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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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für solch ein unsägliches Vorhaben aufzubringen.
    Ein Mann mit Flügeln. Die Worte der alten Frau hallten in ihren Ohren wider. Dann war das, was sie eben gesehen hatte, also eine Warnung gewesen. Der Darkworlder würde sie vernichten und das Glück, das sie mit Garret bestimmt im Laufe der Zeit finden würde. Aber wie? Fand Garret womöglich heraus, was sich in der Darkworld zugetragen hatte, und verstieß sie? Nein, ihm lag etwas an ihr, und er mochte es nicht, etwaszu verlieren, was ihm wichtig war. Oder sollte der Darkworlder sie etwa tatsächlich töten, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte? Es erschien ihr wenig wahrscheinlich, nach dem, was in der Werkstatt dieses Menschen geschehen war. Aber die Heilerin verfügte zweifellos über mächtige Zauberkräfte und hatte Einblick in Dinge, die anderen verborgen blieben. Dieser Darkworlder würde sie ins Verderben stürzen, und die Vision war kein bloßer Zufall gewesen.
    Garret kleidete sich rasch wieder an und kam dann zurück zu ihr, seine leicht zuckenden Fühler drückten Besorgnis aus. „Du siehst so ernst aus, Ayla. Kann es sein, dass dich doch irgendetwas plagt, das du mir aber nicht erzählen willst?“
    „Nein“, widersprach sie schnell, den Kopf schüttelnd. „Ich bin nur …“
    Sie bekam keine Gelegenheit, den Satz zu beenden. Garret hob die Hand und griff nach ihrem Haar, die Lippen aufeinandergepresst, als würde er ein Grinsen unterdrücken. „Wie hast du es denn geschafft, dass sich so was hier in deinen Haaren verklettet?“
    Als er die Hand zurückzog, hielt er eine pechschwarze Feder zwischen Daumen und Zeigefinger.

13. KAPITEL
    M enschliche Hygienerituale stellten sich als Tortur heraus, die ihresgleichen suchte. Keller leitete Malachi von einer absonderlichen und unangenehmen Tätigkeit zur nächsten an. Waschen mit einem kratzigen Lappen, der in eine Schüssel voller Wasser getaucht wurde, das so kalt war, dass man eine Gänsehaut davon bekam. Wieder und wieder einen Kamm durch die langen dicken Haare reißen, bis Malachi sich sicher war, seine Kopfhaut müsse jeden Augenblick beginnen, sich vom Schädel zu lösen und abzufallen. Die Bekleidung durch andere auswechseln, die ihm Keller zähneknirschend anbot.
    „Es ist zu eng“, grummelte Malachi, als Keller das T-Shirt über seinen Kopf zog. Er klang wie ein nörgelndes Kind. Er verspürte nicht den geringsten Wunsch, sich mit all diesen widersinnigen Kleinigkeiten zu beschäftigen. Je länger er hier festsaß, desto weiter würde sie in der Zwischenzeit vorankommen und in ihrer seltsamen Welt verschwinden, womöglich für immer.
    „Nein, nein.“ Keller machte sich erneut an dem Kleidungsstück zu schaffen und versuchte es weiter nach unten zu zerren. „Na ja, vielleicht ein bisschen. Aber wir wollen schließlich auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Es geht nur darum, dass du was einigermaßen Vernünftiges anhast.“
    Malachi zupfte an einem Ärmel des Gewandes. Es ähnelte in gewisser Weise dem, das Keller trug, doch es hatte keine Knöpfe an der Vorderseite und musste deshalb von oben angelegt werden, eine Prozedur, bei der Malachi sich fühlte, als würde sein Kopf für einen Moment unter Wasser getaucht. Die Rückseite spannte über seinen Schulterblättern, wo seine Flügel im Weg waren, doch Keller machte zwei rasche Schnitte und zog einmal kräftig daran. Der Stoff hing als loser Fetzen zwischen seinen Flügeln, aber wenigstens schnürte er nirgendwo mehr ein.
    „Okay, das hätten wir. Gut, pass auf, ich habe entweder diese“, sagte Keller, eine Hose hervorzaubernd, bei der die Hälfte ihrer ursprünglichen Länge irgendwie abhandengekommen zu sein schien, „oder die hier. Such dir eine aus.“
    Malachi entschied sich für die letztere. Sie war viel zu groß, aber immer noch besser als zu kurz und an den Enden ausgefranst. Er zog sie an, und Keller holte ein Stück zerschlissene Schnur aus einer seiner Kisten hervor, das er durch die Schlaufen am oberen Teil der Hose steckte und vorn festknotete, damit sie nicht rutschte. Malachi fuhr sich mit der Hand durchs Haar, doch Keller schob sie sofort energisch weg. „Lass das, wir haben deine Matte gerade erst entwirrt. Warte.“ Er entfernte ein dünnes elastisches Band vom Griff eines der Werkzeuge, die auf dem Tisch lagen, und wickelte es um Malachis Haare, sodass sie als einzelner dicker Pferdeschwanz an seinem Rücken hinabhingen. „Na bitte. Siehst gut aus, Mac.“
    Eitelkeit! Eine weitere neue Erfahrung für

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