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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Meteorteilchen und durch Staubströme, die sie schwer stampfen und schlingern ließen; sie änderte oft die Richtung, während sie ihren Weg durch die Wolke suchte.
    Es war um die Mitte des folgenden Tages, als sie aus dem düsteren Nebel in das unendliche klare Gewölbe des sternübersäten Raumes kamen. Sofort nahm der Phantomkreuzer eine noch größere Geschwindigkeit auf. Gordon und Lianna sahen aus dem Fenster auf das glänzende Schauspiel der Milchstraße vor ihnen. »Wir fliegen nicht geradewegs ins Reich zurück«, sagte Lianna. »Sie wollen die am meisten bewachte Reichsgrenze meiden, indem sie westlich vom Orion-Nebel nach oben biegen und dann weiter an den Sternen im Ödland des Äußeren Raumes vorbeifliegen, um dann in einer Kurve auf die Sonne zuzufliegen.«
    »Sie machen den langen Umweg, um durch ein Hintertürchen ins Reich zu schlüpfen«, murmelte Gordon. »Es ist wahrscheinlich derselbe Weg, auf dem das Wolkenschiff kam, das mich von der Erde zu entführen versuchte.«
    Seine schwachen Hoffnungen sanken. »Da besteht weniger Aussicht, daß uns eine Reichspatrouille ertappt, wenn wir durch eine so wenig befahrene Region fliegen.«
    Lianna nickte. »Es ist nicht anzunehmen, daß wir mehr als ein paar Patrouillenkreuzer treffen und Durk Undis kann leicht unter Verdunkelung an ihnen vorbeischlüpfen.«
    Zweimal hatte eine Alarmglocke durch die Dendra geklungen, als ihre Radargeräte Reichsschiffe in der Nähe entdeckten. Jedesmal hatten Gordon und Lianna in ihren Kabinen das ganze Gewölbe des Raumes außerhalb des Fensters plötzlich schwarz werden sehen. Gordon hatte, als es das erste Mal geschah, erstaunt ausgerufen: »Was ist geschehen? Der ganze Raum ist dunkel geworden!«
    Lianna sah ihn voll Überraschung an. »Sie haben die Verdunkelung unseres Schiffes eingeschaltet. Du erinnerst dich doch sicherlich, daß die Insassen eines verdunkelt fliegenden Phantomkreuzers nichts von dem Raum draußen sehen können?«
    Gordon hörte die Verdunkelungsgeneratoren im unteren Deck nahezu eine Stunde heulen; sie beanspruchten beinahe die ganze Kraft des Schiffes, während die Antriebsmaschinen nur mit wenig Leistungen liefen und sich das Schiff fast nur durch sein Beharrungsvermögen bewegte.
    Dasselbe passierte am folgenden Morgen, als die Dendra näher zu dem Grenzen des Orion-Nebels hinaufflog. Diese glühende Masse erstreckte sich nun Millionen von Meilen über das Firmament an ihrer Seite. Gordon sah innerhalb des Nebels viele heiße Sterne; er erinnerte sich, daß es die Elektronenstauung war, die den diesigen Staub des Nebels zu seinem strahlenden Glühen brachte.
    An diesem ›Abend‹ gingen Lianna und er in dem langen Gang auf und ab, scharf bewacht von einem bewaffneten Mann aus dem Wolkenreich, als die Alarmglocke wiederum grell und warnend durch das Schiff ertönte. Der Mann trat sofort vor. »Verdunklung! Kehren Sie sofort in Ihre Kabinen zurück!«
    Gordon hatte auf eine solche Gelegenheit gehofft und war entschlossen, sie zu ergreifen. Als das vertraute Heulen der Verdunklung anfing, während er und Lianna sich auf ihre Kabinen zu bewegten, neigte er sich und flüsterte ihr zu: »Täusche eine Ohnmacht vor und brich gerade, wenn wir die Kabine betreten, zusammen.« Lianna gab kein Zeichen, daß sie verstanden hatte, außer daß ihre Finger schnell seine Hand drückten. Der Offizier des Wolkenreiches war ein halbes Dutzend Schritte hinter ihnen und seine Hand ruhte auf dem Kolben seiner Atompistole.
    Lianna wankte an der Tür der Kabine und preßte die Hand auf das Herz. »Zarth, ich fühle mich krank«, flüsterte sie heiser, dann ließ sie sich auf den Boden sinken.
    Gordon fing sie auf und hielt sie. »Sie ist ohnmächtig geworden! Ich wußte ja, diese Einkerkerung würde zuviel für sie sein!« Er wandte sich ärgerlich zu dem bestürzten Offizier. »Helfen Sie mir, sie in die Kabine zu bringen!« fuhr Gordon ihn an. Der Mann aus dem Wolkenreich trat vor und bückte sich, um Lianna aufzuheben und hineinzutragen, und in demselben Augenblick handelte Gordon. Er ließ Lianna zu Boden fallen und griff nach dem Kolben der Atomwaffe des Mannes; so schnell war seine Bewegung, daß er die Waffe in der Hand hielt, ehe der andere den Oberfall erkannte. Der Mann aus dem Wolkenreich richtete sich auf, um Alarm zu schlagen, aber Gordon schlug ihm den Kolben der Atompistole an die Schläfe. Das Gesicht des Offiziers entspannte sich, wurde ausdruckslos, und er fiel wie ein Sack in sich

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