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Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Titel: Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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einer Grippe, oder woran immer der Mann plötzlich litt, war er überfragt. Er war Soldat und kein Krankenpfleger.
    Sollte man bei Erkältungen nicht schwitzen? Also war es wohl besser, wenn sein Gast zugedeckt war. Das setzte Bomer umgehend in die Tat um und stand dann genauso ratlos neben dem Bett wie zuvor. Ein Stöhnen ließ ihn im nächsten Moment das Gesicht verziehen, dann kam das Zittern zurück und Bomer wandte sich ab. Er musste etwas tun, um zu helfen, und er kannte nur einen, den er jetzt anrufen konnte. Der Ahnung hatte. Hoffentlich.
    „Ein Anruf um die Uhrzeit? Hast du ihn getötet?“
    „Nein.“ Bomer seufzte leise und setzte sich neben den Mann, der offenbar sein Herz gestohlen hatte, aufs Bett. „Du hast eine Tochter und ich … Er ist krank. Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
    „Was hat er?“, fragte Adrian und Bomer hörte es am anderen Ende rascheln. Vermutlich stand er auf.
    „Fieber. Und nicht zu knapp. Er schwitzt, zittert und hat gehustet“, zählte Bomer auf und strich seinem Gast eine feuchte Strähne braunen Haares aus der Stirn.
    „Was hast du an Medikamenten da?“
    „Gegen Fieber? Gar nichts ... Ich könnte ihm ein Bein amputieren, aber solchen Kleinkram ...“
    „Das ist kein Kleinkram, Evan! Daran kann selbst ein erwachsener Mensch im schlimmsten Fall sterben!“, fuhr Adrian ihn an und Bomer erstarrte.
    „Was?“
    „Im schlimmsten Fall, der nicht eintreten wird. Okay, lass mich mal überlegen ...“ Adrian murmelte etwas, das Bomer nicht verstand. „Gut, da haben wir es ja … strikte Bettruhe. Mach' ihm Wadenwickel. Sieh zu, dass er viel trinkt. Wasser oder Tee. Saft geht auch. Du kannst ihn mit warmem Wasser waschen, am ganzen Körper, und danach dick einpacken. Leg' ihm einen feuchten Lappen auf die Stirn, falls er Kopfschmerzen bekommt.“
    Adrian blätterte in einem Buch, den Geräuschen nach zu urteilen, die an Bomers Ohr drangen. „Was machst du da eigentlich?“
    „Das, wonach es sich anhört“, antwortete Adrian mit einem Lächeln in der Stimme. „Wer von uns hat hier die Tochter und damit eine gefühlte Million Elternratgeber im Bücherregal?“
    Bomer konnte nicht anders. Er lachte leise und zuckte im nächsten Moment zusammen, als er bemerkte, dass seine Hand mittlerweile an der Wange seines Gastes lag, der sich mit dem Gesicht ihm zugewandt hatte und ihn aus fiebrigen Augen ansah. Bevor Bomer fragen konnte, wie es ihm ging, fielen die Lider wieder zu und der Atem des Mannes wurde tiefer.
    „Bomer? Ein, zwei Tage, höchstens. Wenn das Fieber sinkt, gut. Wenn nicht, schaff' ihn ins Krankenhaus.“
    „Ist das ein Befehl?“
    „Muss es einer sein?“
    Bomer seufzte. „Nein. Wie mache ich Wadenwickel?“
    „Geh' ins Badezimmer, ich erkläre es dir“, antwortete Adrian und Bomer tat es. Er hörte zu, machte die Wickel nach den Anweisungen des Anwalts und war erleichtert, als sie endlich da waren, wo sie hingehörten.
    „Ist das normal, dass er sich dagegen wehrt?“
    „Ja, ist es. Du musst die Wickel neu machen, sobald sie trocken sind. Ansonsten lass ihn einfach schlafen und schwitzen. Sein Körper müsste es allein hinkriegen, aber behalt' ihn trotzdem im Auge. Und vergiss nicht, dass er trinken muss.“
    Bomer nickte, fest entschlossen, sich so gut er konnte, um den Mann in seinem Bett zu kümmern. „Er hat mir einen Namen gesagt … der Typ, den ich angeblich getötet habe und wegen dem er hier ist. Celvin Morgan.“
    „Ich finde heraus, wer das ist. Kümmere dich um ihn und ruf' mich an, wenn du Hilfe brauchst.“
    „Habe ich das nicht immer?“
    Adrian gluckste. „Nein. Nicht immer, Sturkopf.“
    „Adrian?“
    „Hm?“
    „Du hattest recht.“ Bomer musste nicht erklären, was er meinte, Adrian würde es wissen. Das tat dieser Anwalt ständig, ob es ihm gefiel oder nicht.
    „Ich weiß.“
    Adrian legte auf und Bomer sah seufzend auf den Kerl in seinem Bett hinunter, der aussah, als würde er genau dorthin gehören. Doch dieser Wunschtraum dürfte wohl auf ewig das bleiben, was er war, ein Traum. Aber selbst wenn es nur eine Fantasie war, konnte ihm die niemand wegnehmen. Zumindest nicht in den nächsten Stunden und Tagen.
     
    Es war später Morgen, als das nächste Lebenszeichen unter den ganzen Decken zu hören war, die Bomer in der Nacht herangeschafft hatte. Ein kaum hörbares Stöhnen verriet ihm, dass sein Gast anwesend war. Nicht wirklich wach, aber zumindest so weit bei klarem Verstand, dass er ihn aus grauen Augen fixieren

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