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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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würde ihr bald ein neues Auto kaufen. Ich war viel
    zu angeekelt, um mich länger mit ihr zu unterhalten,
    aber einige der Mädchen haben mit ihr geschwatzt. Ich
    werde dir eine holen.« Sie ging zur Tür und rief laut
    nach jemandem namens Brandy.
    Das Mädchen in Schnute und Negligé kam
    hereingestürmt. »Was gibt‹s, Susie?«
    »Zuerst will ich, daß du aufhörst, hier nackt
    herumzulaufen. Wie oft muß ich dir noch sagen, daß ich
    es nicht dulde, daß ihr Mädchen eure Zimmer verlaßt,
    ohne euch angezogen zu haben. Das hier ist ein
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    erstklassiges Haus, capito? So. Weißt du, wo Colette
    hingezogen ist?«
    Brandy biß sich auf die Lippe und runzelte die Stirn.
    Ich hoffte, daß ihr kein Blutgefäß im Hirn platzte, sie
    sah so angestrengt aus.
    »War es nicht das Plaza? Ja, ich bin ziemlich sicher,
    daß sie da wohnt – drüben, am Montrose Boulevard.«
    »In Ordnung. Das war‹s. Nun schwirr ab, zieh dich
    an und vergiß nicht, was ich gesagt habe.«
    Brandy lächelte müde, und es war klar, daß sie kein
    Wort behalten hatte. Sie wackelte mit den Fingern, was
    wohl ein verführerisches Winken sein sollte, und zog
    mit wippendem Hinterteil ab.
    Susie seufzte tief auf. Sie sah müde aus. »Ich hasse es,
    sie anzuschreien, aber manchmal scheinen sie nichts
    anderes zu verstehen. Ich glaube, ich brauche Ferien. Ich
    muß mindestens vier Wochen raus aus diesem Loch,
    vielleicht nach Florida. In dieser Stadt kriege ich um
    diese Jahreszeit immer den Blues.«
    »Jaaa. Ich weiß, was du meinst. Susie, ich glaube, ich
    muß weiter. Ich will dich nicht von deiner Arbeit
    abhalten. Oh, übrigens, kennst du ein kleines,
    rotäugiges Frettchen namens Cotton Peeples?«
    »Sicher, den kleinen Versager kennt doch die ganze
    Stadt. Warum?«
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    »Ich muß ihn sprechen. Du hast nicht zufällig eine
    Idee, wo er sich rumtreiben könnte?«
    »Nein, aber wenn ich etwas höre, geb‹ ich dir
    Bescheid. Was ist denn überhaupt los, Hollis?«
    »Ich habe keinen Schimmer. Aber ich arbeite daran,
    es herauszufinden.«
    Sie sah verwundert aus, ermahnte mich zur Vorsicht
    und umarmte mich zum Abschied. Wir gingen
    zusammen den Gang hinunter und fanden Gael an der
    Bar, wo sie dem Barkeeper das einzig wahre Rezept für
    Plantagenpunsch beibrachte. Susie und sie besprachen
    die Veränderungen für das Pokerzimmer, feilschten
    über Farben und Preise, und dann brachen wir auf.
    Während ich den Motor anwarf und losfuhr, teilte ich
    Gael kurz die Ergebnisse meiner Nachforschungen mit.
    Wir schlugen den Weg zum Montrose Boulevard ein.
    Als wir die Main Street kreuzten, fragte ich Gael, ob wir
    anhalten und etwas essen sollten.
    Sie sah mich aus dem Augenwinkel an. »Klar.
    Solange es kein Hot-dog ist.«
    Ich bog an der Main Street links ab, um in den Süden
    der Stadt zu kommen. Wir kamen am Warwick Hotel
    vorbei, und ich spürte ein deutliches Herzflattern, als
    ich daran dachte, daß ich gestern mit Lily dort gesessen
    hatte. Diese Vorstellung lenkte mich so ab, daß ich
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    beinahe eine ganze Familie ausgelöscht hätte, die auf
    dem Weg zum Zoo die Straße überquerte.
    Gael brüllte mich an, ich solle mich gefälligst aufs
    Fahren konzentrieren.
    Ye Olde College Inn war ein einstöckiges weißes
    Stuckgebäude
    mit
    dunkelgrünen
    geschlossenen
    Fensterläden. Ein Schild rechts neben dem Eingang tat
    kund, daß Duncan Hines diese Lokalität allen Reisenden
    empfahl. Ich brauchte keinen Duncan Hines, um zu
    wissen, daß das Essen ausgezeichnet war. Das Café war
    am Rand des Rice Institute Campus gelegen, und
    Familien, die ihre Töchter oder Söhne besuchten, gingen
    hier oft mit ihnen essen. Außerdem war es auch bei den
    Ärzten und Rechtsanwälten beliebt, die in
    Southhampton und am West University Place lebten.
    Ich hegte den leisen Verdacht, daß über den gebratenen
    Hühnerbrustfilets des Ye Olde College Inn mehr
    Verbrecher verurteilt wurden als im Gerichtsgebäude.
    Nach dem Mittagsessen bestand Gael darauf, ans
    Steuer zu gehen. Sie sagte, sie wolle nicht unsachlich
    werden, aber sie lege Wert darauf, mit heilen Knochen
    nach Hause zu kommen. Ich war zu satt für verbale
    Duelle, also archivierte ich die Beleidigung
    stillschweigend für künftige Gelegenheiten. Ich ließ
    mich in den Beifahrerinnensitz sinken, um die Fahrt zu
    genießen. Gael sprang mit der Karre um, als würde sie
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    damit Tango tanzen. Ihr fehlte nur noch die Rose
    zwischen den Zähnen. Als wir am Hermannspark
    vorbeiflitzten, bemerkte ich,

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