles.
    Mit schräg gelegtem Kopf betrachtete er ihr Gesicht. „Möchtest du irgendwo anders hin?“
    Hastig schluckte sie. Das war ihre Chance, die sie sich nicht entgehen lassen durfte. „Na ja, ich bin eine ganze Weile nicht mehr weggekommen. Ich würde gern verreisen.“
    „Schwebt dir etwas Bestimmtes vor?“
    Sie zuckte die Schultern, darum bemüht, sich gelassen zu geben, obwohl sie nervös war. „Europa. Australien. Vielleicht Amerika.“
    Er runzelte die Stirn. „Aber du kommst doch aus Amerika. Das kann doch nicht so interessant für dich sein.“
    „Amerika ist groß“, erwiderte sie und nahm einen Schluck von dem heißen, starken Kaffee. „Es gibt dort vieles, was ich noch nicht gesehen habe.“
    „Warum willst du verreisen?“, wollte er wissen. „Was würdest du in einem anderen Land tun?“
    Fliehen. Medizin studieren. Endlich ihr eigenes Leben führen.
    „Da gibt es viele Dinge, die mich interessieren würden.“
    „Du bist noch nicht so weit, Jazaar repräsentieren zu können“, erklärte er und nahm sich eine Dattel aus der Obstschale. „Die zukünftige Sultanin muss eine perfekte Jazaari-Frau sein und die Werte des Stammes verkörpern.“
    Schönheit, Kultiviertheit und Gehorsam. Geschlagen schloss Zoe die Augen. Verdammt.
    Lächelnd hielt Nadir ihr die Dattel an die Lippen. „Wie ich schon sagte, die Welt draußen ist noch nicht bereit für eine Sheika wie dich.“
    Entsetzt riss Zoe die Augen auf. Hatte sie etwa laut geflucht? Es wurde immer schlimmer. Automatisch öffnete sie den Mund und nahm die Dattel. „Habe ich denn bei unserer Hochzeit nicht wie die perfekte Jazaari-Braut ausgesehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kannte die Wahrheit, kaum dass ich dich gesehen hatte.“
    Was sie nicht hoffen wollte. Aber wenn sie Nadir nicht davon überzeugen könnte, dass sie eine schöne und gehorsame Frau war, würde sie diesem Land nie entkommen. „Ich kann deine Erwartungen erfüllen. Dazu brauche ich nur einen neuen Kaftan und bessere Sandalen.“
    Ungläubig sah er sie an, ehe er ihren gelben Kaftan musterte. „Hast du nur diesen einen?“
    „Ich habe noch meine Hochzeitsgewänder. Warum?“
    „Du brauchst mehr Kleider.“ Er hielt ihr noch eine Dattel hin.
    Sie kaute verbissen. „Denkst du doch daran zu verreisen?“
    „Nein, aber

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