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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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ja nicht das Format der Spalte.«
    »Das weiß man nicht«, warf Esk ein. »Die Spalte besitzt Ausläufer, die ein gutes Stück nach Norden und Süden führen. Möglicherweise ist das einer davon.«
    »Besonders hilfreich bist du auch nicht gerade«, meinte sie.
    »Vielleicht können wir ihm auf die andere Seite helfen«, meinte Esk. »Wir haben unsere Stöcke; wenn wir daraus eine provisorische Brücke…«
    »Nein, die sind nicht lang genug. Ich habe die gegenüberliegende Seite nur mit voll ausgestrecktem Arm erreichen können.«
    »Und wenn wir sie zusammenbinden…«
    »Dann würden sie sich in der Mitte nach unten biegen, und die Enden könnten abreißen.«
    »Wenn aber jeder von uns auf einer Seite festhielte…«
    Sie überlegte. »Vielleicht. Aber dann müssten wir wirklich sehr festhalten.«
    »Ihr habt euch meiner Führung anvertraut«, warf Volney ein, »dann will ich mich auch eurem Halt anvertrauen.«
    Mit dem Stück Schlingpflanze, das Chex glücklicherweise mitgenommen hatte, banden sie die Enden der beiden Stöcke so fest zusammen, wie es nur ging. Dann machte sie einen Satz im Dunkeln und landete auf der gegenüberliegenden Seite des Abgrunds. Schließlich schob Esk den verlängerten Pfahl hinüber, und sie bekam ihn zu fassen.
    Jetzt nahm Volney seine Kletterkralle – anscheinend besaß er verschiedene Sätze für verschiedene Zwecke – und packte damit den Stock. Vorsichtig kroch er über den Abgrund hinaus, während Esk sich fest an das Ende seines Stocks klammerte.
    Die Stange hing durch, denn das Gewicht des Wühlmäuserichs war beachtlich. Dann fing das Ende an, dem Abgrund entgegenzugleiten, als die Stöcke sich in der Mitte zu einem V verformten.
    Nun bereute Esk seinen Einfall; er fürchtete, dass irgend etwas reißen oder zerbrechen und Volney in die dunkle Tiefe fallen könnte. Glücklicherweise spürte er, wie seine Ogerkraft aktiviert wurde; er würde Volney nicht abstürzen lassen.
    Dann veränderte sich der Druck. Esks Stock verschob sich ins Waagerechte. Nun ruhte das Gewicht des Wühlmäuserichs ausschließlich auf Chex' Stock.
    »Ich werde müde!« ertönte Volneys Stimme. »Ich kann nicht mehr klettern!«
    »Esk, laß dein Ende los!« rief Chex.
    »Aber…«
    »Ich werde ihn hochhieven! Laß los!«
    Esk hoffte, dass er das Richtige tat, und ließ los. Sofort glitt sein Stock über die Kante und schepperte hinunter.
    Doch mit ihrer Zentaurenkraft holte Chex ihren Stock ein und mit ihm den Mäuserich. Scharren und Scheppern. Wie lief es?
    Dann ertönte Volneys Stimme wieder. »Ich bin da!« Der Wühlmäuserich hatte es geschafft!
    »Da bin ich froh«, keuchte Chex. Es hörte sich so an, als sei sie auch müde geworden; verglichen mit ihren pferdischen Beinen waren ihre Menschenarme ziemlich schwach.
    Der Rest war nur noch ein Kinderspiel. Chex überzeugte sich davon, dass es Volney gut ging, dann sprang sie zurück über den Abgrund. Esk stieg auf ihren Rücken, und mit einem weiten Satz waren sie auf der anderen Seite.
    Nun schritten sie weiter durch den Berg und gelangten schließlich an der Südseite wieder ins Freie, ins helle Tageslicht. Eskil wusste, dass er nicht minder erleichtert war als seine Gefährten.
    Vor ihnen stand das Schloss. Es besaß einen Graben und eine massive Außenmauer. Die Zugbrücke war heruntergelassen, und darauf stand ein großer, leerer Käfig.
    Am Schlossgraben blieben sie stehen. »Der Zugang zum Schloss des Guten Magiers wird immer durch Hindernisse versperrt«, erzählte Chex. »Denn der Magier möchte nicht von Fragenden belästigt werden, denen es nicht ernst ist. Aber ich verstehe nicht, was für ein Hindernis ein leerer Käfig sein soll.«
    »Ich habe gehört, dass diese Herausforderungen immer an die Besucher angepasst sind«, erwiderte Esk. »Sagt irgendeinem von uns ein leerer Käfig etwas?«
    Sie wechselten Blicke. Keiner von ihnen hatte eine Idee.
    »Ich schätze, dann können wir einfach weitergehen«, meinte Chex. »Aber ich traue der Sache nicht. Es soll eigentlich nie leicht sein, hineinzugelangen, und wenn es doch so scheint, dann muss das ein falscher Eindruck sein. Ich würde die Situation viel lieber erst begreifen, bevor ich mich festlege.«
    Dem konnte Esk nur zustimmen. »Aber wie sollen wir sie begreifen, wenn wir nicht weitergehen?«
    »Oh, in gewissem Umfang müsste es uns eigentlich gelingen, sie zu durchdenken«, erwiderte sie. »Der Intellekt ist dem blinden Handeln stets überlegen.«
    »So sehen die Oger das aber

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