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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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Prostituierten zu ermitteln.«
    »Woher weißt du das?« Seine Stimme wurde tief und
    drohend.
    »Ich bin hier. Im Plaza.«
    »Was hast du da zu suchen?«
    »Sie rief mich vor etwa einer Stunde an. Sie wollte
    Geld, um die Stadt zu verlassen. Als ich hier eintraf,
    hing eine Menschentraube vor ihrer Tür. Sie war bereits
    tot.«
    »Ach, ja. Die wievielte ist das jetzt? Joe, Cotton
    Peeples und jetzt dieses Flittchen. Wer bist du? Die
    Todesfee persönlich? Ich kann das nicht länger
    ignorieren, Hollis. Du bleibst, wo du bist, bis ich
    komme.«
    »Sei kein verdammter Idiot, Frank. Du hast doch
    sonst mehr Verstand gehabt. Die meisten Polypen
    bringen es nicht fertig, mit einem Zwölfkalibergewehr
    den eigenen Arsch zu treffen, selbst wenn jemand
    anders für sie zielt. Stell du dich nicht auch noch blöd.«
    »Bleib im Plaza, Hollis.«
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    »Nein, Frank. Du kannst mir nichts vorschreiben.
    Wenn du mich festnehmen willst, besorg dir einen
    Haftbefehl und tu‹s. Ich bin später am Abend wieder zu
    Hause. Inzwischen läßt du dem Mörder Zeit,
    Beweismaterial zu vernichten, das du gebrauchen
    könntest, um ihn festzunageln. Zum Teufel, vielleicht
    kommt er sogar ungeschoren davon, wenn du so dumm
    bist.«
    »Du erzähl mir gottverfluchtnochmal nichts von
    dumm! Ich hab dich satt bis obenhin. Du bist ja so
    verflixt schlau. Wer ist denn der Täter? Soweit ich sehe,
    kannst du es ebensogut sein wie jeder andere.«
    »Oh, Frank, schieb‹s dir in den Hintern. Mir ist fast
    danach, nie wieder einen Fall für dich aufzuklären.
    Dann kannst du sehen, wie viele kleine alte Damen ihr
    für Gewaltverbrechen anklagt, während ihr die echten
    Täter laufen laßt. Da oben ist übrigens gerade eine, die
    du dir schnappen kannst. Aber paß auf, wenn du sie
    festnimmst – sie sieht mir aus, als könnte sie dir einen
    heißen Kampf mit ihren Stricknadeln liefern, und –«
    »Halt‹s Maul!« brüllte er. Der Mann bekam noch
    einen Herzinfarkt, wenn er nicht lernte, mindestens so
    viel einzustecken, wie er austeilte. »Du weißt, wer der
    Täter ist?«
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    »Klar weiß ich das. Du nicht?« Ich konnte das
    Sticheln nicht lassen. Und es beruhigte mich. Je mehr er
    sich aufregte, desto gelassener wurde ich.
    »Wenn du irgendwas weißt, spuck‹s aus.«
    »Sag ›bitte‹.«
    »Du wirst ›bitte‹ wimmern, wenn ich dich so tief ins
    Loch stecke, daß sie dir das Sonnenlicht in Büchsen
    bringen müssen.«
    »Ich schätze, das ist das einer Freundlichkeit
    ähnlichste, was du fertigbringst, Frank. Darryl Wade
    war es. Als ob du das nicht wüßtest.«
    »Darryl Wade!«
    »Ja, Frank. Darryl Wade.«
    »Warum sollte er so etwas tun?«
    »Ach, komm schon. Du weißt verdammt genau, daß
    er was mit ihr hatte. Sie war Joes Freundin und hat ihn
    mit Darryl betrogen. Soweit ich weiß, hat er auch Joe
    umgelegt, wahrscheinlich um ihn aus dem Weg zu
    räumen. Vielleicht hatte er es auch satt, sie mit Joe zu
    teilen.«
    »Du erwartest doch nicht etwa, daß ich diesen Mist
    glaube?« ächzte er.
    »Oh doch. Und wenn du dich beeilst, erwischst du
    ihn vielleicht noch in den Klamotten, in denen er sie
    umgebracht hat. Es muß Blut, Make-up, Parfüm oder
    sowas dran sein. Aber wenn du darauf bestehst, deine
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    Zeit mit mir zu verschwenden, kann er das Zeug noch
    verbrennen oder in den Kanal werfen. Außerdem weißt
    du verdammt genau, daß ich mit diesen Morden nichts
    zu tun habe, Frank. Also adios, mein Lieber.«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und schlenderte
    beiläufig nach draußen zu meinem Wagen. Drei weitere
    Polizeiwagen waren inzwischen eingetroffen, und die
    Beamten sperrten die Front des Hotels ab.
    Wichtigtuerin Anice kletterte auf meinen Schoß und
    kläffte die Schergen an, als ich ausparkte. Ich versuchte,
    milde zu lächeln und unschuldig auszusehen, was mir
    nie ganz leicht fällt. Mein Herz hämmerte, und ich
    bekam fast keine Luft. Ich sandte ein Stoßgebet aus, daß
    Frank nicht schon per Funk angewiesen hatte, mich
    festzuhalten.
    Als ich anfuhr, stieß einer der Polizisten einen Ruf
    aus und rannte auf mich zu. Oh, Mist! Da war er schon
    an der Tür. Ich kurbelte das Fenster herunter und
    lächelte höflich. »Ja, bitte?«
    »Was für ein Hund ist das? Sie ist absolut
    hinreißend.« Er streckte die Hand herein, um ihren Kopf
    zu tätscheln.
    Lieber Gott, bitte mach, daß sie ihn nicht beißt. »Sie
    ist ein Schnauzer. Die meisten haben spitze Ohren, aber
    ich habe ihre nicht stutzen lassen, weil das so

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