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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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servierte mir Kaffee. Während wir
    warteten, machte sie einiges Aufhebens um mich und
    brachte mir sogar ein Stück frischen Kirschkuchen, den
    sie am Morgen gebacken hatte. Da übergab ich mich auf
    ihr Sofa. Es war nicht gerade die liebenswerteste Art,
    mich für ihre Gastfreundschaft erkenntlich zu zeigen,
    das war mir völlig klar – nur konnte ich in jenem
    Augenblick wenig dagegen unternehmen.
    Den Rest des Tages verbrachte ich mehr oder
    weniger damit, die Fragen der Polizei zu beantworten.
    Ich fuhr mit ihnen aufs Revier und unterschrieb meine
    Aussage. Ich hatte die Telefonnummer von Joes Sohn
    herausgefunden. Er lebte in Hollywood und kellnerte
    im Trocadero – in der Hoffnung, von einem berühmten
    Produzenten entdeckt zu werden, der einen zweiten
    Clark Gable aus ihm machen würde. Wieder zu Hause,
    wählte ich seine Nummer und war erleichtert, als
    niemand abnahm.
    Ich ging in die Küche, um mir einen Drink zu holen
    und Anice einen Ingwerkeks. Bisher war das nicht
    gerade meine Woche gewesen. Meinen Job war ich los,
    in meine Wohnung war eingebrochen worden, ich hatte
    einen Freund ermordet aufgefunden, und mein
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    Adreßbuch blieb weiterhin unauffindbar, was
    verdammt unpassend war, denn ich mußte Tony
    Mahans Nummer eintragen. Ich saß lange auf meiner
    Couch und starrte in das künstliche Feuer meines
    Pseudokamins. Anice schmiegte sich an mich, legte eine
    Pfote auf mein Bein und starrte mit.
    Schließlich stand ich wieder auf, ging ins
    Schlafzimmer und schaute unters Bett, auf der Jagd
    nach meinem verbummelten Adreßbuch. Ich
    durchkämmte alle Zimmer, gab schließlich auf und
    mixte mir einen weiteren Drink. Mir war bewußt, daß
    ich mich nur mit dem Adreßbuch aufhielt, um nicht an
    Joe denken zu müssen.
    Es nahm mich so in Anspruch, die Bilder von Joes
    zerschossenem Kopf aus meinen Gedanken zu
    verbannen, daß ich die Schritte auf der Veranda
    überhörte. Als es klopfte, sprang ich fast an die Decke.
    Ich umklammerte meine Pistole, die ich beim Suchen
    ständig mitgeschleppt hatte, öffnete die Wohnungstür
    und zielte direkt auf Gaels Nase.
    »Um Himmels willen! Was in drei Teufels Namen
    treibst du da?« fragte sie und starrte mich mit riesigen
    Augen an. Ich senkte die Waffe und trat einen Schritt
    zurück. Gael war so groß wie ich, hatte schulterlanges,
    welliges braunes Haar und ein energisches, eckiges
    Kinn. Ihr Gang glich dem einer Katze auf der Jagd. Sie
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    hielt die Schultern gerade, und jede ihrer Bewegungen
    war effizient und beherrscht. Katherine war größer und
    blond, sah sehr welterfahren aus und zog sich höchst
    elegant an. Gael dachte über Kleidung eher wie ich – ich
    hatte sie noch nie in etwas anderem als langen Hosen
    gesehen.
    Ich legte den Revolver auf den Kaffeetisch und bot
    den beiden einen Drink an – unter der Bedingung, daß
    sie sich selbst bedienten. Schließlich ließen wir uns alle
    im Wohnzimmer nieder.
    Gael war Eigentümerin einer Baufirma. Ihr Gesicht
    war wettergegerbt, weil sie die meiste Zeit auf
    Baustellen zubrachte, damit beschäftigt, eine Truppe
    von herumlümmelnden Zimmerleuten und Malern
    zusammenzuhalten, die sich vor ihr zu Tode fürchteten.
    Ihr üblicher Gesichtsausdruck war so bedrohlich wie
    eine Klapperschlange, aber ihr Lächeln traf ahnungslose
    Frauen, die sie erobern wollte, wie ein Keulenschlag. Sie
    gehörte zu den Leuten, die alles wissen und darauf
    bestehen, dieses Wissen mit anderen zu teilen, hatte ein
    unglaubliches Gedächtnis, las gern über alle möglichen
    Themen und konnte das dann fast wörtlich zitieren.
    Katherine wiederum war herzlicher, impulsiver,
    lachte laut und brüllte viel, je nach Anlaß. Sie war von
    Kopf bis Fuß der Prototyp der großen, gutaussehenden
    Texanerin.
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    Gael machte sich sofort auf meiner schwarzen Leder-
    und-Chrom-Chaiselongue breit, ihrem Stammplatz bei
    mir. Sorgsam arrangierte sie ihre Zigaretten auf dem
    Beistelltischchen, zog sich den verchromten Ascher
    heran, stellte ihren Drink genau an die günstigste Stelle,
    zündete sich eine Zigarette an und betrachtete mich mit
    zusammengekniffenen Augen durch die Rauchwolke
    hindurch.
    Katherine setzte sich aufs Sofa, was ihr Gelegenheit
    bot, mir einen kräftigen Klaps zu versetzen, wann
    immer ich etwas Belustigendes sagte. Sie fragte mich
    ungefähr zum tausendsten Mal, wann ich mir endlich
    eine Freundin suchte, und ich erwiderte zum
    tausendsten Mal, sobald ich ihre Doppelgängerin fände.
    Sie lächelte und gab mir

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