Herr Klee und Herr Feld | Roman
ihr.
Zamira, sagte er und legte ihr die Hände in die Taille, ich finde Sie wunderbar.
Hören Sie auf!, fauchte sie.
Sie wollte sich lösen, aber er blieb hartnäckig.
Vom ersten Augenblick war ich verliebt, flüsterte er.
Wieder versuchte sich Zamira frei zu machen und nahm seine Hand weg. Sie wurde ungnädiger.
Harold! Lassen Sie mich!
Just one kiss, please!
Er kam näher und näher. Zamira versuchte, ihn wegzuschieben.
Hören Sie auf, bitte …
Er drückte seinen Mund auf den ihren und zwang sie zu einem Kuss, als Alfred in die Küche trat!
Zamira! Harold!
Er lief auf die beiden zu.
Was macht ihr da?
Harold löste sich.
Was glaubst du …, Dad!
Alfred war außer sich.
Also, das ist doch …
Zamira rief, während sie aus der Küche rannte:
Ich kann nix dafür, wirklich, Herr Klee, er wollte mich zwingen!
Harold sah ihn an.
Come on, don’t make it a drama! Let’s share this Arab slut!
Alfred war außer sich. Du Stück Dreck!, schrie er. Du kommst hierher und bettelst um Geld, weil du dein Leben verkackt hast, genauso wie deine schwachsinnige Mutter! Und dann fällst du über dieses Mädchen her, wie eine Bestie! Verschwinde aus meinen Augen!
Harold sah ihm wutentbrannt an:
Ich will dir mal was sagen, du Supervater! Ich kann nichts dafür, dass ich bin auf der Welt! Mein ganzes Leben hast du nicht gekümmert um mich! Mein Schicksal war egal dir.
Wer hat denn deine Scheiß-Schule gezahlt, hn?! Wer hat dir über Jahre deine Ausbildung finanziert?!
Big deal! Du wolltest deine Ruhe nur. The big movie star. Frau und Kind war nicht in dein Programm! Empathy and Verantwortung sind unbekannt dir. Ich könnte sterben vor dein Augen, du würdest umdrehen dich und fortgehen!
Moritz, mit dem Handtuch über dem Kopf, stand in der Küchentür und fragte:
Was ist denn hier los?
Harold wandte sich sofort an ihn:
Und du? Verreck mit dein ganzen Geld und dein Scheiß-Marmelade! Einmal hast du eingeladen mich nach Oakland! Super! Es war die Hölle in dein Haus mit dein fürchterliche Frau und ihre Kultur! Und deine fuckin’ Freunde. Wow, wir sind so special! Wo ist denn dein Moral? Steht nur in dein fuckin’ books!
Bist du jetzt fertig?, fragte Alfred.
Fine, I’ll piss off!, sagte Harold und wandte sich ab.
Harold kam aus der Einfahrt und zog seinen Rollkoffer hinter sich her. Alfred stand hinter dem Vorhang und schaute nach draußen. War er zu ruppig gewesen? Aber was hatte er mit ihm zu tun?
Er hatte sich gerade wieder an seinen Schreibtisch gesetzt, als er die aufgeregte Stimme seines Bruders im Flur hörte. Er stand auf und ging aus dem Zimmer.
Moritz stand vor Zamira, die offensichtlich im Begriff war, das Haus zu verlassen. Sie hatte ihren Rucksack über der Schulter, eine gepackte Tasche stand neben der Tür.
Ich hole den Rest später ab, sagte sie.
Zamira! Lassen Sie den Unsinn, hörte Alfred seinen Bruder sagen, Sie können doch nichts dafür.
Nein, ich bringe nur Unglück. Zuerst mein Mann, jetzt Harold.
Sie bringen Unglück in dieses Haus, wenn Sie gehen, meinte Moritz, und Alfred, der hinzugekommen war, sagte:
Warum sollten Sie gehen, wenn Harold sich danebenbenimmt?
Weil ich …, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Weil Sie so schön sind, dass alle Männer sich sofort auf Sie stürzen wollen, sagte Alfred.
Sie machen sich lustig.
Soll er ernst nehmen, was hier gerade passiert?, fragte Moritz.
Alfred nahm ihr den Rucksack von der Schulter.
Aber irgendetwas müssen Sie getan haben! Schöne Augen gemacht oder so …
Zamira protestierte, während sie ihre Jacke auszog.
Nix! Er hat mich überfallen.
Das kann ich sogar verstehen, sagte Moritz.
Hn? Alfred war verwundert.
Freddy, was bist du plötzlich so prüde. Er wollte ein bisschen knutschen.
Auf die Idee kann man doch leicht kommen, oder?
Herr Feld! Zamira war das Gespräch offenbar unangenehm.
Moritz nahm sie väterlich in den Arm:
Sie sind attraktiv, um nicht zu sagen hübsch, außerordentlich hübsch, und ein Mann ist eben ein Mann. Ich könnte bei Ihnen sogar politische und ideologische Grenzen überspringen.
Alfred wurde eifersüchtig:
Das hast du schön gesagt. Vergessen wir den Vorfall. Harold ist weg. Das Leben geht weiter.
Genau, sagte Moritz. Ich werde mich ein wenig hinlegen.
Und dann zu Alfred:
Und du solltest auch ins Bett. Mit deinem Herz. Nach der Aufregung.
Alfred lächelte frech.
Kümmere du dich nicht um mein Herz. Das ist bei Zamira in den besten Händen!
Zamira musste
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