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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Zeit nicht sicher. Ich wusste nur, dass ich ihn nie wieder gesehen hatte, nachdem wir dieses Krankenhauszimmer verließen.
    Es war ziemlich schwer für Mom und Dad - vor allem aber für Mom. Sie wurde richtig beschützerisch, was mich anging. Nach Clays Tod bestand sie ein paar Wochen lang darauf, dass ich jede Nacht zuhause verbrachte. Es war okay, dass David bei uns schlief, aber ich durfte weder bei ihm noch bei Rick und Kevin übernachten. Einmal sagte sie sogar, dass ihr der Gedanke nicht gefiel, dass ich Auto fuhr. Was sollte ich machen? Laufen?
    »Dad, was ist mit Mom los?«, fragte ich ihn.
    »Es ist für sie momentan ziemlich schwer. Es ist für uns alle schwer, aber sie kommt nicht damit klar, dass dein Bruder nicht mehr da ist. Wenn du dich noch ein bisschen gedulden kannst, wird es besser. Das verspreche ich dir.«
    »Ja, Dad, das werde ich, aber -«
    »Ich weiß, mein Sohn«, unterbrach er mich. »Wir sind wirklich stolz auf David und dich. Ich weiß, dass sie denkt, dass sie sterben würde, wenn sie dich auch noch verlieren würde. Gib ihr noch eine Woche, okay?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie hat ihren Psychologen schon vier Mal gesehen und ich bilde mir ein, dass es schon ein bisschen besser ist. Wenn es in einer Woche nicht besser wird, dann mische ich mich ein, okay? Ich weiß, dass du ein junger Mann bist und deine Freiheit brauchst. Du hast uns nie enttäuscht und ich weiß, dass du es auch jetzt nicht tun wirst.«
    »Okay, Dad.«

    Ein paar Tage später outete sich Jerry bei uns allen. Wir waren alle zusammen und hatten uns bei Rick und Kevin ein Footballspiel angesehen. Außer Rick und Kevin, Jus und Jay, David und mir waren auch noch Jerry, Adrian, Sam, Fred und Chad da. Jeff kam seit Clays Tod jedes Wochenende zu Rick und Kevin nach Hause, also war auch er da. Doc musste leider sonntags arbeiten, also fehlte er leider. Nach dem Spiel gingen wir zu mir nach Hause, um zu schwimmen und zu grillen. Dort machte Jerry dann seine Ankündigung.
    »Jerry, das muss dich große Überwindung gekostet haben«, sagte Rick mit einem teuflischen Grinsen. »Wie du weißt, sind wir eine ziemlich homophobe Gruppe.«
    Alle lachten.
    »Sollen wir dir einen Kerl besorgen?«, fragte ich.
    »Alex!«, rief Kevin.
    »Ich wünschte, jemand würde mir einen Kerl besorgen«, sagte Chad.
    »Daran arbeiten wir bereits, Kumpel«, sagte ich.
    »Es ist eine faire Frage, Kevin«, sagte Jerry zu ihm. »Habt ihr nicht eine Regel, dass alle Fragen erlaubt sind?«
    »Ja, aber -«
    »Die Antwort ist, dass ich dein Angebot wirklich zu schätzen weiß, Alex. Aber ich versuche wirklich, mich an mein Gelübde zu halten.«
    »Heißt das, dass du noch nie Sex hattest?«, fragte Justin.
    »Nein, ich hatte Sex, Jus. Aber ich habe Gott versprochen, dass ich keinen Sex haben würde, solange ich Priester bin. Ich möchte mich daran halten, wenn ich kann. Natürlich habe ich das Gelübde schon ein paar Mal gebrochen und ich könnte nicht schwören, dass es nicht wieder passiert. Aber ihr alle wart für mich bisher eine große Unterstützung und ich habe das Gefühl, dass ich es schaffen kann.«
    »Wie können wir dich unterstützen?«, wollte Justin wissen. »Wir alle haben Sex.
    »Nicht alle«, korrigierte Kevin.
    Ich sah Jeff an, der seinen Kopf gesenkt hielt. Es war offensichtlich, dass er über dieses Thema nicht reden wollte. Dann sah ich Adrian an, der Terry seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen hatte. Als nächstes sah ich Chad an, der ziemlich aufgeregt wirkte, weil ich gesagt hatte, dass wir einen Freund für ihn suchen würden.

    Am Montag darauf bekamen wir unsere Noten und meine waren ein bisschen schlechter. David bekam wie immer ausschließlich A‘s, aber ich hatte ein paar B‘s und auch ein paar C‘s. Beim Mittagessen tauschten wir uns über unsere Noten aus und auch Chad und Jay hatten ausschließlich A‘s.
    »Ich bin der Dumme hier«, sagte ich. »Ich glaube, ihr wollt nun nicht mehr mit mir rumhängen.«
    »Großer Gott, Alex!«, sagte Jason. »Du bist der Mittelpunkt von uns allen.«
    Er war von der High School in der Stadt auf unsere Schule gewechselt und ich hatte den Eindruck, dass wir seine einzigen Freunde dort waren.
    »Er hat recht«, stimmte Chad zu. »Du bist der große Bruder von uns allen. Selbst von Jason und Justin, auch wenn die älter sind als du. Du bist derjenige, der uns alle zusammen hält.«
    »Ich glaube, ich werde Clays Tod als Ausrede für die Noten benutzen, wenn meine Eltern Stress machen. Ich werde es

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