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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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entspannen. Währenddessen ersetzte ein helles, warmes Licht die Dunkelheit ihres Gefängnisses und hüllte sie in ein ätherisches Leuchten, das sich wie eine liebevolle Umarmung anfühlte.
    Etwas Dunkles wirbelte durch das strahlende Leuchten – eine Wolke aus Energie, die aus sich selbst heraus strahlte und sich in eine menschliche Gestalt verwandelte. Das Erscheinungsbild stimmte exakt mit der Gestalt überein, an die sich Giselle aus früheren Begegnungen erinnerte.
    Als die Transformation vollendet war, lächelte Azaroth sie mit seiner humanoiden Maske an.
    Ah, Giselle. Wie ich sehe, benötigst du erneut meine Hilfe.
    Tränen verschleierten Giselles Blick. Der schwache Hoffnungsfunke wuchs zu einer mächtigen Flamme heran.
    Das tue ich. Meine Feinde haben mich verschleppt. Sie haben mich verstümmelt. Und ich fürchte, dass das, was sie mir angetan haben, erst der Anfang war. Sie werden nicht ruhen, bis all jenen, die sich gegen den Meister erhoben haben, dasselbe widerfahren ist.
    Azaroths Gesichtsausdruck veränderte sich kaum merklich. Seine Augen strahlten noch immer wunderbar hell, aber seine Miene verzog sich zur Andeutung eines Stirnrunzelns. Du sprichst von der Frau, die dem Meister gedient hat, und von ihren neuen Anhängern.
    Giselle nahm ihren gesamten Mut zusammen. Das war der Punkt, an dem die Dinge kompliziert werden konnten. Ja. Sie hat mir die Hände abgehackt, um meine magischen Kräfte auszuschalten, und mich in diesem dunklen Gefängnis eingesperrt. Ich tue alles, was du von mir verlangst, wenn du mir nur zur Seite stehst.
    Azaroths Miene veränderte sich erneut und zeigte eine fließende Anmut, die die Gottheit wie eine Figur aus einem Zeichentrickfilm aussehen ließ. Er lächelte wieder, aber hinter dem Lächeln lag ein Anflug von etwas überaus Düsterem.
    Was du von mir verlangst, bedarf eines Opfers.
    Giselle nickte. Natürlich. Alles.
    Azaroth schwieg einen Moment lang und verzog seine nicht ganz echt wirkenden Augenbrauen, während er sich offensichtlich stark konzentrierte. Dann blickte er sie ernst an. Ich kann dich wiederherstellen, Giselle. Deinen Körper regenerieren, damit du deinen Feinden in einem Kampf mit ausgeglichenen Bedingungen gegenübertreten kannst. Aber um das zu rechtfertigen, muss ich von dir verlangen, dass du etwas tust, was deine Seele sehr tief verletzt.
    Giselle ahnte bereits, was nun kam. Sie hielt den Atem an und nickte angespannt.
    Es gibt einen Mann, der dir viel bedeutet.
    Oh Eddie …, dachte Giselle.
    Azaroth hielt einen Moment lang inne und lauschte ihren Gedanken. Ja, genau den meine ich. Ich werde dir eine vorübergehende Wiederherstellung und den Transport zu seinem momentanen Aufenthaltsort gewähren. Du wirst gerade lange genug dort sein, um ihn zu töten.
    Auch wenn allein der Gedanke daran, den einzigen Menschen zu ermorden, für den sie auf dieser Welt noch aufrichtige Zuneigung empfand, ihr Herz bis ins Innerste durchbohrte, wusste Giselle, dass ihr keine andere Wahl blieb. Sie hatte nur eine sehr kleine Chance, Miss Wickman zu bezwingen. Ein Teil von ihr hasste Azaroth dafür, dass er sie zwang, diese schwierige Entscheidung zu treffen. Aber das Gefühl wurde von dem Wissen gedämpft, dass dies nun einmal in der Natur der Todesgötter lag: Blut und Atemluft im Tausch gegen ihre Unterstützung.
    Und sobald ich das getan habe … werde ich wieder ganz die Alte sein?
    Der Ausdruck des Todesgottes verfinsterte sich leicht. Wie ich bereits gesagt habe. Du weißt, dass ich meine Abmachungen einhalte. Wenn du tust, was von dir verlangt wird, wirst du mehr als früher sein. Seine Miene veränderte sich erneut, und er verbreitete einen schimmernden Glanz, als er lächelte. Du wirst noch stärker sein als zuvor. Noch mächtiger. Du wirst eine furchteinflößende Gegnerin für jene sein, die dich verschleppt hat. In jeglicher Hinsicht ebenbürtig.
    Giselle dachte noch einmal an die vielen grauenhaften Verstümmelungen zurück, die Miss Wickman ihr zugefügt hatte. Die Erinnerung entfachte ihre Wut von Neuem.
    Ich bin bereit, zu tun, was du verlangst.
    Der Gott lachte und das Geräusch hallte wie grollender Donner im Raum zwischen den Welten wider. Ich glaube, das bist du wirklich. Und jetzt … geh fort von hier.
    Seine Worte schienen die Struktur der Realität um sie herum zu verändern, schienen Giselle anzuheben und in unglaublicher Geschwindigkeit durch einen Tunnel aus wirbelnden Schatten und merkwürdigen Farben zu tragen. Die Reise fand in

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