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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas gefunden, was uns helfen kann! Einen Pfadfinderzauber!«
    »Einen Pfadfinder?« fragte Esk und nahm den Gegenstand in die Hand, den sie ihm reichte. Er sah aus wie ein Stück gebogener Draht.
    »Das ist ein Zauber, der für dich einen Pfad findet«, erklärte Ivy. »Wo immer du hinwillst.«
    »Das ist ja leicht. Ich möchte nämlich die Oger aufsuchen und fragen, ob sie bereit sind, den Wühlmäusen zu helfen. Aber in einer Woche schaffe ich es nicht bis dorthin und wieder zurück, es sei denn, du kannst mir noch ein paar von den Geschwindigkeitspillen geben.«
    »Nein, mehr möchte ich nicht entwenden, sonst fällt es auf. Aber das hier ist genauso gut. Frag ihn doch einfach nach dem Pfad, der zu den Ogern führt!«
    »Du hast mich nicht verstanden. Die Oger finde ich schon; ich brauche einfach nur mehr Zeit, als ich zur Verfügung habe.«
    »Dann frag ihn nach dem Pfad, der dich in der Zeit dorthin führt, die du zur Verfügung hast«, schlug Ivy fröhlich vor.
    »So etwas kann der Zauber?«
    »Aber klaro. Es gibt nur ein kleines Problem. Er funktioniert nämlich für jede Person nur einmal.«
    »Na ja, ich kann ja denselben Pfad wieder zurückgehen. Das dürfte nicht schwer sein.«
    Das Mädchen legte die Stirn in Falten. »Ich bin mir nicht sicher, dass es so funktioniert. Ich glaube nicht, dass du ohne den Zauber den Pfad wiederfinden wirst.«
    »So einen Pfad kenne ich auch«, bemerkte Bria. »Nur dass man keinen Weg findet, der von ihm fort führt.«
    »Ach, das muss ja Spaß machen!« meinte Ivy.
    »Ich schätze, ich könnte den Zauber wohl benutzen, um hinzukommen«, warf Esk ein. »Aber dann schaffe ich es hoffentlich rechtzeitig auf dem normalen Weg zurück. Das könnte klappen.«
    »Natürlich kannst du zurück, Dummkopf«, versetzte Ivy. »Du brauchst doch bloß einen Freund, der den Zauber für den Rückweg benutzt.«
    »Ach, das stimmt ja!« rief Esk. »Jetzt bin ich ganz verlegen! Darauf hätte ich selbst kommen müssen.«
    »Oh, oh«, murmelte Latia.
    »Du hast ihn in Verlegenheit gebracht«, sagte Bria zu Ivy. »Jetzt musst du dich bei ihm entschuldigen.«
    Ivy wirkte überrascht. »Toll – und wie mache ich das?«
    »So«, sagte Bria. Sie legte die Arme um Esk. »Ich entschuldige mich«, sagte sie. Dann küsste sie ihn.
    »Extraordinär«, murmelte Latia bewundernd. »Lässt keine Gelegenheit aus!«
    »Sieht aus, als würde es Spaß machen«, bemerkte Ivy.
    An diesem Punkt hallte aus dem Schlossgraben ein Klatschen herüber, gefolgt von einem Jaulen. »Oh – das Grabenungeheuerlein ärgert wieder jemanden. Muss weg!« Ivy huschte davon.
    Esk untersuchte den Zauber. »Ich schätze, dann brauche ich wohl Begleitung«, meinte er.
    »Keine Sorge, wir kommen beide mit«, antwortete Latia.
    »Aber ich gehe doch ins Ogerland!« protestierte er. »Das kann gefährlich werden.«
    »Deshalb kommen wir ja auch mit«, erwiderte Bria. »Männer geraten dort immer in Schwierigkeiten, wenn man sie allein lässt.«
    Ihre Logik überzeugte Esk zwar nicht völlig, andererseits war er noch ziemlich durcheinander von den letzten ein bis zwei Küssen, deshalb beugte er sich ihrem Entschluss. Er wusste, dass Bria ihn mit diesen Küssen hauptsächlich ärgern wollte, weil sie aus einer anderen Welt stammte, wohin sie irgendwann zurückkehren würde, dennoch verfehlten die Küsse nicht ihre Wirkung. Wenn er doch nur ein wirkliches Mädchen wie sie kennenlernen könnte!
    »Dann sollte ich wohl mal herausfinden, wie man diesen Zauber anwendet«, sagte er und musterte dabei den Pfadfinder.
    »Das ist kein Problem«, warf Latia ein. »Wir Fluchungeheuer haben die Dinger gelegentlich verwendet. Du musst ihn einfach hochhalten, dich darauf konzentrieren und den Namen des Orts nennen, an den der Pfad dich führen soll.«
    »Ach so.« Esk hielt den Draht hoch und öffnete den Mund.
    »Aber du musst auch angeben, dass du den kürzesten Pfad haben willst«, fügte Latia hinzu. »Sonst bekommst du vielleicht den Panoramapfad; der wäre dann länger als derjenige, den du ohne Hilfe des Pfadfinders finden würdest.«
    »Danke für dieses kleine Detail«, bemerkte Bria.
    Latia musterte sie. »Willst du frech werden, Mädchen? Das würde mich in Verlegenheit bringen.«
    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte Bria hastig. »Ich wollte dich doch nur loben!«
    »Das dachte ich mir.«
    Wenn es um Tricks ging, erkannte Esk, war die alte Frau keine Anfängerin. Darin schienen überhaupt Frauen aller Altersklassen besser zu sein als

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