Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Chex.
    »Aber die Humanoiden tragen größtenteils Kleider«, warf Esk ein.
    »Ich schätze, wir sollten die Welt, die wir besuchen, nicht unbedingt in Verlegenheit bringen«, meinte Bria zögernd.
    »Hier in der Nähe ist ein Breitbahnstoffbaum«, teilte Latia ihr mit. »Mit dessen Hilfe kann ich dir schnell etwas Kleidung beschaffen.« Dann musterte sie Mark. »Und wenn ich für dich ein Fischgrätenmuster finde, ist das sicherlich auch ganz nett.« Zusammen mit den beiden Kürbisbewohnern schritt Latia davon, um den Stoff zu besorgen.
    »Breitbahnstoff und Fischgrätenmuster«, murmelte Chex. »Was die nur für passend hält!«
    »Die Fluchungeheuer achten sehr auf Anstand und Sitte«, meinte Esk. »Ich nehme an, sie hat dich und Volney aufgesucht, und dann hat Volney mich wahrscheinlich mit seiner Witterung aufgespürt?«
    »Ganz genau. Wir wussten zwar nicht, dass du in Gesellschaft zurückkehren würdest, aber es spielt eigentlich ja auch keine Rolle. Ich nehme an, du hast keine Lösung für das Problem des Tötmichflusses gefunden?«
    »Leider nein. Aber ich kann immer noch die Oger um Hilfe bitten.«
    »Wir müssen etwas essen und Erfahrungen austauschen«, meinte sie, »dann können wir entscheiden, was wir morgen tun sollen.«
    »Ja. Ich möchte auch gern erfahren, wie es euch beiden ergangen ist.« Und er war wirklich froh, wieder in vertrauter Gesellschaft zu sein. Doch noch immer flirtete sein Geist mit der Erfahrung, die er mit Bria gemacht hatte. Er war zwar aus dem Kürbis zurückgekehrt, und sein Körper war unversehrt geblieben, doch sein Geist hatte sich noch nicht beruhigt. Er wünschte sich, dass er mit jemandem darüber hätte sprechen können.
    »Sie scheint ein recht nettes Mädchen zu sein und ist auch sehr wohlgeformt«, bemerkte Chex, als würde sie seine Gedanken lesen. »Aber sie ist nicht von deiner Welt, Esk.«.– ??

10
CHEIRON
    Chex trabte nach Süden, Mark saß auf ihrem Rücken. Sie wollte in das Gebiet ihres Vaters, und das Skelett hätte aus eigener Kraft nie mit ihr Schritt halten können.
    Tatsächlich sah Mark inzwischen gar nicht mehr wie ein Skelett aus. Latia hatte einen wirkungsvollen Anzug aus Fischgrätenstoff geschneidert und ihn mit einem Paar kräftiger Sandalen und dicken Handschuhen ausgerüstet, die weit über die Handgelenke reichten. Bis auf seinen Totenschädel sah er wie ein lebendiger Mensch aus. Zum Glück wog er nicht sehr viel, trotz seiner Kleidung, da er ja nur aus Knochen bestand.
    Nachdem sie in der Nacht zuvor einander von ihren Erlebnissen berichtet hatten, waren sie zu der Entscheidung gelangt, dass das Fluchungeheuer und das Messingmädchen Esk begleiten sollten, während das Skelett Chex zugewiesen wurde. Die Wühlmaus reiste wieder allein, da es für die anderen zu schwierig gewesen wäre, unter der Erde mit ihr Schritt zu halten. Vielleicht würde es ihnen diesmal gelingen, eine etwas konkretere Hilfszusage zu bekommen. Wie schon einmal, wollten sie sich auch dieses Mal nach sieben Tagen wieder treffen und schauen, wie weit sie gekommen waren.
    Denn sie wollten den Küssmichfluss um jeden Preis von seinem Unglück befreien.
    Es war möglich, dass Mark nicht lange bei ihr bleiben würde, denn sie hatten sich darauf geeinigt, alle anderen, denen sie begegnen sollten, in den Kürbis spähen zu lassen, um Mark hineinzugeleiten, sofern das Spukhaus oder der Garten gefunden werden konnten. In der Zwischenzeit war sie froh, sich mit ihm unterhalten zu können, denn wie alle Zentauren war sie auf alles neugierig, was außergewöhnlich war.
    »Wie kommt es, dass deine Knochen ohne Fleisch und Sehnen zusammenhalten?« fragte sie.
    »Das ist das Wesen der Skelettmagie«, erklärte er. »Der Zehenknochen ist mit dem Fußknochen verbunden, der Fußknochen mit dem Knöchelknochen, der Knöchelknochen mit dem Beinknochen…«
    »Ich verstehe schon«, unterbrach sie ihn schiefmäulig. »Ich vermute, das ist die gleiche Magie, die dich auch lebendig macht?«
    »Natürlich. So wie die Magie des Lebens dein Fleisch lebendig macht. Wird es dir eigentlich gar nicht heiß, so eingehüllt von derart enormen Fleischmassen?«
    »Wir haben uns akklimatisiert«, sagte sie mit heimlichem Lächeln. »Und wieso kannst du ohne Lungen, Kehle und Mund reden?«
    »Das ist einfach nur Teil der Magie. Manche Bewegungen des Kiefers bringen bestimmte Geräusche hervor, und wir lernen schon in jungem Alter, sie zu beherrschen, bis wir es recht gut können. Der gesamte Prozess dauert

Weitere Kostenlose Bücher