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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sorgen – du hast doch wohl nicht geglaubt, daß ich mit drei Vögeln allein fertiggeworden wäre?«
»Warum nicht?« fragte Romilly. »Mir hat das nichts ausgemacht.“ Doch Mauras offene Freundlichkeit hatte sie entwaffnet. »Was ist das Serrais-Laran, von dem sie sprach?«
»Ich weiß sehr wenig darüber; es kommt nicht einmal in den Türmen häufig vor. In der Zeit des Zuchtprogramms unter den Großen Häusern der Hastur-Sippe waren die Leute von Serrais dafür bekannt, daß sie ein Laran herangezüchtet hatten, mit dem sie mit solchen kommunizieren konnten, die nicht menschlich sind… mit den Waldläufern vielleicht oder den Katzenwesen oder… anderen jenseits von ihnen, aus anderen Dimensionen durch ihre Sternensteine herbeigerufen. Wer dazu fähig ist, für den sollte die Kommunikation mit Kundschaftervögeln kein Problem darstellen. Sie erzählte mir einmal, dieses Laran sei der MacAran-Gabe ähnlich, stamme vielleicht von ihr ab.«
»Hast du sie im Turm gut gekannt?« erkundigte sich Romilly mit einer Spur von Eifersucht. Ruyven schüttelte den Kopf.
»Ich bin ein Cristofero. Und sie hat Jungfräulichkeit gelobt. Nur eine solche Frau bringt es fertig, ohne jede Ziererei mitten unter Soldaten zu leben.«
Er hätte wohl mehr erzählt, aber Lady Maura trat in einem einfachen Kleid, die Ärmel hochgekrempelt, aus ihrem Zelt. Ohne einen Augenblick zu zögern oder Ekel zu verraten, ergriff sie den Korb mit dem stinkenden Vogelfutter, nahm eine Handvoll heraus und hielt sie Prudentia hin. Dabei sprach sie leise auf den Vogel ein.
»So, Hübsche, da ist dein Frühstück. Da wir gerade davon reden, habt Ihr schon Frühstück gehabt, Romilly? Nein, wie ein guter Vogelpfleger habt Ihr zuerst für eure Vögel gesorgt, nicht wahr? Wir brauchen sie nicht fliegen zu lassen, sie werden morgen mehr als genug Bewegung bekommen. Ruyven, wenn du eine Ordonnanz in die Messe schicken willst, könnte man uns das Frühstück herbringen – schließlich sollen wir gleich aufbrechen.« Während sie sprach, fütterte sie dem Vogel Aasstückchen und lächelte dabei, als seien es duftende Blumen. Prudentia zirpte vor Vergnügen.
    Nun, zimperlich ist sie nicht. Es macht ihr nichts aus, schmutzige Hände zu bekommen.
Ruyven fing den Gedanken auf und sagte leise: »Das habe ich dir doch gesagt! In Tramontana fliegt sie einen Verrin-Falken, den sie selbst abgetragen hat. Zum Entsetzen von Lady Liriel Hastur, muß ich hinzufügen, die dort im Rang die höchste ist, und Lord Doran, ihrem Bewahrer. Beide lieben die Beize, überlassen das Abtragen aber dem berufsmäßigen Falkner.«
»Dann ist sie also keine Dame mit weichen Händen, die von vorn und hinten bedient werden will«, erkannte Romilly widerstrebend an. Sie kümmerte sich nun um Temperentia, und als die Arbeit beendet war, brachte eine Ordonnanz Essen und Dünnbier aus der Messe. Sie setzten sich auf den Boden und frühstückten. Lady Maura schlug ohne weiteres ihren Rock unter und aß mit den Fingern wie Ruyven und Romilly. Dann erschien Ranald Ridenow mit einem halben Dutzend Männern. Ruyven, Romilly und Lady Maura setzten die Kundschaftervögel auf ihre Sattelblocks. Die kleine Gruppe ritt durch das eben erwachende Lager und folgte der Straße, die im Osten durch das Wüstenland zu den Ebenen von Valeron führte. Der Ridenow-Lord schlug ein ziemliches Tempo an, aber Romilly, Ruyven und die Soldaten hatten keine Schwierigkeiten, Schritt zu halten. Lady Maura ritt im Damensattel. Sie beklagte sich jedoch nicht und schaffte es, nicht zurückzubleiben. Allerdings sagte sie zu Romilly, als man die Pferde einmal verschnaufen ließ: »Ich wünschte, ich könnte Hosen tragen wie Ihr, Schwertfrau. Aber meine Freunde und mein eigener Bewahrer ringen so schon die Hände über mich, und ich möchte ihnen nicht noch mehr Anlaß zu Gerede geben.«
»Ruyven erzählte mir, Ihr hättet einen Verrin-Falken abgetragen«, bemerkte Romilly.
»Ja, das habe ich – wie wütend waren sie alle!« lachte Maura. »Doch jetzt, wo ich Euch kennengelernt habe, Schwertfrau, weiß ich, daß ich weder die erste Frau bin, die es getan hat, noch die letzte sein werde. Mir ist es lieber, wenn sich ein Falke gleich an mich gewöhnt statt an einen fremden Falkner und seine Treue dann auf mich übertragen müßte. Manchmal hatte ich das Gefühl, tatsächlich mit dem Vogel zu fliegen. Das ist vielleicht nur Einbildung gewesen…«
»Vielleicht auch nicht«, unterbrach Romilly, »denn ich habe dasselbe erlebt.« Mit

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