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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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traurig darüber, dass ich nie für meine Kleine da war, wenn sie mich gebraucht hat. Irgendwie habe ich sie im Stich gelassen. Meine Karriere hat viele Opfer von mir erfordert, und sie hat mich meine Ehe gekostet. Kein Wunder, dass Fran ihren Vater vergöttert. Er war sowohl Vater als auch Mutter für sie.«
    »Aber jetzt haben Sie sich mit den beiden ausgesöhnt, oder?« Rebecca tätschelte ihr sanft die Hand.
    »O ja, Schätzchen. Rupert hat längst wieder geheiratet und ist glücklich. Francesca ruft mich oft an. Ich wünschte, sie würde mich hier besuchen. Ich möchte Sie so gern mit ihr bekannt machen. Stewart mag Fran sehr. Er mag beherrschte, sanftmütige Frauen. Ich war immer ein sehr leidenschaftlicher Mensch.«
    »Und deswegen sind Sie wahrscheinlich eine so hervorragende Schauspielerin«, tröstete Rebecca sie. »Sie brauchen nicht mitzukommen, Fee. Ich gehe allein ins Haus.«
    »Na gut, Schätzchen.« Fee stand auf. »Sie können die Kette in Stewarts Schreibtisch legen. Schließen Sie die Schublade ab, und nehmen Sie den Schlüssel mit. Und sagen Sie Stewart, dass Sie sich damit nicht mehr wohl gefühlt haben, nachdem Sie von Ihrer Geschichte erfahren hatten.«
    »Nicht mehr wohl gefühlt« ist gar kein Ausdruck, dachte Rebecca. Als sie aufblickte, sah sie Michael mit dem Mineralwasser zurückkommen.

4. KAPITEL
    Als Rebecca die Eingangshalle betrat, blickte sie auf die Uhr an der mit Rosenholz getäfelten Wand. Es war zwanzig Minuten nach Mitternacht. Der Ball war immer noch in vollem Gange. Derartige Feste waren typisch fürs Outback, allerdings waren vermutlich nicht viele so feudal. Stewart hatte alles strategisch geplant und sogar die Blumen selbst ausgesucht. Und das alles nur für sie.
    Daran wollte sie nicht denken.
    Einige Gäste würden bestimmt bis zum Morgen durch-feiern. Sie hätte sich auch amüsiert, wenn Stewart ihr die Kette nicht aufgenötigt und damit alles verdorben hätte.
    Warum hatte er es getan? Um seinen Gästen zu zeigen, dass er ein Auge auf eine attraktive junge Frau geworfen hatte, die er als potenzielle Ehefrau ansah?
    Es war wirklich schade, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie zu fragen! Er ging davon aus, dass er jede Frau haben konnte.
    Wie anmaßend!
    Im Haus war es ganz still, doch überall brannte Licht.
    Rebecca betrat Stewarts Arbeitszimmer, das mit einem massiven Schreibtisch und mehreren Schränken, in denen Hunderte von Büchern und zahlreiche Pokale standen, eingerichtet war. An den Wänden hingen Gemälde von Pferden und ein großes Porträt von Stewarts verstorbenem Vater und Brods Großvater, Sir Andrew Kinross, direkt über dem Kamin.
    Rebecca blieb einen Moment stehen, um es zu betrachten. Sir Andrew war ein sehr imposanter Mann gewesen, groß, attraktiv und vornehm. Es war das typische Kinross-Gesicht. Doch die grünen Augen wirkten so freundlich.
    Freundlich und klug. Der Ausdruck in Stewarts Augen hingegen verriet Machtbewusstsein und den Wunsch, alle zu beherrschen.
    In Broderick Kinross’ strahlend blauen Augen schwel-te ein Feuer. Ihr wurde bewusst, dass er Gefühle in ihr weckte, die leicht außer Kontrolle geraten konnten. Sie wollte sich nicht mit ihm einlassen, denn Broderick Kinross war zynisch, voreingenommen und gefährlich attraktiv, und sie fürchtete Männer wie ihn.
    Rebecca ging um den großen Schreibtisch herum und lehnte sich kurz dagegen, während sie die Kette abnahm.
    Sie hätte sich Stewart widersetzen und sie nicht anlegen sollen. In gewisser Weise fühlte sie sich überwältigt, weil sie von einem Tag auf den anderen mit einer ganz fremden Welt konfrontiert worden war. Noch nie hatte sie so viel Reichtum erlebt, obwohl sie bereits zahlreiche prominen-te, reiche Persönlichkeiten interviewt hatte. Seufzend öffnete sie die oberste rechte Schublade und legte die Kette vorsichtig hinein, dabei funkelten der Opal und die Brillanten im Licht.
    In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie naiv sie war.
    Im Wohnzimmer hing an der hinteren Wand das Porträt einer dunkelhaarigen Frau in einem tief ausgeschnittenen smaragdgrünen Ballkleid, das sie oft bewundert hatte. Es handelte sich um Cecilia Kinross, die erste Braut auf Kimbara, und war in den ersten Jahren ihrer Ehe mit Ewan Kinross entstanden. Nach dem großen Opalfund in Neusüdwales hatte er das riesige Anwesen gekauft. Die Kette, die Cecilia auf dem Bild trug, hatte sie, Rebecca, nicht weiter beachtet. Auf den ersten Blick hätte man annehmen können, dass es sich bei dem

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