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Herr Klee und Herr Feld | Roman

Herr Klee und Herr Feld | Roman

Titel: Herr Klee und Herr Feld | Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Bergmann
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grinsen.
    Du und Zamira? Das wäre ein Selbstmordattentat!
    Moritz drehte sich zu Alfred um.
    Wenn hier etwas hinter meinem Rücken passiert, dann kannst du deinen Sohn in London besuchen.
     
    Obwohl ein Fernsehgerät in ihrer Wohnung stand, war es zur Gewohnheit geworden, dass Zamira sich die Nachrichten gemeinsam mit den Kleefelds ansah. Sehr oft ergaben sie Anlass zu interessanten, manchmal auch durchaus kontroversen Diskussionen. Zuerst der arabische Frühling, der ein Winter geworden war. Seit vielen Monaten nun der Bürgerkrieg in Syrien. Es bedrückte die junge Palästinenserin zu erleben, wie ein Land wie Syrien in den Abgrund schlitterte. Sie hatte kein Verständnis dafür, dass die Welt nur zuschaute. Sie schwieg nachdenklich, als Moritz ihr vorrechnete, dass in Syrien in den letzten Monaten mehr Menschen gestorben seien als im gesamten israelisch-palästinensischen Konflikt.
    Ja, sagte sie zu den Kleefelds, ihr war klar, dass es in erster Linie an Russland und China lag, dass keine Hilfe möglich war, und doch war sie der Meinung, dass die Menschenrechte auch ohne Rücksicht auf die Vetomächte durchgesetzt werden müssten. Israel habe sich doch auch nie an Resolutionen gehalten.
    Wenn Sie die berühmte Resolution 242 meinen, bemerkte Moritz, dann beinhaltet sie zwar die Pflicht, sich aus den 1967 besetzten Gebieten zurückzuziehen, Vorbedingung ist aber die Anerkennung Israels durch seine Nachbarn. Das wird gern unterschlagen.
    Zamira war nach wie vor davon überzeugt, dass das Palästina-Problem die Ursache aller arabischen Konflikte war.
    Was Moslems Moslems antun, sagte Alfred, ist täglich in vielen Teilen der Welt zu besichtigen. Und in Ländern, die weit weg von Palästina sind. Mali, Somalia, Nigeria, Indonesien. Der Islam ist eine aggressive Religion. Seit Mohammed ist der Islam auf Eroberung und auf Islamisierung der Erde aus. Hat der Prophet nicht gesagt, man solle den Islam mit dem Schwert verbreiten?
    Und die Kreuzzüge?, fragte Zamira. Waren die Christen keine Eroberer?
    Alfred sagte:
    Das ist nur die zweite Halbzeit dieses Spiels, meine Liebe! Nämlich der Teil, der euch gefällt. Jetzt erzähle ich Ihnen mal von der ersten Halbzeit: Vor dem Jahr 600 , also vor Mohammed, war Palästina viele Jahrhunderte lang ein christliches und jüdisches Land, nachdem Rom untergegangen war. Dann erst kamen die Mohammedaner. Sie kamen nicht als Touristen und in friedlicher Absicht, sondern sie haben das Land, das nicht ihres war, erobert und die Menschen islamisiert. Mit dem Krummsäbel, den man sinnigerweise auch in der saudischen Flagge findet. Erst nachdem die heiligen christlichen Stätten in muslimischer Hand waren, entwickelte sich in Europa die Idee der Kreuzzüge. Die Folgen sind bekannt und nicht nett. Aber die Christen wollten sich das zurückholen, was ihnen gehörte. So wie übrigens die Palästinenser heute. Aber es gehört zur arabischen Tradition, die eigenen Untaten zu unterschlagen oder wegzulügen.
    Zamira schwieg. Moritz sah sie an und hatte Mitleid.
    Zamira, sagte er dann, niemand will Ihnen Ihre Religion miesmachen. Mit Sicherheit hat der Islam schöne, weise und friedfertige Elemente. Aber sein Alleinstellungsanspruch verhindert eine gedeihliche Zusammenarbeit und eine Koexistenz mit anderen Kulturen. Der Islam negiert schlicht alles, was vor Mohammed war. Deshalb sind die Buddhas von Bamiyan zerstört worden und ich bin sicher, es werden auch eines Tages die Pyramiden und die Sphinx zerstört. Das ist in Malaysia zu sehen, wo praktisch die gesamte vorislamische, jahrtausendealte Hochkultur vom Erdboden und aus den Köpfen verschwunden ist.
    Ich frage mich, sagte Alfred, was war eigentlich vor Mohammed, der ja erst eintausendvierhundert Jahre alt ist. Wo hat denn Allah vorher gesteckt? Wer hat denn da seinen Job gemacht, hn?
    Bevor Zamira etwas sagen konnte, erklärte Moritz.
    Auch dafür haben die Muslime eine Lösung. Die Menschen waren alle Muslime, nur wussten sie es nicht.
    Eine Pause entstand.
    Lasst uns aufhören damit, es regt einen nur auf, riet Alfred. Er zappte von Programm zu Programm.
    Seht euch das an! Überall nur Talkshows! Gelaber, die Sucht nach Konsens. Und überall dieselben Gäste. Und jedes zweite Wort ist »sozusagen«. Oder »von daher«, wird auch gern genommen. Euch fällt das nicht auf, aber wenn man lang nicht mehr hier war, merkt man, dass die Deutschen blöder geworden sind. Ich gehe ins Internet, Nacht.
    Genau, sagte Moritz, da sind die

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