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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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den falschen Schläger nimmt, einem Anfänger beibringen will. Mal ganz zu schweigen davon, dass man selbst an seinem Abschlag eine Menge … na, sagen wir mal diskutieren könnte. «
    War natürlich reiner Bluff. Er kannte diesen Typen überhaupt nicht. Was allerdings gegen ihn sprach; die Namen der meisten richtig guten Golfer waren James nämlich geläufig.
    Und es zeigte Wirkung: Terry-Mäuschen mit dem kecken Pferdeschwanz war deutlich verunsichert.
    »Ist nicht wahr, oder?«, fragte sie und runzelte die Stirn.
    Zeit, den Sack zuzumachen. Er breitete die Arme aus und sagte: »Alles, was recht ist, aber ich kann unmöglich zulassen, dass Kenny dich verdirbt. Ich mach dir in aller Freundschaft ein Angebot: Wir treffen uns auf dem Golfplatz, und ich bring dir die Grundlagen bei. Danach kannst du dir das immer noch überlegen; dann hast du ja einen Vergleich.«
    Sie hatte die Augen ungläubig aufgerissen. »Das würdest du tun?«
    »Ich muss es tun«, erwiderte er mit allem Ernst, den er aufbringen konnte. »Golf ist ein viel zu großartiger Sport, als dass ich dich irgendeinem Möchtegern-Lehrer überlassen darf.« Vor allem war es natürlich die ideale Gelegenheit, sich nahezukommen. Wie nahe, das würde sie früh genug herausfinden.
    »Also, da sag ich nicht nein …« Sie lächelte. Ahnungslos, wie sie war.
    »Okay. Wann hast du Zeit? Morgen?« Das Eisen schmieden, solange es heiß war. Eine beherzigenswerte Devise. So eine Chance würde nicht wiederkommen.
    »Ja, wenn du Zeit hast …«
    Er schenkte ihr ein mildes Lächeln. »Wenn du wissen willst, wie ein freier Mann aussieht, schau mich an. Wann ich Zeit habe, bestimme ich selber. Pass auf: Du fährst morgen früh so gegen neun Uhr zum Silverway Golf Course, gehst in den Empfang und fragst nach Charles Hauser. Das ist ein Freund von mir; dem werd ich Bescheid sagen, dass er dich mit allem Nötigen ausstattet. Und dann ziehen wir los und treiben es. Den Ball, meine ich.«
    »Muss ich was Bestimmtes anziehen?«
    Irgendwas, was du leicht wieder ausziehen kannst, Terry-Mäuschen , dachte James und sagte: »Nichts Besonderes. Kurzer Rock oder Shorts, ein T-Shirt, Sportschuhe und vielleicht eine Schirmmütze. Wegen der Sonne.«
    »Okay.« Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Dann morgen um neun.«
    »Morgen um neun.«
    Er sah ihr nach, wie sie davonschlenderte, konnte sich gar nicht sattsehen am Wippen ihres Pferdeschwanzes. Als sie außer Sicht war, zückte er sein Telefon und rief Charles an, um alles klarzumachen.
    Und dann, Mist, fiel ihm der Termin Donnerstagmorgen ein. Die Besprechung im Altair wegen der Verlobungsfeier! Ganz großer Mist.
    Den musste er eben absagen. So dringend war das alles noch nicht. Wobei er seine Mutter in Gedanken schon zetern hören konnte. Besser, er rief erst Charlotte an. Er spielte mit dem Telefon, während er sich eine glaubhaft klingende Ausrede überlegte.
    Das mit der Bibliothek würde er sich heute auf jeden Fall schenken.
    Charlotte zu erreichen war schwieriger, als Hiroshi erwartet hatte.
    Am Montag nach dem Gespräch mit Professor Bowers fuhr er wieder nach Hause, legte sich erst einmal ins Bett und pennte bis in die Abendstunden. Danach versuchte er es das erste Mal. Teilnehmer nicht erreichbar , erklärte ihm eine Computerstimme und bot ihm an, eine Nachricht zu hinterlassen. Das tat er nicht, sondern versuchte es noch dreimal, mit demselben Ergebnis.
    Am Dienstagnachmittag sprach er ihr schließlich auf die Voicebox; nichts Aufregendes, nur, dass er sie gerne wieder treffen wolle und dass sie ihn anrufen solle.
    Am Mittwochnachmittag, nach dem letzten Seminar des Tages, zeigte sein Anrufbeantworter endlich eine wartende Mitteilung an. Er hörte sie voller Vorfreude ab, aber es war nicht Charlotte, sondern ein Mann mit auffallend tiefer, ruhiger Stimme, der sich als Jens Rasmussen vorstellte. Er erklärte, er sei Investor und habe vor wenigen Tagen die Firma Sollo Electronics aufgekauft, mit der er, Hiroshi Kato, in geschäftlicher Beziehungstehe. In dieser Angelegenheit wolle er gerne mit ihm sprechen.
    Sollo Electronics aufgekauft? Das war Hiroshi entgangen. Wobei er sich für das Hin und Her in der Welt der Konzerne noch nie sonderlich interessiert hatte; es war also kein Wunder.
    Aber wer zum Teufel war Jens Rasmussen?
    Zu Hause setzte sich Hiroshi erst mal an den Rechner und recherchierte. Tatsächlich, es gab einen Jens Rasmussen in einer Übersicht amerikanischer Milliardäre. Er hatte Forstwissenschaft und

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