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Henry haut ab: Roman (German Edition)

Henry haut ab: Roman (German Edition)

Titel: Henry haut ab: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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aus Indien. Sogar die Porträtgemälde – Vorfahren der Familie, wie er annahm – im reich getäfelten Treppenhaus zeigten sämtlich Menschen in den Uniformen der indischen Armee während der Blütezeit des Empires.
    »Und dies ist ihr Zimmer«, verkündete Mrs. Bale und öffnete eine Tür oben an der Treppe. »Das Badezimmer ist hinter der Tür dort drüben. Wenn Sie irgendetwas brauchen, lassen Sie es mich wissen. Auf dem Schreibtisch ist eine Glocke.«
    Doch Wilt hörte sie kaum. Er glotzte mit offenem Mund ein riesiges Bett an, das aussah, als sei es für sechs übergewichtige Erwachsene gedacht.
    »Alle Betten im Haus sind so groß«, erklärte Mrs. Bale, die offensichtlich seine Gedanken gelesen hatte. »Sehr schwierig für das Zimmermädchen, das sie jeden Morgen machen muss. Man muss darum herumgehen, um das Laken auf der anderen Seite einzustecken. Ich persönlich finde sie aber ziemlich komfortabel.«
    Sie ging zur Tür.
    »Wenn Sie Hunger haben, die Küche ist unten, den Flur entlang und dann an der Hintertür rechts. Dort esse ich und trinke meinen Tee.«
    Wilt dachte bei sich, dass sie ihren körperlichen Ausmaßen nach zu urteilen aber eine ganze Menge essen müsse, verzichtete jedoch auf jeden Kommentar und bedankte sich, als sie die Türe schloss.
    Sich selbst überlassen fragte er sich, in was für einen Haushalt er da geraten war und – zum x-ten Mal – worauf er sich da eingelassen hatte. Nachdem er ausgepackt hatte, trat er hinaus auf den Flur, ging die Treppe hinunter und wanderte von Zimmer zu Zimmer, um das Haus zu erkunden. Alles im Innern von Sandystones Hall war so ungewöhnlich, wie es das Äußere versprochen hatte. Als er durch ein Fenster über die Zugbrücke hinwegsah, konnte er etwas sehen, das wie ein See aussah; auf der anderen Seite des Sees lag eine Kapelle. Zu seiner Rechten erblickte er einen von einer Mauer umgebenen Küchengarten, neben dem ein Cottage stand. Dort sollte er wahrscheinlich mit Eva und den Vierlingen wohnen. Schließlich ging er hinaus und wanderte am Graben entlang um den hinteren Teil des Hauses herum, wo er zu seiner Überraschung ein breites, festes Eisentor vorfand, das in eine Wand eingelassen war. Dahinter lag ein gepflasterter Platz und eine Garage, die groß genug für mehrere Autos war.
    »Das ist der Familieneingang. Sie müssen drei Mal auf den Klingelknopf neben dem Tor drücken, damit es sich öffnet«, rief eine Frauenstimme. Wilt schaute auf und erblickte Mrs. Bale, die oben an einer Treppe an der Rückseite des Hauses stand.
    »Kommen Sie herein und trinken Sie eine Tasse Tee«, lud sie ihn ein. Er stieg die Stufen hinauf und folgte ihr in einen Raum, der anscheinend die Küche war, dem Herd und den Regalen mit Küchenutensilien nach zu schließen. Allein die Größe des Raums war verblüffend; im Vergleich zu dem Haus war er riesig.
    »Setzen Sie sich«, wies ihn Mrs. Bale an. »Die Ecken sind die besten Plätze, um sich hier drin zu unterhalten, sonst muss man sich anschreien. Ich bezweifele, dass Sie jemals an einem seltsameren Ort waren – ich meine dieses ganze Haus.«
    Wilt stimmte ihr zu.
    »Ich glaube, Sie sollten gewarnt sein; Sir George ist auch ein seltsamer alter Teufel«, fuhr sie fort, als sie Wilt seinen Tee reichte. »Früher hieß er mal Smith, oder irgendwas ähnlich Gewöhnliches. Nach dem, was mein verstorbener Mann mir erzählt hat, war er überhaupt gar kein echter Gadsley, ganz zu schweigen von einem Sir. Anscheinend ist die Linie ausgestorben, als der alte Sir Gadsley, der echte Sir Gadsley also, schlimm Mumps bekommen hat, und das war’s dann. Seine Schwester hat einen Mr. Smith geheiratet, und deren ältester Sohn hat Sandystones und die Ländereien geerbt. Es heißt, er hätte überhaupt kein Recht auf den Titel, auch wenn ich dazu lieber nichts sagen möchte. Wenn ich ehrlich bin, gibt es in der Tat sogar Leute, die sagen, der alte Sir Aubrey – der letzte echte Gadsley – hätte gar keinen Mumps gehabt.« Sie machte eine Pause, um Atem zu holen. »Na ja, ich habe für Klatsch nicht viel übrig, aber ich habe sagen hören, dass er ein bisschen … na ja, Sie wissen schon … komisch war.«
    »Komisch?«, fragte Wilt, der nicht die geringste Ahnung hatte, wovon die Frau schwafelte.
    »Ja. Komisch. Sie wissen schon, vom anderen Ufer. Auf jeden Fall, ich hab für Klatsch ja nichts übrig, aber die Krönung von dem Ganzen ist, dass Lady Clarissa gar keine Lady ist, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich fand

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