Heißer Winter in Texas
Epos des Südens zu sprechen!«
Gael schaute besorgt drein und sah sich in der Halle
um. »Hey, hört schon auf.«
John und ich lachten.
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»Merkst du nicht, daß wir dich hochnehmen?« fragte
John. »Hollis und ich müssen uns immer ein bißchen
keilen, um warm zu werden.«
»Ich habe von diesem Roman gehört«, sagte Gael.
»Er ist vor kurzem erschienen, nicht?«
»Ja.« John lächelte engelhaft. »Ich schlafe damit und
mit der Bibel auf dem Nachtisch. Ich ziehe ernstlich in
Erwägung, mich in Scarlett umtaufen zu lassen.«
»Das fehlt noch«, ich rümpfte die Nase. »Und als
nächstes kommst du im Reifrock zur Arbeit.«
»Buh!« sagte er gekränkt und warf den Kopf zurück.
»Habt ihr wirklich hier zu tun, oder seid ihr nur da, um
mir das Leben schwer zu machen?«
»Ich warte auf den Flug aus Los Angeles. Weißt du,
ob er pünktlich ist?«
»Die Maschine ist gerade gelandet – wenn du den
Flug um 10 Uhr 45 meinst.«
Die Rückseite des Gebäudes war aus Glas. Gael und
ich schlenderten hinüber und sahen hinaus.
Ein Mann hatte ein Treppchen an die Ausstiegsluke
des Flugzeugs gerollt, und die Tür sprang auf, um die
Passagiere von Bord zu lassen. Eine Stewardeß kletterte
die nassen Stufen hinunter, ein Windstoß wehte ihr fast
den Rock über den Kopf, und wir kicherten. Die
Reisenden eilten über die Holzplanken, die das
Flughafenpersonal als Notbehelf über den schlammigen
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Boden gelegt hatte, ins Trockene. Männer zogen ihre
Hüte tief ins Gesicht, um sich vor dem Regen zu
schützen, Frauen hatten Regenschirme aufgespannt
oder Zeitungen über ihre Köpfe gebreitet. Nur ein Mann
ging ruhigen Schrittes über die Bretter, Wind und
Wetter ignorierend, als sei er zu bedeutend, als daß es
auf ihn regnen könne. Ich sah zu, wie er die Piste
überquerte, überlegen und abgeklärt. Seine Kleidung
schien weniger naß zu werden als die aller anderen;
nichts, was die Menschen oder der Himmel ihm antun
könnten, schien ihn zu berühren. Er stand einfach über
den Dingen.
»Teufel nochmal! Sieh dir den an«, flüsterte ich und
zeigte ihn Gael. Aber sie hatte ihn schon gesehen.
»Wer ist das? Kennst du ihn?«
»Andrew Delacroix.«
Sie wandte sich rasch wieder zum Fenster und starrte
genauer hin. »Mächtig von sich überzeugt, was? Hast
du nicht gesagt, er sei noch zwei Wochen in New
York?«
»Das sollte er auch. Ich frage mich, was zum Teufel
er hier tut. Und vor allem, was hat er in einem Flugzeug
zu suchen, das aus Los Angeles kommt?«
Ich entdeckte Tony, machte Gael auf ihn aufmerksam
und beauftragte sie, ihn und sein Gepäck
einzusammeln, während ich nochmal mit John sprach.
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Er war in sein Buch vertieft, als ich hinkam. »Was
gibt‹s jetzt wieder, Hollis?« seufzte er über die
Unterbrechung.
»Siehst du den Mann da? Der gerade die Halle
betritt?«
»Mr. Delacroix?«
»Du kennst ihn?«
»Klar. Ich sehe ihn mindestens zweimal im Monat
hier draußen.«
»Hast du eine Ahnung, warum er aus Los Angeles
kommt, obwohl es heißt, er sei in New York? Ich meine,
kann er irgendwie auf dem Weg von New York in
dieses Flugzeug gestiegen sein?«
»Er kommt nicht aus New York. Er war in
Südamerika. Ich frage mich, warum er so früh zurück
ist. Er bleibt gewöhnlich ein paar Wochen«, meinte John
verwundert. »Er kann ja kaum die Zeit gehabt haben,
anzukommen und einmal Luft zu holen. Vielleicht hat
er es sich unterwegs anders überlegt und mußte über
Mexico City und Los Angeles zurückfliegen.«
»Fliegt er immer nach Südamerika?«
»Nein. Er nimmt manchmal eine Maschine nach
Washington. Aber meistens will er nach Südamerika.«
»Washington D.C.?«
John nickte.
»Bist du sicher? Es ist sehr wichtig.«
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»Ganz sicher.« Seine Augenbrauen hoben sich mit
seiner Stimme.
»Und wohin genau in Südamerika?«
»Das weiß ich nicht mehr. Um was geht es hier
eigentlich, Hollis?«
»Wenn ich das wüßte. Kannst du nicht in deinen
Unterlagen nachprüfen, wo er hinfliegt?«
»Das darf ich nicht. Sie können mich feuern, wenn ich
Informationen über Fluggäste weitergebe.«
Inzwischen war Gael hinter uns aufgetaucht und
hörte zu. Tony stand ein paar Meter weiter weg.
»Hollis hat eine Affäre mit seiner Frau, und er weiß
es und will sich nicht scheiden lassen. Dies könnte
genau das sein, was sie vor Gericht braucht«, raunte
Gael John vertraulich zu. Ich starrte sie an und fragte
mich, ob sie von allen guten Geistern verlassen
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